In der Schule endlich angekommen,ging ich, wie jeden Schultag, zu meinem Klassenraum und betrat ihn.Als ich dann zu meinem Platz sah – besser gesagt zu der Reihe dahinter – sah ich nur Jimin dort sitzen. Taehyung kam anscheinend zu spät, obwohl das nicht sehr üblich für ihn war. Ich wollte jedoch nicht Jimin darauf ansprechen, da ich nicht besonders große Lust darauf hatte, mit ihm zu kommunizieren.
Schweigend setzte ich mich also an meinen Platz und begann, meine Sachen auszupacken. Nach einiger Zeit war die Klasse so gut wie komplett, außer Taehyung und einem anderen, der anscheinend krank war. Es wunderte mich eigentlich schon, dass Taehyung nicht anwesend war, da er wenn dann nur mit Jimin zusammen nicht da wäre. Meine Gedanken wurden jedoch wenig später von dem Lehrer unterbrochen, der jetzt gerade den Raum betritt. Erste Stunde – Englisch – na toll. Ich mochte Englisch nicht. Ich konnte es einfach nicht. Aber das wusste auch mein Lehrer und deshalb verschonte er mich während des Unterrichts.
ZEITSPRUNG: NACH DER SCHULE
Schule war zuende. Einerseits war ich relativ froh darüber, da ich teilweise fast eingeschlafen bin, andererseits kann ich jetzt nicht nach Hause gehen. Ich entschied mich dazu, einfach etwas die Straßen entlang zu gehen und zu gucken,wohin meine Beine mich trugen. Da ich jetzt den ganzen Tag Zeit hatte, konnte ich machen, was ich wollte. Mal ganz abgesehen davon,dass ich kein Geld dabei hatte. Also setzte ich mich auf die nächstbeste Bank, die auf meinem Weg lag und wartete einfach, dass der Tag sein Ende nahm.
Während ich einfach nur dasaß und wartete bemerkte ich nach einiger Zeit einen Kerl auf der anderen Straßenseite, der hin und wieder zu mir rüber sah. Ich sah auch zwischendurch zu ihm, guckte jedoch immer weg, als sich unsere Blicke trafen. Als die Straße irgendwann frei war, machte er sich auf den Weg, diese zu überqueren und steuerte direkt auf mich zu. Er war gut gebaut, hatte relativ breite Schultern und ein selbstsicheres Auftreten. Plötzlich setzte er sich neben mich und sprach mich mit einem "Was machst du denn hier" an, was nicht besonders erfreut klang. Zuerst antwortete ich nicht auf seine unhöfliche Frage, da ich das bereits von meiner Familie gewohnt war und sowas somit ziemlich gut ignorieren konnte. Als er dann jedoch näher an mich dran rückte und seine Hand auf meinen Oberschenkel legte, ging er für mich eindeutig zu weit. Vorerst entschied ich mich nur dazu,einfach wieder weiter von ihm wegzurücken, aber der Fremde kam mir einfach hinterher und legte seine Hand entweder auf meiner Schulter oder auf meinem Bein ab. Irgendwann wurde es mir sehr unangenehm und ich stand wortlos auf. Der Kerl jedoch griff mein Handgelenk und zog mich zurück auf die Bank, eher noch auf seinen Schoß. Dann fing er einfach an, seine Hand an mein Kinn zu legen und mein Gesicht der Straßenlaterne zuzuwenden, wahrscheinlich um es besser erkennen zu können. Mittlerweile realisierte ich jedoch, was genau gerade geschah und ich versuchte wieder aufzustehen. Der Fremde aber drückte mich an meinen Oberschenkeln wieder runter und kam meiner Körpermitte dabei ziemlich nah. Plötzlich bekam ich Angst. Wäre das jetzt ein einfacher Film würde jetzt jemand kommen um mir zu helfen, um diese Uhrzeit schien ich jedoch auf mich allein gestellt. Da ich meine Hände frei hatte, schlug ich dem Fremden einmal mit meiner Linken ins Gesicht. Dadurch wurde er kurz betäubt und ich konnte loslaufen.Mit Absicht lief ich einen Umweg, um meinen Verfolger nicht auf direktem Wege zu mir nach Hause zu bringen. Während sich mein Atem immer mehr beschleunigte, drehte ich mich immer öfter um, um zu schauen, ob mich der Fremde noch immer verfolgte, wobei sich dann herausstellte, dass er das zum Glück nicht mehr tat. Meine Schritte verlangsamten sich mit der Zeit wieder und ich kam irgendwann zuhause an. Vor der Haustür fischte ich dann meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche und ging ins Haus.
Nachdem ich meine Jacke aufgehängt habe, ging ich so leise wie möglich die Treppen nach oben und schloss mich in meinem Zimmer ein. Ich setzte mich auf mein Bett.Total fertig. Wie schön wäre es jetzt, jemanden zum Reden zu haben.Jemanden, dem man all das erzählen konnte, was gerade passiert war,oder was einem insgesamt auf dem Herzen lag? Naja, sojemanden hatte ich nicht – und das schon mein Leben lang, was wollte ich also mit solchen Gedanken bewirken? Die einzige Möglichkeit wäre: Taehyung anrufen oder anschreiben und IHM alles erzählen. Würde er es mir überhaupt glauben? Würder er überhaupt mit mir reden wollen? Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und öffnete den Chat mit Taehyung. Kurze Zeit starrte ich einfach auf den Bildschirm, ehe ich den Home-Button betätigte und mein Handy wieder sperrte. Es hatte keinen Sinn. Ein Gespräch mit dem, der mein tiefstes Geheimnis seinem Freund oder Kumpel, oder was auch immer sie sind, erzählt,von dem er nicht einmal sicher wissen kann, ob es auch der Wahrheit entspricht, brauchte ich jetzt nicht. Er sollte von sich aus ein Gespräch beginnen. ER sollte sich entschuldigen. Wieso mache ich mir darüber überhaupt Gedanken? Ein Gespräch zwischen ihm und mir wird nie mehr zustande kommen. - Und das ist auch gut so redete ich mir selbst ein, obwohl ich mir nicht so sicher war, dass ich gar nicht mehr mit ihm reden wollte. Vielleicht ja morgen in der Schule...
Plötzlich kam mir ein viel schlimmerer Gedanke: Mein Rucksack! Ich hatte ihn auf meiner Flucht komplett vergessen! Meine Schulsachen! Was mach ich jetzt? Auf keinen Fall werde ich jetzt noch einmal zu dieser Bank gehen um nachzusehen,ob mein Schulrucksack da jetzt noch steht. Nachher ist da wieder dieser Perversling und wer weiß, was er dann noch mit mir anstellen würde. Das von eben war ja noch relativ harmlos, aber dennoch mehr als unangenehm und widerlich.
Nachdem ich nun festgestellt hatte,dass ich heute abend sowieso nichts mehr machen konnte, beschloss ich, mich einfach umzuziehen und Bettfertig zu machen, um kurz darauf schlafen gehen zu können.
NÄCHSTER MORGEN
Am nächsten Morgen wurde ich von dem nervtötenden Geräusch meines Weckers aus dem Schlaf geholt, den ich dringend gebraucht habe. Ich richtete mich auf und drückte auf den Knopf, der das Geräusch verstummen ließ. Ich sah in die Ecke, in der eigentlich mein Rucksack hätte stehen müssen, in der Hoffnung, dass ich nur geträumt hatte, was jedoch nicht der Fall war.
Um mir nicht weiter darüber irrelevante Gedanken zu machen, stand ich auf, fasste mir wegen leichten Schwindels, Kurz an den Kopf und bewegte mich dann auf meinen Schrank zu, um mir frische Sachen zu holen. Diese unter den Arm geklemmt, ging ich ins Bad, um mich fertig zu machen. Dort angekommen wusch ich mir dann mein Gesicht, wobei meine Haarspitzen dann auch nass wurden, und trocknete es wieder ab. Um mich umzuziehen zog ich mir zuerst mein Sweatshirt aus. Plötzlich sprang mir im Spiegel der Verband um meinen Oberarm ins Auge und ich hielt kurz inne. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und zog mich einfach weiter um. Als ich dann im Badezimmer komplett fertig war ging ich wieder in mein Zimmer, um die alten Sachen dort hinzulegen. Dann machte ich mich auf den Weg runter in die Küche, um mir etwas zu essen zu holen.
Dort erntete ich jedoch eher unbegeisterte Blicke meiner Familienmitglieder. Ich ging wortlos auf den Brotkasten zu und schnitt mir zwei Scheiben ab. Aus mehr wollte ich mein Frühstück heute morgen nicht bestehen lassen, um mich nicht länger in der Küche aufhalten zu müssen. Auf dem Weg in mein Zimmer fing ich schon mit meinem Frühstück an. In meinem Zimmer angekommen aß ich die letzten Reste des trockenen Brotes und überlegte, ob ich Schule heute nicht ausfallen lassen sollte. Jedoch entschied ich mich eher dagegen, da das einzige Ziel in meinem Leben ist, aus dieser Familie herauszukommen, und dafür musste ich ein Haus bezahlen können, weshalb ich irgendwie ansatzweise Geld verdienen musste. Ich kramte also einen anderen Rucksack aus meinem Schrank und steckte wahllos Stifte und einen Block ein, dass ich nicht komplett ohne jegliche Schulsachen auftauchen musste.
Auch wenn ich eigentlich noch nicht hätte losgehen müssen, Schulterte ich meinen Rucksack Und machte mich auf den Weg nach unten. Dort hielt mich erneut meine Schwester auf, die meinte, ich solle heute besser wieder nicht nach Hause kommen.
Ich würdigte Sie keines Blickes und schüttelte nur meinen Kopf, womit ich sie von mir abweisen konnte.
Ich öffnete die Tür und zog mir im Gehen meine Jacke über.
Gerade als die Tür ins Schloss fiel, blieb ich aprupt stehen. Meine Augen weiteten sich. In meinem Blickfeld stand mein Rucksack. Der Kerl von gestern muss jetzt wissen, wo ich wohne... Etwas Angst stieg in mir auf und ich blickte mich hastig um, in der Hoffnung, diesen Typen nicht zu sehen. Zum Glück bestätigte sich meine Hoffnung und das erleichterte mich immerhin ein wenig.
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Popup - curiosity - you || BTS FF
FanfictionVkook "Überraschend schnell kam dann auch schon eine Antwort. Ich hätte gedacht, dass ich nachhaken müsste, da die Antwort nicht sehr ausgepfeilt war. " "Ja... Wer bin ich? Was sollte ich darauf antworten? " Jungkook PoV