Mit einem komischen Gefühl im Bauch ging ich nochmal ins Haus, um meinen provisorischen Schulrucksack wieder abzustellen und machte mich dann, immer wieder nach hinten blickend, auf den Weg zur Schule.
Dort angekommen wartete ich noch draußen, bis die Schulglocke klingelte und erblickte Jimin mit Taehyung. Sie schienen über ein ernstes Thema zu sprechen, da sie beide recht besorgte Blicke trugen. Was ich dann sah, ließ mein Herz kurz schneller schlagen: die zwei umarmten sich. Was also, wenn sie tatsächlich ein Paar sind? Ich sollte mir Taehyung komplett aus dem Kopf schlagen Ich brauchte diese Gedanken, um mir irgendwie Mut machen zu können, dass ich das tatsächlich durchziehen kann. Ich schreckte durch das Geräusch der Schulglocke wieder auf, schüttelte kurz meinen Kopf, wendete meinen Blick von den beiden ab und machte mich auf den Weg in die Klasse.
Auch dort sahen sich wieder Jimin und Taehyung an. Für mich war es jetzt offensichtlich, dass die zwei ein Paar sind, da der Ältere der beiden kurz die Hand des Anderen hielt. Um nicht einfach wortlos in der Tür stehen zu bleiben, ging ich zu meinem Platz.
Kurz darauf erschien auch schon der Lehrer und er hatte jemanden im Schlepptau. Uns wurde erklärt, dass er ein neuer Schüler hier ist und er in unsere Klasse gehen würde. Der Junge, der da vorne stand stellte sich als Hoseok vor und setzte sich dann an einen freien Tisch neben ein Mädchen. Dieses musterte ihn und schien Blickkontakt mit ihm aufnehmen zu wollen. Dieser Hoseok jedoch drehte nur die Augen und ließ ein Seufzen von sich hören. Es klang, als würde ihm soetwas immer passieren.
Plötzlich fragte der Lehrer, wer daran Interesse hätte, den Neuen in der Schule herumzuführen. Unauffällig sank ich etwas in mir zusammen und beobachtete nur, wie sich eine Horde Mädchen und Taehyung meldeten. Hoseok drehte sich um und nickte Taehyung kurz zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass er ihn herumführen solle. Taehyung lächelte daraufhin und es sah so aus, als würden seine Wangen einen leichten Rotschimmer annehmen. Nein, Jungkook, da täuscht du dich...
Nach dem Unterricht klingelte es zur Pause und ich wurde leicht an der Schulter angetippt. Ich sah der Person in die Augen, wandte mich dann aber direkt wieder von ihm ab. "Jungkook, lass es mich erklären.." "Was gibt es da zu erklären, Taehyung?" Erwiderte ich. "Bitte..!" Er griff nach meiner Hand, weshalb ich ihm in die Augen blickte. "Kommst du kurz mit nach draußen?" Genau als er das sagte, begann alles um mich herum sich zu drehen. Ich schloss kurz meine Augen und stolperte einen Schritt nach vorne. Taehyung stützte mich schnell an der Schulter. Nach kurzer Zeit wurde alles wieder normal und ich ging mit ihm nach draußen. Als wir vor der Schule standen, stellte er sich vor mich und sah mir in die Augen. Hin und wieder brach ich den Blickkontakt. Dann begann er zu erzählen.
Er erklärte mir, dass er mit Jimin irgendwie reden musste. Er musste meine Sorgen irgendwem erzählen und demnach auch seine eigenen. Er erzählte mir, dass er selbst auch in letzter Zeit einige Probleme hatte und alles irgendwie loswerden musste. Und weil Jimin an dem Tag sowieso zu ihm gekommen ist, habe er ihm alles erzählt. Taehyung begann zu weinen. "Ja... das wollte ich dir nur gesagt haben..." er schluchzte und drehte sich um um zu gehen. Als ich ihn einfach davon gehen sah, senkte ich meinen Kopf und meine Augen füllten sich mit Tränen. Als Taehyung dann das Schulgelände verlassen hat, machte auch ich mich auf den Weg. Leise weinte ich vor mich hin und machte mich auf den Weg nach hause. Als ich vor der Haustür stand, fiel mir wieder ein, dass ich gar nicht nach Hause konnte. Ich setzte mich dann auf die nächstbeste Bank und dachte über das nach, was Taehyung gesagt hatte und sah sein verweintes Gesicht vor mir. Erneut begann Ich zu weinen und hielt mir die Hände vors Gesicht.Ich schreckte auf, als mich jemand an der Schulter antippte. Ich sah dem jungen Mann mit verweinten Augen in die Augen. Es war Hoseok. „Alles klar, Kleiner?" Ich sah wieder weg. „Will nur alleine sein..."nuschelte ich in meine Knie, die ich angewinkelt hatte und legte meine Stirn darauf ab. Ich hörte wieder, wie sich die Schritte entfernten und war mehr als erleichtert, dass er wieder gegangen war. Im nächsten Moment jedoch hörte es sich so an, als würde er wiederkommen. Ich machte mir nicht die Mühe, aufzusehen, sondern blieb einfach still. Er setzte sich neben mich. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Versuchte Hoseok mich zu trösten? Dann kann er gleich wieder gehen. Außerdem mochte ich es nicht, wenn jemand direkt auf Körperkontakt geht. Ich rückte also etwas weg von ihm, an den Rand der Bank, um seinem Körperkontakt zu entfliehen. „Aaah, wieder das alte Spielchen..." Das war nicht Hoseoks Stimme. Ich kannte sie zwar nicht besonders gut, aber diese war eindeutig anders. Ich sah auf und erkannte das Gesicht des Typen, der mich gestern schon verfolgt hatte. Ich stand auf, jedoch war er schneller und stellte sich vor mich, um mich an die Wand zu drücken.Seine Hände lagen auf meinen Schultern und diese schmerzten durch den Druck an die Steinwand hinter mir. Plötzlich drückte er auch sein Becken gegen meinen Unterkörper und kam mir mit seinem Gesicht immer näher. Ich blieb einfach total überfordert da stehen, da mein Körper zurzeit für eine Wehr viel zu schwach war.
Dies änderte sich jedoch schlagartig, als der Fremde mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Ich war angewidert. Sehr sogar. Ich versuchte, irgendwie meine Schultern zu befreien, um ihn mit meinen Händen von mir drücken zu können. Sein Griff jedoch wurde dadurch nur stärker und drehte meinen Kopf zur Seite, in der Hoffnung, dass er mit seinen„Spielchen" aufhörte. Er jedoch änderte seine Position, indem er seine rechte Hand an meine Brust presste, was mir die Luft nahm, und die linke dafür benutzte, um mein Gesicht wieder zu ihm zu wenden. Um die, für mich erstickende, Nähe zwischen unseren Körpern wieder herzustellen, ersetzte er seine rechte Hand durch seinen Unterarm. Wieder begann er sein Becken an meins zu reiben. Was meine Angst und Trauer, die mich wehrlos gemacht haben, direkt in Wut umwandelte, war der Kuss, den er mir aufzwang, indem er seine linke Hand in meine Haare gelegt hatte, damit ich etwas hochsehen musste und er seine Lippen auf meine pressen konnte. Keinen Augenblick später hob ich mein Knie an, um dem Kerl damit zwischen die Beine zu treten. Er krümmte sich und stöhnte etwas vor Schmerz. Dies verschaffte mir kurz Zeit. Dieses Mal reagierte ich und schnappte mir meinen Rucksack, bevor ich loslaufen wollte. Der Mann versuchte noch, mich aufzuhalten, stellte mir ein Bein, was ich jedoch bemerkte und nur leicht stolperte. So konnte ich mich wieder fangen und weiter laufen.
Nach wenigen Metern, die ich gerannt bin, wurde mir schummerig vor den Augen und alles verschwamm mit der Zeit. Alles begann sich zu drehen und meine Atmung wurde immer schwerer. Ich versuchte stehen zu bleiben, taumelte jedoch noch wenige Schritte vorwärts, bevor ich nach vorne fiel. Als ich da lag, drehte sich immernoch alles weiter und irgendwann wurde alles schwarz. Es hatte sich angefühlt, als wäre ich eingeschlafen.

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Popup - curiosity - you || BTS FF
FanfictionVkook "Überraschend schnell kam dann auch schon eine Antwort. Ich hätte gedacht, dass ich nachhaken müsste, da die Antwort nicht sehr ausgepfeilt war. " "Ja... Wer bin ich? Was sollte ich darauf antworten? " Jungkook PoV