VIERZEHN - Rettungsmission, Legenden und Moms Tod

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VIERZEHN

Rettungsmission, Legenden und Moms Tod

Es herrscht Stille. Die Atemzüge der anderen ist das einzige, was ich höre. Hat sie gerade ernsthaft gesagt, wir vier wären die einzige Hoffnung? Vier völlig gewöhnliche Jugendliche? Allerdings sind wir nicht gewöhnlich, wenn man den Vermutungen Glauben schenkt.

„Sie wollen uns damit also sagen, dass wir – vier gewöhnliche Jugendliche – die einzige Hoffnung für ein riesiges Land sind?", fragt das Mädchen neben mir. Wie war nochmal glatt ihr Name? Ach ja, Elizabeth. Liz, wie meine Kindergärtnerin damals. Innerlich schmunzle ich.

„Exakt. Außerdem seid ihr nicht gewöhnlich, das hat sich ja bereits gezeigt."

„Was sollen wir bitte bezwecken? Wie sollen wir ihn aufhalten? Mit unseren bescheuerten Fähigkeiten?", schnaubt Nicholas und lehnt sich dabei nach vorne.

„Eure Fähigkeiten sind weder bescheuert noch unnütz. Ihr werdet schon bald sehen, was ihr alles könnt", mischt Cornelius sich ein. Concordia nickt ihm zu und übernimmt wieder das Reden.

„Der springende Punkt ist, dass Valorac alles daran setzt, uns zu vernichten. Deshalb hat er das ganze Land vergiftet, zumindest unsere Hälfte."

„Sind die Bäume deswegen so krank und sehen so stumpf aus?"

„Ja, und nicht nur das. Die Seen trocknen langsam aus, unsere Landwirtschaft ist in Gefahr – kurz gesagt, die Natur verrottet."

„Und wie sollen wir dabei helfen?", will Darius nun wissen. Seine schwarzen Haare stehen mittlerweile in alle Richtungen ab.

„Ihr seid dazu da, die Natur wiederzubeleben. Das Problem ist, dass die Vergiftungen anhalten, bis Valorac tot ist."

„Heißt das, dass ich zum Beispiel die Seen wiederbeleben muss?", wirft der dauergenervte Braunhaarige ein. Stimmt, das wäre logisch, wenn er das Element Wasser beherrscht.

„Richtig. Elizabeth muss die Erdrisse wieder fixen, Nora unsere Sonne und Darius die Luft reinigen."

„Wow", lacht der zuletzt Genannte. „Alle haben so eine spektakuläre Aufgabe und ich soll die Luft reinigen?"

„Die Luft ist voller Gifte. Wenn man nicht jede Woche behandelt wird, könnte man sterben. Das ist ebenso von Nöten wie die anderen Aufgaben."

„Dann ist ja in eurem Krankenhaus ganz schön was los."

„Richtig."

„Und warum habt ihr Valorac bisher nicht getötet?", mische ich mich nun ein. Diese Frage brennt mir schon die ganze Zeit auf der Zunge.

„Weil ihr die einzigen seid, die gegen ihn ankommen. Er besitzt Fähigkeiten, mit denen er sich stets verteidigen kann."

„Ihr habt doch vorhin davon geredet, dass eure Spezies ausgelöscht werden könnte. Seid ihr demnach eine andere Spezies und keine Menschen oder wie?"

„Naja", murmelt Concordia. Ihre braunen Haare verdecken ihr fahles Gesicht, welches sicherlich gerade ein wenig einknickt. „Genau genommen sind wir eine andere Spezies, dennoch Menschen. Nur Menschen mit besonderen Fähigkeiten."

„Bedeutet das, wir gehören sozusagen auch zu eurer Spezies? Ich würde mal sagen, dass Feuer beherrschen eine übermenschliche Fähigkeit ist. Genau wie Luft, Wasser und Erde." Warum tue ich mir so etwas überhaupt an? Ich könnte jetzt zuhause sitzen, mit Al spielen oder mit meinen Freunden zocken und lachen. Der einzige Grund, warum ich hier bin, ist folgender: Ich will es lernen zu kontrollieren und keine weiteren Menschen verletzen. Der Traum hat das nochmals deutlich gemacht.

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