ACHTUNDDREIßIG - Zelle, bleib am Leben und Valoracs Erscheinen

3.3K 237 140
                                    




ACHTUNDDREIßIG

Zelle, bleib am Leben und Valoracs Erscheinen


"Deep into the darkness

We all got lost

[...]

It's all gone wrong."

Raign – When It's All Over


Langsam und quälend öffne ich meine Augen, als mein Körper unsanft auf hartem Untergrund landet.

Ein beißender Schmerz schießt durch meinen Rücken.

Stöhnend rolle ich mich zur Seite, meine Augen nun gänzlich geöffnet. Ich bin nicht tot, ist der erste Gedanke, der mir in den Sinn kommt. Ich lebe. Ich lebe. Ich bin am Leben!

Fast schon euphorisch richte ich mich auf, verziehe dabei allerdings das Gesicht, weil der Schmerz in meinem Rücken mir einen Strich durch die Rechnung macht. Irgendjemand muss mich grob auf diesen Boden regelrecht geworfen haben, doch wo ist derjenige? Verwirrt sehe ich mich um, aber alles, was ich sehe, ist Stein und Geröll. Was zum ...?

Keine einzige Menschensseele befindet sich hier in dieser Höhle. Wo zur Hölle bin ich hier?

Gegenüber von mir befindet sich eine Eisentür, die ich zu hundert Prozent niemals öffnen werden kann. Mist.

Während ich zu dieser verdammten Tür robbe, tauchen die Bilder von dem Geschehenen wieder vor mir auf. Abrupt stoppe ich in meiner Bewegung und halte die Hand vor meinem Mund, um nicht loszuschluchzen.

Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Oh Gott.

Sie haben mich erwischt. Sie haben mich mitgenommen. Ich bin in Valoracs Hände gefallen.

Und ich bin mir sicher, dass sie nicht nur mich, sondern auch die anderen bekommen haben.

Mit zitterndem Körper falle ich zurück. Ich hätte es akzeptiert, zu sterben und das ist gerade das, was ich lieber sein will: tot. Mein Kopf malt sich die schlimmsten Fantasien aus, was Valorac mit mir vorhaben wird. Er wird in meine Gedanken eindringen und sie ins Chaos stürzen. Mich in den Wahnsinn treiben, bis ich um den Tod betteln werde.

Nein. Lass mich sterben. Ich will sterben. Ich will keine Qualen erleiden.

Abgesehen von den Rückenschmerzen schmerzt mir noch mein Bauch, da die Frau mich niedergeprügelt hat, doch das ist gerade Nebensache.

Instinktiv schreie ich mir die Seele aus dem Leib, aber mich wird keiner hören. Noch etwas erschöpft von dem Todesbezirk und der dort mangelnden beziehungsweise verseuchten Luft kippt mein Körper nach vorne. Schluchzend raufe ich mir die Haare.

Uns muss jemand verraten haben, allerdings habe ich keinen blassen Schimmer, wer. Irgendein dummer Dreckskerl muss unseren Plan an Valorac verraten haben. Nur wer? Concordias Komplizin? Nein, wohl kaum, Concordia hat ihr blindlings vertraut. Oder? Cornelius? Einer von den Mentoren? Vielleicht sogar Corin? Am liebsten würde ich mir davon kein Bild ausmalen, mein Gehirn rattert jedoch weiter. Wer zur Hölle war es?

Indessen sehe ich mich weiter in dieser Höhle um, die nur durch eine kleine Laterne in der oberen Ecke spärlich beleuchtet wird. Das Licht zeigt Blutspritzer auf der Wand, weshalb ich sofort zusammenzucke. Oh Gott, was ist hier drin passiert?

Meine Nackenhaare stellen sich auf. Ich möchte es gar nicht wissen. Vielleicht ist genau an der Stelle, an der ich gerade sitze, jemand ermordert worden. Bei diesem Gedanken gefriert mir das Blut in den Adern.

Blazing FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt