Prolog & Trailer

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„Darf ich mich zu Ihnen gesellen holde Maid?", verbeugte Jasper sich vor mir. Naja, er versuchte es jedenfalls, denn mit einem Tablett in der Hand war das wohl nicht so einfach. Es war wieder so typisch Jasper, doch auch nach Jahren fand ich es immer wieder lustig, was er sich so einfallen ließ. 

Das Leben hier auf der Ark war so oder so schon langweilig und trist genug, da war ich froh solche Freunde wie Jasper und Monty zu haben. Sie machten jeden Tag zu einem besonderen Erlebnis, allein durch ihre Anwesenheit. In den ganzen Jahren hatte ich nie solch ehrliche und loyale Menschen getroffen, wie die Beiden. Allerdings bauten sie meiner Meinung nach viel zu viel Scheiße und irgendwann würden sie damit erwischt werden und dann würde ich sie nie wieder sehen. Das war mit meine größte Angst und das sagte ich den Beiden auch ständig, doch sie wollten nie hören.

„Aber natürlich, Ihre Gesellschaft würde mich sehr beglücken", spielte ich sein Spielchen mit und veranstaltete mit meiner Hand eine Geste, die ihm signalisierte, dass er sich setzen sollte.

Er setzte sich mit einem gefälligen Grinsen hin und hörte nicht auf mich anzugucken, sein Grinsen verlor er dabei nicht. Ich wartete nur auf eine dumme Bemerkung von ihm, da mir gerade eben bewusst wurde, dass ich „beglücken" gesagt hatte. Ja Jasper war gerade in einer Phase der Pubertät, in der er sehr bedürftig wirkte und sich nicht zusammen reißen konnte.

„Ich kann dich auch anders beglücken", kam es dann doch von ihm und sein gefälliges Grinsen hätte nicht schmutziger sein können. Er bekam allerdings nur ein Augenrollen als Antwort.

„Er gibt es wohl immer noch nicht auf, oder?", setzte Monty sich lachend zu uns und amüsierte sich über Jasper. Ich fühlte mich sofort wohler, als er sich neben mich setzte.

Jasper war zwar ein sehr guter Freund von mir und ich hatte ihn sehr gerne, aber Monty war einfach mein bester Freund. Schon als kleine Kinder hatten wir immer zusammen gespielt und waren unzertrennlich. In seiner Gegenwart fühlte ich mich unbeschreiblich wohl und am liebsten verbrachte ich den ganzen Tag mit ihm. Ab und an durfte ich sogar bei ihm schlafen und dann schlief ich auch wirklich mal wieder gut.

Seitdem mein Vater gefloated wurde konnte ich nicht mehr richtig schlafen, eben nur wenn ich bei Monty war. Ich wusste nicht genau, wieso mein Vater ermordet wurde, meine Mutter wollte es mir nicht erzählen. Sie selbst war nie wirklich über seinen Tod hinweg gekommen und jeden Abend hörte ich sie weinen, es tat unheimlich weh. Vielleicht würde es mir genau so gehen, wenn Jasper und Monty mich nicht jeden Tag aufs Neue glücklich machen würden. Und wenn ich bei Monty schlief, oder er bei mir, dann brauchte ich mir keine Sorgen machen, dass er irgendwelche Hintergedanken hatte. Monty war nicht so.

„Nur weil du dich noch nicht für Mädchen interessierst heißt das ja nicht, dass ich mein Glück nicht versuchen darf", gab Jasper protzig von sich, strahlte aber dennoch.

„Ich bin nur einfach nicht so schamlos wie du, mein Lieber", neckte Monty ihn zurück. Das war auch mal wieder so typisch für die Beiden. Den ganzen Tag ärgerten sie sich gegenseitig.

Aber so war es schon immer, Jasper war der offene, der auf alle Menschen zu ging und Mädchen ansprach – wenn auch auf eine merkwürdige Art und Weise. Monty hingegen war der ruhige, schüchterne, der keiner Fliege was antun konnte.

Aber jedes Mädchen konnte sich glücklich schätzen, wenn Monty sich für sie interessieren würde. Er war so liebevoll und tat alles für die, die ihm wichtig waren. Man konnte ihm alles anvertrauen, man konnte mit ihm lachen, man konnte mit ihm nichts tun und selbst das war schön mit ihm. Wenn er eine Freundin hätte, dann würde er sie auf Händen tragen. Ich war so froh ihn als besten Freund zu haben.

„Loana jetzt sag du doch auch mal etwas dazu!", forderte Jasper mich flehend an. Auch das war wieder typisch Jasper. Wenn ihm nichts mehr zum kontern einfiel, dann bat er mich immer um Unterstützung, doch er wusste ganz genau, dass ich mich da nicht einmischte.

Ich senkte meinen Kopf und schlang die ekelhafte Protein-Paste herunter, die es hier immer zum Essen gab. Zwar hatte ich mich mit der Zeit daran gewöhnt, doch noch immer war dieses Zeug einfach widerlich. Manchmal brachte Monty etwas mit, doch es war gefährlich und illegal, weshalb ich ihn immer darum bat es zu unterlassen. Ich hatte Angst, dass ihm etwas passieren würde.

Damit Jasper merkte, dass ich seine Aufforderung ignorierte, sah ich mich in der Kantine um. So viele Menschen saßen hier und alle verputzten sie das Zeug, welches uns hier angeboten wurde.

„Vergiss es, von ihr kriegst du keine Unterstützung", machte Monty sich über ihn lustig und Jasper fing an zu seufzen. Es war immer das gleiche Szenario.

Die Beiden fingen nun auch endlich mal an etwas zu essen, bis Montys Aufmerksamkeit von etwas anderem angezogen wurde. Oder besser gesagt von jemandem.

Mina Seung, ein süßes kleines koreanisches Mädchen, stand in der Kantine und wusste wohl nicht genau, wo sie sich hinsetzen sollte, da jeder andere Tisch schon besetzt war. Außerdem saß sie lieber alleine, da sie sehr schüchtern war. Sie war keine Außenseiterin, jeder mochte sie, aber sie war eben lieber für sich alleine. Mina war eher sehr in sich gekehrt.

„Du kannst hier her kommen Mina", rief Monty ihr zu und winkte sie her. Sie erschrak etwas, doch kam dann langsam hier her und setzte sich etwas unbeholfen neben uns. Mit ihren großen Kulleraugen sah sie uns etwas unschlüssig an, lächelte aber dennoch leicht.

An Jaspers Blick sah ich, dass er schon wieder etwas auf seiner Zunge hatte, doch ich signalisierte ihm, dass er die Klappe halten sollte. Ich wollte nicht, dass er sie sofort wieder verscheuchte. Zum Glück hielt er sich daran.

Monty lächelte das Mädchen, mit den kurzen honigblonden Haaren, an und versuchte eine Unterhaltung mit ihr zu starten. Erst antwortete sie eher verhalten und kurzbündig, doch nach einiger Zeit taute sie etwas auf. Ich hatte das Gefühl, dass Monty ernstes Interesse an diesem freundlichen Mädchen hatte und nahm mir fest vor ihn morgen Abend darauf anzusprechen, da ich dann wieder bei ihm schlafen würde. Schon in den letzten Wochen war mir aufgefallen, dass er ihr immer wieder heimliche Blicke zuwarf.

An jeglichen Bildern, GIFs oder Videos habe ich keinerlei Rechte, sowie an den originalen Personen aus The100.

Die wundervolle ___Julia2302___ war so lieb und hat sich die Mühe gemacht einen Trailer für diese Geschichte zu machen. Sie hätte es nicht besser machen können, denn er ist perfekt für mich. Vielen Dank noch mal an dich Liebes! ❤ schaut doch mal bei ihr vorbei. ☺

Beste Freunde küsst man nicht (The100 FF/Monty Green)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt