And you pulled me close

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Monty hatte zwar ein kleines, aber doch geräumiges Zimmer und es war immer ordentlich, das war ihm wichtig. Darin unterschieden wir uns, er war total ordentlich und ich chaotisch. Jedes Mal, wenn er bei mir war fing er an mein Zimmer aufzuräumen und nörgelte dann herum, dass ich so unordentlich war und wie ich denn so überhaupt leben konnte. 

In seinem Zimmer stand nicht viel mehr, als ein Bett, ein kleiner Tisch und ein Schrank. Die Betten waren zum Glück groß genug für zwei Personen.

Ich schmiss meine Sachen in eine Ecke, so wie immer und Monty räumte sie murrend weg, so wie immer. Und wie immer machte ich es mir auf dem Bett bequem, während er zu seinen Eltern ging und sich das Gerät holte, mit dem wir immer die Hörspiele der alten Filme hörten.

Meine Laune war gerade nicht die Beste und ich war froh hier bei Monty abschalten zu können. Meine Mutter hatte schon wieder geweint, als ich gegangen war. Aber sie war immer vor lauter Hass und Trauer, wenn sie weinte und wollte dann absolut niemanden sehen, deswegen ging ich ihr dann aus dem Weg. Sie tat mir dennoch so leid.

Als Monty wieder kam musterte er mich nachdenklich, weil ich wieder an die Decke starrte und total stumm war. Wie immer, wenn ich traurig war oder mir über irgendetwas den Kopf zerbrach.

„Hat sie wieder geweint?", fragte er einfühlsam, stellte das Gerät auf den Tisch, schloss die Tür und setzte sich neben mich. Er nahm meine Hand und streichelte sie ein wenig.

„Wenn Liebe so sehr weh tun kann, wieso sagt man dann, dass sie das Schönste auf der Welt sei? Warum verliebt man sich, wenn es doch so viel Kummer mit sich bringen kann? Wieso geht man dieses Risiko ein?", fragte ich ihn.

Ich verstand es nicht. Waren Gefühle so stark, dass man nicht dagegen kämpfen konnte? Sie konnten so viel Schmerz bringen und das wusste man, also warum ließ man sie zu? Liebe konnte dir wahrscheinlich mehr weh tun, als ein Schuss oder ein Messerschnitt oder sonst jegliche Art von körperlicher Verletzung.

„Wahrscheinlich, weil sie es einfach wert ist dieses Risiko einzugehen. Wenn es richtige Liebe ist, dann kann sie dich vermutlich glücklicher machen, als alles andere. Da ist es dann auch nicht mehr so wichtig, dass sie dir auch weh tun kann", versuchte er zu erklären und legte sich dann neben mich. Ich drehte mich zu ihm um und kuschelte mich an ihn, während er mich in den Arm nahm. Er war einfach der beste Freund, den es gab.

„Was ist eigentlich mit Mina? Ich hatte den Anschein, dass sie dir gefällt", neckte ich ihn etwas und wechselte somit das Thema. Ich wollte nicht ewig traurig sein. Außerdem brannte ich darauf zu erfahren, was er dazu zu sagen hatte.

Er fing an zu schmunzeln und wurde leicht rot, womit er sich eigentlich schon selbst verriet. Das war ja so süß. Die Beiden passten so gut zueinander und würden mit Sicherheit ein verdammt süßes Pärchen abgeben, da war ich mir sicher. Er wäre perfekt für sie, denn so einen Schnacker, wie Jasper, konnte sie nicht gebrauchen und so einen Player, wie Bellamy Blake, auch nicht. Hier kannte jeder Bellamy Blake, er kam ja viel rum. Genau so wie John Murphy, der nur Ärger verursachte.

„Ja ich mag sie, aber sie mich glaube ich nicht. Außerdem habe ich keinerlei Erfahrung mit so etwas. Ich habe ja noch nicht mal ein Mädchen geküsst", jammerte er herum und seufzte dann.

„Ich dachte du hattest deinen ersten Kuss mit dieser Luna? Das hast du uns doch erzählt." Ich war total perplex über sein Geständnis, da er Jasper und mir erzählt hatte, dass sie sich vor knapp 2 Jahren geküsst hatten.

„Ich hab das nur gesagt, damit Jasper aufhört mich aufzuziehen, weil ihr beiden schon jemanden geküsst hattet und ich nicht. Ich wollte nicht als Weichei gelten", erklärte er niedergeschlagen.

Beste Freunde küsst man nicht (The100 FF/Monty Green)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt