Beste Freunde küsst man nicht (The100 FF/Monty Green)

With you by my side

"So I'm gonna love you
Like I'm gonna lose you
I'm gonna hold you
Like I'm saying goodbye
wherever we're standing
I won't take you for granted
'cause we'll never know when
When we'll run out of time
so I'm gonna love you"
- Meghan Trainor "Like I'm gonna lose you"

Nachdem ich mehr oder weniger gut durch den Tag und meine Schicht in der Kantine gekommen war, legte ich mich erschöpft auf mein Bett und starrte einfach die Decke an. Seit Montys Geburtstag waren einige Tage vergangen und seitdem hatte ich weder ihn, noch Mina, erblicken können. Vermutlich wollten sie im Moment sehr viel Privatsphäre haben. Aber an die Umarmung mit Monty musste ich jeden Abend denken. Sie tat mir wirklich sehr gut, aber brachte mir immer wieder ein Stechen in der Brustgegend. Alles in mir sehnte sich nach ihm und seiner Nähe, allerdings nun auf eine andere Art und Weise und dass ich diese Nähe nicht bekommen würde schmerzte.

Meine Tür ging urplötzlich auf und ich schreckte zusammen. Jasper steckte erst seinen Kopf hindurch und dann auch den Rest seines Körpers. Auch wenn ich ihn nicht erkannt hätte, so hätte ich aber auf jeden Fall sein typisches Jasper-Grinsen entnommen, welches er mir zeigte.

„Du bist nicht so der Typ Mensch, der vorher anklopft, oder? Hätte ja sein können, dass ich hier nackt wäre oder so", begrüßte ich ihn und wechselte meine Position zum Schneidersitz, was er mir gleich tat.

„Deswegen ja. Man muss sich ja auf alles vorbereiten", scherzte er und lachte kurz über sich selbst. Das war ja mal wieder so typisch für ihn.

„Also was gibt es denn?", wollte ich nun wissen. Dass er bloß so vorbei gekommen war glaubte ich nicht, irgendeinen Grund gab es dafür mit Sicherheit. 

„Wie geht es Monty?", schob ich noch hinterher. Er musste es ja am besten wissen, immerhin sahen sie sich ja fast täglich, so wie ich früher. Wieder fühlte es sich ziemlich schwer in der Brustgegend an. Gott, wie ich diese Zeiten vermisste und das, obwohl sie nicht mal lange her waren.

„Deswegen bin ich hier. Es geht ihm ziemlich mies", wurde er nun vollkommen ernst und seine Miene war auf ein mal nicht mehr so fröhlich.

„Was ist denn passiert?", fragte ich entsetzt. Monty war nicht nur mein bester Freund und derjenige, in den ich verliebt war, sondern auch der wichtigste Mensch in meinem Leben und jetzt gerade machte ich mir verdammt noch mal Sorgen um ihn. Es ging mir total grottig, wenn es ihm schlecht ging. Für ihn wollte ich nur das Beste. Mein Puls beschleunigte sich augenblicklich und ich wollte sofort zu ihm rennen und ihn in den Arm nehmen, ihm sagen alles würde bald wieder besser werden. So, wie er es immer für mich getan hatte.

„Mina hat sich von ihm getrennt." Und da war es. Das, was die Zeit für mich zum Stillstand brachte. Das, was mich nicht begreifen ließ, ob das gerade wirklich passierte. Ich konnte nicht glauben, was er mir da erzählte. Mina liebte Monty doch wirklich sehr und die beiden waren doch glücklich. Was war denn da vorgefallen?

Ungläubig blickte ich ihn an und wartete auf eine Erklärung, damit ich das ganze verstehen konnte. Noch glaubte ich nicht so wirklich daran, dass dies die Wahrheit sein sollte. Doch von ihm kam nichts weiter und er schaute mich an, als würde er auf eine Antwort warten.

„Erklärung bitte, Jasper!", drängte ich ihn schon förmlich und fuchtelte mit meinen Händen herum, meine Augen weit aufgerissen.

„Sie hat ihn verlassen wegen dir", sagte er kurz und knapp, als wäre es völlig normal.

„Wie wegen mir?", entgegnete ich aufgeregt und laut. Nun verstand ich gar nichts mehr.

„Ach ich weiß auch nicht so genau, Monty war zu aufgebraucht, als er mir das erzählt hat. Vielleicht fragst du ihn mal selber", schlug er mir nun vor. Dass er so ruhig bleiben konnte war mir ein Rätsel, denn ich war kurz vorm durch drehen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Sofort waren die Schuldgefühle wieder da und das stärker als zuvor. So sehr, dass mir die Tränen kamen. Monty musste mich jetzt schrecklich hassen dafür, immerhin hatte ich ihm alles versaut. Ich hatte seine Beziehung zerstört und ihn verletzt. Was war ich nur für ein schlechter Mensch..