You could lose everything

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„Hey. Du wunderst dich bestimmt, warum ich hier bin, aber es geht auch ganz schnell. Das verspreche ich dir", brabbelte sie nervös. Sie hatte mir gerade noch gefehlt und dann war sie auch noch so liebenswürdig, dass man gar nicht anders konnte, als sie zu belächeln. Ich konnte sie einfach nicht weg schicken und man konnte ihr auch niemals böse sein. Warum war sie auch so verdammt lieb? 

„Wie bist du hier überhaupt rein gekommen? Meine Mutter hat doch nicht ernsthaft mal die Tür aufgemacht, oder?", fragte ich sie verwundert. Normalerweise machte meine Mutter nur dann die Tür auf, wenn der Besuch so hartnäckig war und für Stunden anklopfte. Das traute ich Mina aber nicht zu.

„Monty meinte, dass ich einfach rein gehen sollte, weil ich sonst Stunden hätte warten können. Falls du jetzt sauer deswegen bin, dann kann ich das natürlich voll nachvollziehen und entschuldige mich in höchster Form bei dir", erklärte sie mir und zog ein trauriges Gesicht.

Das Mädchen machte mich fertig. Nicht mal deswegen konnte ich sauer auf sie sein, auch wenn sie nur Montys dämlichen Ratschlag gefolgt war. Was mich zu meinem nächsten Punkt brachte, Monty. Was fiel ihm ein ihr das zu sagen? Nur weil er einfach immer rein kommen durfte darf es doch nicht auch jeder andere.

„Ich bin nicht sauer auf dich, Mina. Du kannst ja nichts dafür, dass man dir so einen bescheuerten Rat gibt. Ich bin sauer auf Monty! Warum fällt ihm so etwas ein? Was hat er sich dabei eigentlich gedacht? Oder hat er überhaupt gedacht dabei?", brachte ich meine Wut halbwegs zum Ausdruck, versuchte mich aber vor ihr zu zügeln. Manchmal kam sie mir wie ein Sensibelchen vor und ich wüsste nicht, was ich jetzt machen sollte, wenn sie in Tränen ausbrechen würde.

„Sei bitte nicht wütend auf ihn, er macht sich nur Sorgen um dich", versuchte sie mich zu beruhigen und zog ihre Augenbrauen ein Stück zusammen, so dass ihr Gesicht besorgt wirkte.

„Und deswegen schickt er dich? Wie feige ist das denn?" Ich konnte meinen eigenen Worten überhaupt nicht glauben. So hatte ich ja noch nie über ihn gesprochen. Ich fühlte mich augenblicklich schlecht und verstummte, verdammte meinen Mund, weil er sprach ohne zu denken.

„Er kommt ja überhaupt nicht mehr an dich heran, du flüchtest ja immer gleich. Wir verstehen nicht, warum du das tust. Ich dachte ihr seid beste Freunde.." Sie schien ernsthaft zu verzweifeln und ich hatte Angst sie gleich doch noch trösten zu müssen. Monty schien ihr wirklich sehr am Herzen zu liegen, wenn sie deswegen so weinerlich war. Ich hatte sie eher so in Erinnerung als stille, süße Person und nicht als sensibel.

„Das ist schwer zu erklären, Mina. Ich- Ehrlich gesagt kann ich es nicht mal mir selbst erklären, es ist mir einfach alles zu viel im Moment. Ich kann dir leider nicht mehr sagen, als dass ich mich eingesperrt fühle und einfach Abstand zu allem benötige. Ich weiß weder warum, noch wie lange das dauern wird. Ich weiß nur, dass ich es brauche", versuchte ich irgendwie auszudrücken und seufzte dann. Meine Schultern waren schlaff und meine ganze Körperhaltung war wie ein weicher Kaugummi. Ich kam mir deprimierend vor und das ätzte mich an.

Ich wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte. In mir war es wie ein großes Chaos, aus dem ich keinen Ausweg finden konnte. Ja nicht mal einen Tipp gab mein Gehirn mir mit auf den Weg, so dass ich nur hilflos in irgendeiner Ecke herum stand und das Chaos Chaos bleiben ließ. Monty würde dieses Chaos bestimmt aufräumen, ohne mit der Wimper zu zucken. Für ihn würde das sicher keine Herausforderung darstellen.

„Aber du verletzt ihn damit schrecklich.. Und ich kann ihn so einfach nicht mehr sehen. Kannst du nicht wenigstens ein mal kurz mit ihm sprechen und sagen, dass es dir gut geht? Ich denke, dass allein diese Tatsache ihn gleich 1000 Mal glücklicher machen würde. Bitte, für mich", flehte sie mich an und sah aus wie ein süßer kleiner Welpe mit den typischen Hundeaugen.

Beste Freunde küsst man nicht (The100 FF/Monty Green)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt