I won't take you for granted

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„There must be something in the water
Cause everyday it's getting colder
And if only a could hold you
You'd keep my head from going under"
- Lewis Capaldi "Bruises"

„Und du bist sicher, dass du da nicht hin möchtest? Noch ist seine kleine Nerd-Party bestimmt voll im Gange", sagte er neckisch. John hatte sich schon immer etwas über Monty und Jasper lustig gemacht, aber er meinte es nie so böse, wie es klang.

John hatte mich gefragt, ob ich heute etwas mit ihm machen wollte, als Freunde. Schon vor längerer Zeit hatte ich ihm gesagt, dass dieses Ding zwischen uns für mich beendet war, weil ich eben Gefühle für Monty hatte. Darauf hatte er ziemlich gelassen reagiert und Gott sei Dank hatte sich dadurch auch nichts zwischen uns großartig verändert. Ich war mir sicher, dass er mich ablenken konnte, einfach durch seine lockere und unbeschwerte Art. Und ein bisschen auch, weil ich bei ihm wusste, dass er nichts von mir erwartete. Ich konnte also einfach sein, ohne irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden, was mir einfach gut tat und mich entspannte. Ich bewunderte John dafür, dass ihm das immer so gleichgültig sein konnte. Dass er sich nichts daraus machte und einfach nur sein Ding durchzog. Es wirkte bei ihm alles so einfach, allerdings war die andere Seite, dass er somit ziemlich alleine war und ich wollte ihm nicht glauben, dass ihn das nicht störte. Kein Mensch war gerne alleine in seinem Leben.

„Ich bin mir sicher, es wäre komisch. Eigentlich wollte ich ihm heute beim Mittag gratulieren, aber ich hab ihn nicht gesehen. Vielleicht kam er später, als meine Schicht schon vorbei war, ich weiß es nicht", teilte ich ihm mit, etwas melancholisch. Es tat mir schon irgendwo weh ihm nicht an seinem Geburtstag gratulieren zu können, immerhin war es hier oben auf der Ark das einzige, was uns richtig zum feiern blieb. Jedenfalls etwas, das Bedeutung hatte.

„Na dann geh doch hin und hole das nach. Ich würde dir sogar die einmalige Chance anbieten, dass ich dich begleite. So ein Angebot solltest du nicht ausschlagen", meinte er und grinste mich frech an.

„Und deswegen sollte ich mich wohl geehrt fühlen, ja?", erwiderte ich und lächelte belustigt.

„Ich kann dich auch wieder mit schlechten Anmachsprüchen bequatschen, wenn dir das lieber ist", sagte er und zwickte mir in die Seite, so dass ich zusammen zuckte und ihm auf die Schulter haute, wodurch sein Grinsen nur wieder breiter wurde.

Alleine diese kleine Berührung machte mir deutlich wie sehr ich mich nach menschlicher Nähe sehnte, doch nicht nach der von John, sondern nach Monty seiner. Dass ich sie nicht erfahren durfte löste in mir aus, dass sich mein Magen kurz zusammenzog. Das war so einer dieser Momente, in denen mir meine Schwäche bewusst wurde und auch, wie sehr Monty mir fehlte. Und genau dann hatte ich das Gefühl mich noch mehr in ihn zu verlieben und dass es mir immer unwahrscheinlicher erschien.

„Zumindest hätten wir dann etwas zu lachen." Ich wollte ihn irgendwie von dieser Schiene abbringen dorthin gehen zu wollen. Nicht nur, dass ich nicht wusste, was ich ihm sagen sollte, zumal ich ja eigentlich abgesagt hatte, sondern ich auch keine Ahnung hatte, wie ich mich geben sollte. Wahrscheinlich würde ich nur schlechte Stimmung verbreiten und das hatte Monty einfach nicht verdient. Nein, er hatte nur das Beste verdient und dass er glücklich war.

Plötzlich erhob John sich vom Bett und sah mich nun bloß lächelnd an.

„Nun komm", forderte er mich in ruhigem Ton auf und streckte mir seine Hand aus, die ich fragwürdig begutachtete. Ich hatte nicht gedacht, dass er auf ein Mal so ernst werden konnte.

„Bist du dir echt sicher? So kann ich doch nicht gehen", antwortete ich ihm und zeigte an mir herunter. Für Monty fühlte ich mich einfach nie hübsch genug, das bestätigte sich alleine darin, wenn ich Mina ansah. Mit ihren honigblonden Haaren und ihren hübschen dunklen braunen Augen dazu und einfach ihre ganze Ausstrahlung, sah sie aus wie eine absolute Schönheit. Und dann war sie auch noch so verdammt verständnisvoll und lieb, dass einfach jeder in ihr die perfekte Freundin für die Zukunft sehen würde. Für ein kurzes Abenteuer war sie nichts, aber das wollte Monty ja auch nicht. Aber ich hatte mir auch sowieso die Jogginghose meiner Mutter genommen, weil ich eben nur dachte wir würden einfach bei John abhängen und Zeit miteinander verbringen. So konnte ich ja schlecht dort aufkreuzen.

Beste Freunde küsst man nicht (The100 FF/Monty Green)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt