3. Jodie (R)

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Mein Wecker klingelte mich um 7 Uhr aus dem Bett. Ich musste um 8 in der Uni sein, denn ab 8 findet die alljährliche Semesterbegrüßung statt. Ich machte mir schnell Frühstück und verließ gegen 20 vor 8 die Wohnung. Kurz vor 8 traf ich mich mit Freddy vorm Hörsaal, der schon halb gefüllt war. Wir klatschten uns kurz ab und gingen in den Hörsaal. Um halb 9 begann die Begrüßung des Studiendekans. Um 9 wurde die Begrüßung, die in der Hauptuni stattfand, hier in den Hörsaal übertragen, denn Wirtschaftswissenschaften ist der größte Studiengang mit 1300 Studienplätzen. Gegen 12:30 Uhr war Mittagspause. Freddy und ich beschlossen zur Hauptmensa zu gehen, und dort etwas essen zu gehen. Wir gingen einen weiten Weg. Wir unterhielten uns über alte Zeiten. Plötzlich sprach uns eine weibliche Stimme an. "Hey Jungs, wisst ihr, wo es zur Mensa geht?", fragte sie uns. Wir blieben stehen. "Komm doch einfach mit uns.", bot ich ihr an. "Genau, komm mit, wir sind auf dem Weg dahin.", sagte Freddy. Sie lächelte und ging neben uns her. "Und, was studiert ihr?", fragte sie. "Wir sind beide Wi-Wi's", sagte ich. Sie lachte. "Krass. Ich bin auch ein Wi-Wi.", sagte sie mit einem blütenweißen Lächeln. Erst jetzt sah ich sie, also so richtig und detailliert. Die dunkelbraunen Haare trug sie offen, ihre Wimpern waren leicht getuscht. Sie sah echt gut aus. Wortlos gingen wir drei eine Weile den Weg entlang. Plötzlich ergriff sie das Wort. "Ich bin Jodie.", sagte sie. Ich hielt ihr die Hand hin. "Hi. Ich bin Sebastian.", erwiderte ich. Sie drückte mir die Hand kurz. Ihre Hand fühlte sich sanft an. Auch Freddy stellte sich vor. "Seid ihr hier direkt aus Hannover?", fragte sie. "Jo.", antwortete ich knapp. "Und du?", fragte ich Jodie. "Nein, ich komme aus Neuss, einer Stadt bei Düsseldorf. Ich wohne seit 2 Wochen hier in Hannover.", sagte sie. "Kennt sich einer von euch gut hier in Hannover aus.", fragte Jodie daraufhin. "Rewi kann dir die Stadt zeigen.", sagte Freddy. Rewi, das ist mein Spitzname, den mir Freddy und Peter, ein Freund von uns beiden, gaben. Jodie lachte. "Rewi? Wer ist das?" "Ich bin das. Das ist ein Spitzname. So nennt mich Freddy schon eine halbe Ewigkeit.", antwortete ich. Sie schmunzelte. "Also, das Angebot steht wirklich. Wenn du willst, kann ich dir die Stadt mal zeigen.", sagte ich. Sie lächelte. Wir unterhielten uns eine Weile, bis wir in der Mensa waren und etwas aßen. Nach dem nahrhaften Mittagessen hatten wir noch eine Studiengangsberatung sowie eine Einführung in das System der Uni. Gegen 17 Uhr ging ich mit Freddy und Jodie aus der Uni. Während Freddy zur Bahn ging, gingen Jodie und ich durch den Prinzengarten nach Hause. Am Wohnheim angekommen, drehte ich mich zu Jodie. "Und, wohin musst du noch?", fragte ich sie. Sie lachte. "Ich wohne hier. Und du?" Auch ich musste lachen. "Ich wohne hier auch. Welche Etage?", sagte ich. "Ich muss hoch in den vierten Stock.", antwortete sie. "Ich muss in den zweiten.", sagte ich. Sie lächelte. Wir gingen die Treppen im Neubau hoch, bis ich bei mir angekommen war. "Also denn, man sieht sich, Nachbarin.", sagte ich. Sie lachte. "Auf Wiedersehen, Herr Nachbar." Ich schloss die Wohnung auf und ließ mich in meinem Zimmer auf mein Bett fallen. Ich war froh, eine nette Kommilitonin gefunden zu haben- die sogar hier wohnt. Ich glaube, ich hätte keine bessere finden können als Jodie.

Sturm und Drang (#Jowi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt