17. Capsize (R/J)

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POV Rewi

"Und wie geht es dir?", sagte Freddy. Man sah es mir eigentlich an. Schlecht. Selbst meine Augenringe haben Augenringe. "Ungut.", murmelte ich. Ich saß in einem abgetragenen Sweatshirt und Jogginghose in einem Café, mir gegenüber saß Freddy. Ich schaute ihn an. "Ich bin die Nacht wach, weil es mich verfolgt.", sagte ich. "Was verfolgt dich?", fragte er. "Das ich die Worte nicht sagen konnte.", gab ich zur Antwort. "Schau mich an, ich bin nicht mehr der selbe, als ich noch bei ihr war. Ich würde alles zurücklassen, um sie zu kriegen. Aber sie will mich nicht." "Wie konnte sie denn das wissen, wenn du es nie richtig gezeigt hast? Ihr habt auf einer Party einfach nur mal so geknutscht, was bei dir mehr getriggered hat als bei ihr. Ich hoffe, dass es sich für dich gibt. Und ich werde für dich da sein.", sagte er. Wir zahlten und gingen. Ich ging durch das verschneite Hannover nach Hause. Noch zwei Woche bis Weihnachten.

POV Jodie

"Mir geht es gut.", sagte ich zu Freddy, der mir gegenüber in meiner Wohnung saß. Ich weine morgens und gebe mich der Einsamkeit ein. "Weißt du, es kam ohne Warnung, dieses Kentern. Ich war zuerst im Wasser, zu nahe am Grund. Genau da, wo ich angefangen habe.", sagte ich. Er sah mich an. "Dir geht es wirklich gut?", fragte er. Ich war gereizt, obwohl seine Sorgen berechtigt waren. "Ich sagte, mir geht es gut.", gab ich zur Antwort. Er lächelte und wir verabschiedeten uns voneinander. Er hielt mich über Rewi am Laufenden, der sich ziemlich gehen ließ seitdem. Ich will gerne wieder mit ihm reden, aber es macht mich selber fertig. Noch 10 Tage bis Weihnachten.

POV Rewi

"Ihre Silhouette ist immer noch in mein Gehirn eingebrannt. Und Schutt ist immer noch da, von da, wo sie mich verließ.", sagte ich fast murmelnd. Freddy und ich saßen in meiner Wohnung. Inzwischen ging ich wieder zur Uni, aber jedes Wochenende machte ich Party und betrank mich hemmungslos. Er nickte. "Und drei Worte, die gehen einfach nicht leicht über die Lippen, denn dieses Mal sind sie mehr als sie es jemals waren für mich.", sagte ich. Freddy nickte. "Rewi, such dir Hilfe. Das geht so nicht weiter, ich gebe dir die Zeit, die du brauchst, aber irgendwann musst du auch wieder selber laufen." Ich verstand, was er meinte. Wir standen auf und gingen zu einer Party in der Innenstadt. Noch eine Woche bis Weihnachten.

POV Jodie

"Ich behaupte, dass es mir gut geht. Ich weine morgens und bin häufig alleine, und trage den Schmerz mit mir selber aus. Ohne Warnung habe ich diesem Jungen das Herz gebrochen.", sagte ich zu meiner Mutter, während wir Kaffee tranken. Ich war für die Weihnachtstage nach Hause gefahren. "Ich fühle mich so als wäre ich gekentert, kurz vorm Ende." Meine Mutter nickte. "Ich verstehe was du meinst.", sagte sie. "Das ist noch nicht alles, Mama.", sagte ich. "Ich fühle, wie ich gegen die Wellen kämpfe. Wie ich mir wünsche, dass alles gut wird.", sagte ich. "Jodie, du machst dir zu viele Vorwürfe. Aber du bist mein Kind. Ich denke immer an dich, liebe dich und bin stolz auf dich. Mach dir deswegen doch keine Vorwürfe. Wollen wir nachher weiterreden? Mach dir deinen hübschen Kopf nicht deswegen kaputt.", sagte sie und wir umarmten uns. Morgen ist Weihnachten.

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Dieses Kapitel ist in Anlehnung an den Song "Capsize" von Frenship entstanden, da es mir vor einiger Zeit genauso ging, wie es im Song beschrieben wurde. (Gerne für die Intensität anmachen beim Lesen). Jedenfalls wird es bald auch mit HandofBee weitergehen. Fühlt euch gerückt und bis dann :)
P.S.: Wie es den beiden in den Ferien ergeht, seht ihr die Tage :D

Sturm und Drang (#Jowi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt