Ich schleppte meinen Koffer die Treppe hoch. Meine Laune besserte sich nicht, als ich Rewi sah. Ich schaute an ihm vorbei. Ich wollte in diesem Moment alleine sein. "Hallo Rewi.", sagte ich leise und monoton. Er sprang von den Treppenstufen auf, ließ mich durch und sagte: "Jodie, hey, lass uns reden." Ich war aber nicht in der Stimmung, mit Rewi zu reden. Ich wollte meine Ruhe. Ich kramte nach meinem Schlüssel. "Was gibt es da zu bereden?", fragte ich. Ich hörte, wie er auf mich zukam. "Uns.", sagte er. Über seine Ignoranz MIR gegenüber wollte er jetzt wirklich reden? Ich war noch schlechter drauf als vorher. "Da gibt es nichts zu bereden.", gab ich knapp zur Antwort. Ich wollte meine Ruhe. Ich hörte, wie er ganz nah bei mir stand. Und plötzlich spürte ich, wie er mich am Arm berührte. Das löste in mir nur noch weiteren Ärger aus. "Lass mich los.", sagte ich bestimmend. Er ließ los und flehte darum, dass wir reden müssten. So habe ich ihn noch nie gehört. Ich spürte die Tränen in meinen Augen. Ich kämpfte mit mir, wie ich reagiere...und entschied mich für die Abweisung. "Nein.", sagte ich entschlossen, drehte den Schlüssel im Schloss herum und drückte die Tür auf. Als ich in der Wohnung verschwand, hörte ich, wie er noch etwas mir hinterherrief, aber ich hörte nichts mehr. Denn ich war mit mir selbst beschäftigt. Ich schlurfte den Flur entlang in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Ich lag da und machte nichts. Ich weinte nicht, obwohl mir danach zu Mute war. Anton waren die Tränen nicht wert. Er ist auch der Grund, warum ich mit mir selbst sein wollte. Ich fühlte mich schlecht dabei, als ich mich an mein Verhalten gegenüber Rewi erinnerte. Warum war ich nur so abweisend und so eine, wie ich sie nicht sein wollte? Ich beschloss, mit Rewi zu reden. Ich war gerade auf dem Weg nach unten, als mein Handy klingelte. Ich kannte die Nummer nicht. "Calussi?", sagte ich. Es war Sammy, der sich für den unrühmlichen Ausgang des Abends entschuldigte. "Weißt du, Sammy, es ist schon okay. Ich habe mich durch den ganzen Stress in der Uni in etwas hereingesteigert.", erwiderte ich. "Und Jodie: Du hast dir was besseres als so einen wie Anton verdient. Trauere ihm nicht hinterher und geh weiter deinen Weg.", sagte er. Wir unterhielten uns noch ein Weilchen, bis ich auflegte. Ich ging die Treppenstufen runter zu Rewi's Wohnung. Ich klingelte an der Tür, doch niemand öffnete. Ich wollte gerade klopfen, als ich einen Anruf erhielt. Freddy war am Telefon. "Moin Freddy.", sagte ich, obwohl es schon früher Abend war. "Jodie, du musst so schnell wie es geht zu uns kommen.", sagte er hektisch. "Wo bist du?", fragte ich. "In der MHH. Es geht um Rewi.", sagte er. Diese Worte zogen mir den Stecker. Ich packte schnell meine Tasche, zog mir meinen Mantel an und fuhr so schnell es ging zum Krankenhaus. Im Foyer ging ich zur Empfangsdame. "Entschuldigen Sie, wo liegt Sebastian Meyer?", fragte ich. "Sind Sie Familie?", fragte sie unfreundlich. "Ja.", log ich. Sie runzelte die Stirn. "Einmal hier eintragen.", und reichte mir die Empfangsliste. Ich unterzeichnete und lächelte milde. "4. Stock, Zimmer 421.", sagte sie und ich ging in den Fahrstuhl. Im vierten Stock angelangt, suchte ich sofort das Zimmer. Ich ging rein und sah Freddy an Rewi's Bett sitzen. Rewi's schlaffer Körper war unter Schläuchen begraben. Er sah echt schlimm aus. "Freddy.", flüsterte ich leise. Er drehte sich um. Erstmals sah ich ihn, wie er geweint hatte. Er stand auf und wir umarmten uns. "Ich warte draußen auf dem Flur.", murmelte er nur und ging. Ich stand vor Rewi. Er sah schlimm. Meine Lippen begannen zu zucken, immer, wenn ich kurz davor bin, zu weinen. Ich hielt die Tränen zurück und setzte mich. "Hey Rewi.", sagte ich. Ich war im Plan, da Freddy mir die Details geschrieben hatte. Er wurde mit seinem Auto angefahren und eingequetscht. "Ich bin da. Weiß nicht, ob du mich hörst, aber du musst wissen, dass ich hier bin, um mich für heute Nachmittag zu entschuldigen. Ich kam entnervt aus Neuss wieder, weil mein Ex-Freund, das Arschloch, mich auf einer Party betrogen hat und ich die beiden in flagranti erwischt habe.", sagte ich und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. "Und ich bin nur mit ihm zusammen, weil wir im Streit auseinander gegangen sind. Freddy hat mir alles erzählt. Rewi, das war nicht so gemeint. Ich meinte nur, dass ich einen Gang in unserer BEZIEHUNG runterschalten wollte. Und ich wäre verdammt blöde, wenn ich dir jetzt nicht die Worte sagen würde, aber: Ich liebe dich, Rewi. So sehr, dass es mich genauso umbringt, wenn du es hier nicht schaffst. Ich...ich will nicht, dass du stirbst. Ich liebe dich.", sagte ich. Während der ganzen letzten Zeit über hielt ich seine Hand fest und die Tränen rollten auf seine Hand. Plötzlich kam eine Reaktion, die ich nicht erwartet hatte.
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Sorry, der Cut musste sein. Denn heute Abend kommt noch das zweite Kapitel mit der Reaktion. Bis später :)
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Sturm und Drang (#Jowi)
FanfictionSebastian aka Rewi ist ein Student an der Universität. Sein bester Kumpel Freddy ist sein Kommilitone. Zusammen beginnen sie zu studieren. Am ersten Tag lernt Rewi Jodie kennen, die neu in der Stadt ist. Auf Anhieb verstehen sich die beiden. Nach un...