Laugh

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„HÖR AUF!!!" Sie kreischte. Die Tränen liefen seine Wangen runter. Das Blut bedeckte den Boden. Lachen. Blut. Lachen. Blut. Folter. „HÖR ENDLICH AUF!!!" Sie kreischte nochmal. „Ich werde erst aufhören, wenn du endlich redest!" Kreischen. „NEIN, PUDDIN'! DU DARFST NICHTS SAGEN!" Kreischen. Blut. Lachen. Blut. Ihr Blut.

Die Tür knallte auf. Ein Schatten fiel über das Zimmer. Plötzlich wurde er aus dem Bett gezogen. Ein Schlag gegen seinen Kopf. Er strampelte. Klatsch! Er weinte. „Papa! Was machst du?!" Noch ein Schlag, dann wurde er fallen gelassen. „Verschwinde SOFORT aus meinem Haus!" Ein Grollen. „SOFORT!!! Und komm NIE wieder!!!" „Du hast mir nichts zu sagen!", lallte er. „DOCH! VERSCHWINDE!!!"

Die Tür wurde leise geöffnet. „Kleiner?", fragte eine fremde Stimme. „Ich bring dich in ein Waisenhaus." „Was? Aber-" „Deine Mutter würde es so wollen." „Was ist mit ihr? Wo ist Mama?" „Sie ist bei einem ganz netten Menschen, der für sie ein wunderbares zu Hause aus Wolken hat." Wie sollte man denn auch einem sieben jährigen Kind erklären, dass seine Mutter tot war?

Er hatte es verstanden. Schon lange. Sie war tot. Und das Waisenhaus wurde ihm allmählich echt zu anstrengend. Er hatte keine Freunde. Es gab nur ein was, was ihn glücklich machte. Witze, Scherze und Comedy. Doch nie hörte ihm jemand zu, wenn er sie zum Lachen bringen wollte. Sie lachten nicht über seine Witze, sondern über ihn. Sie lachten ihn aus.

Ein Kuss von ihr war alles für ihn. Seine Karriere war echt ein Müllhaufen. Er konnte niemanden zum Lachen bringen. Er konnte es einfach nicht. Doch sie glaubte an ihn. Sie und sein ungeborenes Kind waren alles für ihn. Ohne sie, würde es ihn gar nicht mehr geben. Ohne sie war er nichts.

„Es war ein Unfall. Es tut mir wirklich leid. Sie ist tot." Er versteckte sein Gesicht in seinen Händen und weinte. Er hatte sie verloren. Beide. Er würde nie Vater werden.

„Ich mach es." Für sie. Er würde es für sie tun. Er würde für sie etwas Schreckliches tun. Er würde alles für sie tun. „Gut. Bis Morgen. An der Chemie-Fabrik. Sonnenuntergang."

„Batman!" Er rannte. Angst. Furcht. Krach! Er blieb ganz abrupt stehen. „Nein, bitte tu mir nichts!" Doch die Fledermaus packte ihn am Kragen und schaute ihn wütend an. „Ein Neuer, hm?" Er ließ ihn fallen. Er rannte. Doch Batman holte ihn ein. Sie waren von den Dämpfen der Chemikalien umgeben und es war schwer etwas zu erkennen. Die Fledermaus ging auf ihn zu. Er wich nach hinten aus, doch verlor das Gleichgewicht. Er stürzte. Er schrie. Platsch!

Alles war warm um ihn herum. Wie lange war er schon hier drin gewesen? Er schwamm an die Oberfläche und zog die Luft in seine Lungen. Es war alles dunkel. Niemand war da. Warum war er überhaupt hier? Er schaute sich um. Er war in einem Fass mit einer glibberigen, grünen Flüssigkeit. Er tauchte zum Rand und kletterte drüber. Er fiel auf den Boden. Er fühlte sich komisch. Anders. Er stand auf. Er betrachtete sich. Weiße Hände? Er drehte sich um und sah sein Spiegelbild in der Metallwand des Behälters. Erst erschrak er. Doch dann fand er gefallen an seinem neuen Körper und er hatte plötzlich das Verlangen zu lachen. Und das tat er auch.

Sie war wunderschön. Sie hatte lange, blonde Haare und eine viel zu große Brille. Aber das stand ihr. „Guten Morgen, Mr. J." „Guten Morgen, Doc." Er lachte. Es war schon das vierte Mal, dass sie eine Sprechstunde hatten. Er war schon von vielen Psychologen therapiert worden, aber sie war was Besonderes. Harleen Quinzel.

„Harley!" Er lachte. „Na, Mr. J?! Willst du mich jetzt umbringen oder was?!" „Oh nein, ich werde dich nicht töten. Ich werde dir nur weh tun. Sehr, sehr weh tun!" Und er hielt ihr die Elektroschocker an die Schläfen. Ab dann hatte sich alles verändert. Sie war seine Harley. Seine Harley Quinn. Die Harley Quinn.

„Puddin'! Nun lach doch endlich!" „Ich bin mir sicher es wird alles gut. Du wirst sie noch zum Lachen bringen." „Ich bin mir sicher, dass tief in dir drin noch ein Fünkchen Lachen ist, dass darauf brennt rauszuplatzen!" Die drei Frauen standen vor ihm. Harley, seine frühere Ehefrau und Daffne. Dann ein Lachen aus dem Hinterhalt. Daffne und seine Ehefrau verschwanden. Plötzlich hielt ihm jemand ein Messer an die Kehle. Es war Amanda Waller. Noch jemand schnappte sich Harley und tat das selbe. „Wen soll ich als erstes umbringen? Ene-Mene-Mu!" Sie deutete auf Harley. Doch plötzlich drang sich ein weiteres Lachen hervor. Ein bekanntes Lachen. Sein Lachen. Lachen. Lachen. Lachen. Blut. „NEIN! HARLEY!"

Er schreckte hoch. „Scheiß Traum...", murmelte er. Aber es war wahr. Das war seine Vergangenheit. Die er eigentlich vergessen wollte, doch die Gegenwart hatte sie zu ihm zurückgebracht. Plötzlich wurde die Tür ausgestoßen. Er zuckte zusammen. Doch bevor er etwas sagen konnte, wurde jemand reingeschubst. Jemand den er kannte. Jemand der heftig blutete. Jemand der auf den Boden stürzte und nicht wieder aufstand.

Just Joking - AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt