Kaum hatte ich die Augen im Traum geschlossen, war ich wach. Aber ich lag auch diesmal nicht weich auf einer Matratze. Ich spürte, wie jemand meine Schultern hielt, der Untergrund fühlte sich etwas härter als eine Matratze an, vielleicht eine Couch. Aber wenn ja, lag ich auf der nur halb. Mein Rücken besetzte etwas, was meiner Meinung nach kein Kissen sein konnte. Zu hart, meine Hände fühlten Jeans Stoff... Verdammt, ich lag entweder in Jeffs oder Jacks Schoß! BEN trug meines Wissens keine Jeans... Aber das war im Moment mein kleinstes Problem. Der Schmerz in meiner Brust der Llamacorn-Attacke hatte nicht nachgelassen. Im Gegenteil; er war viel schlimmer geworden, und außerdem fühlte ich... Warmes Blut meinen Bauch hinunter rinnen. Dazu zwei weitere Hände, die etwas nasses, kühles auf meine stechende Brust legten. Und - wie auch sonst - hörte ich Flüche. "Scheiße! Scheiße! Verdammt, ich brauch mehr Wasser, noch eine Lappen, und meinen beschissenen Verbandskasten, wird's bald?!". Ich hustete. Schlechte Idee. Ich schmeckte süßes, metallisches Blut und riss die Augen auf. Über mir sah ich Jeffs erschrockenes Gesicht, und die hölzerne Decke von BENs Hütte. Seine kühlen Hände hielten meinen Rücken auf seinen Schenkeln. "Jack! Sie ist wach!". Kaum hatte Jeff den Satz fertig gesprochen, entfuhr mir ein Schmerzensschrei. "Fuck! BEN, ich brauch mehr Morphium! Die Schmerzen hält sie niemals aus!" "Aber sie hat doch so auch die ganze Zeit geschrien, seitdem wir hier sind!". BEN kam aus der Küche gerannt, hinter sich her zog er einen Karren, in dem drei große Töpfe mit Wasser standen. Als ich ihn sah, musste ich trotz den riesigen Schmerzen in meiner Brust und Lunge grinsen, während mir Blut aus dem Mundwinkel lief. "BEN? What the fuck?" "Liegen bleiben!" befahl Jack mir. BEN sah mich an. "Ich hab ne Wasserphobie, lass mich.". Gerade als ich erwidern wollte, dass er selbst zu siebzig Prozent aus Wasser bestand, musste ich stark husten, und wieder raste unerträglicher Schmerz meinen Körper entlang. Ich stieß einen erstickten Schmerzensschrei aus. "BEN! Wo bleibt das verdammte Morphium?!" "Ja, Moment Moment, ich hab's ja gleich!". Jacks und BENs Stimmen klangen weit entfernt und hallten seltsam, als würden sie am Eingang und ich am Ende einer langen Höhle stehen. Eine kurze Pause folgte, dann spürte ich den kaum wahrnehmbaren Stich der Nadel, als Jack mir das Morphium injizierte. Und keine Sekunde später war ich - wie schon so oft - vollkommen weg.
"Okay... Fertig. Das war scheiß knapp.". Mit meinem komplett von der Droge benebelten Verstand nahm ich Jacks Flüstern wahr. Ich blinzelte und versuchte tief einzuatmen, ließ es aber auf der Stelle bleiben; Greller Schmerz zuckte von meiner Brust durch meinen ganzen Körper. "Hey... Sie ist wach!". Dieses mal er es Jeff. Ich drehte den Kopf und sah ihn aus halb geschlossenen Augen an. Bildete ich mir das bloß ein... Oder stand in seinem Blick Besorgnis? Ich lag in meinem Bett, daneben stand Jack, Jeff und BEN saßen auf Stühlen. Vorsichtig und ganz langsam versuchte ich, mich aufzurichten. Sofort waren die Jungs zu Stelle und halfen mir. Lol. Ich ließ mir von Massenmördern helfen. Aus irgendeinem Grund war mir das erst jetzt aufgefallen; Ich hing mit den meistgesuchtesten, psychopathischsten Killern herum, die diese Welt zu bieten hatte.
Aber... Womöglich war ich selbst bereits einer.
Da bemerkte ich plötzlich, das in meinem Arm ein Schlauch steckte. Meine Augen folgten ihm, er endete in einem Plastiksack, wie man sie in den Supermärkten für Obst bekam. Ich blinzelte und rieb mir mit der anderen Hand die Augen. Dort wo der Schlauch in den Sack mündete, rannen vereinzelt winzige Blutstropfen hinunter. Auf dem Plastik stand gut sichtbar meine Blutgruppe, AB positiv. "Woher wisst ihr meine Blutgruppe?" wollte ich fragen, aber aus meinem Mund kam bloß heiseres Husten. "Nicht reden", sagte Jack sanft. Ich schaute im Zimmer herum, und was sah ich dort am Schreibtisch liegen?
Ich riss meine Augen auf und gestikulierte in Richtung Tisch. "Oh... Ähm...". Jack räusperte sich. "Stimmt, das solltest du vielleicht wissen. Hier.". Er ging zum Schreibtisch und nahm eine der vier hellbeige Mappe, kam zurück und drückte sie mir in die Hand. Ich öffnete sie, und fett gedruckt standen dort meine Daten.
Ich sagte nichts, sondern sah die Jungs einfach bloß an. "Als wir im Bullen Revier waren, haben wir unsere Akten mitgehen lassen. Is übrigens interessant, dein voller Name ist echt Nina Marie Euphemia Redfox?". BEN grinste. Jetzt hatte ich echt keine Lust mehr, ruhig zu bleiben, und 'schrie' los wie eine alte Oma: "WIE bitte!? Schonmal was von Privatsphäre gehört?!". Volle drei Sekunden starrten mich die Mörder an. Dann fingen sie - genau in der selben Millisekunde, das schwör ich - lauthals an zu lachen. "Was ist so lustig?" fauchte ich heiser. BEN wischte sich schwarze Lachtränen aus dem Gesicht und kicherte: "S-Sorry. Du klingst nur... Du klingst nur wie einer dieser hysterischen alten Senioren, wenn sie die Kinder anschreien, von ihren Rasen zu verschwinden.". Ich funkelte die Jungs an, da hielt mir Jeff ein Glas mit gelbgrüner, prickelnder Flüssigkeit vor die Nase. "Trink das. Dann kannst du wieder reden, und es wird die Heilung deiner Wunde beschleunigen.". Misstrauisch beäugte ich das Glas. Sehr gesund sah das Zeug ja nicht aus. Jeff rollte mit den Augen. "Meine Güte, es wird dich schon nicht umbringen. Trink's einfach.". Ich atmete einmal kurz durch, schnappte dann das Glas und kippte den Inhalt auf ex hinunter. Kaum hatte ich das gemacht, spürte ich wohltuende Wärme in meinem Hals und in meiner Brust, ich konnte wieder normal schlucken anstatt mir jedes Mal die Kehle rausreißen zu wollen, was wahrscheinlich weniger schmerzhaft gewesen wäre. "Besser?" fragte Jack. "Besser" seufzte ich erleichtert. "Schade, jetzt redest du nicht mehr so lustig...". Anstatt irgendetwas auf BENs Kommentar zu erwidern, nahm ich einfach das zweite Glas, welches mit Wasser gefüllt auf dem Nachttisch stand, tauchte kurz die Fingerspitzen ein und schnippte die Wassertropfen in seine Richtung. Wie ein kleines Mädchen schreiend sprang er zurück. "AAAAH WASSER! ICH ERTRINKE! ICH ERTRINKEEEEE!! ZUM ZWEITEN MAAAAAAL!!!". Als würde er brennen, ließ er sich zu Boden fallen und rollte wild herum. Jeff rollte wieder mit den Augen, aber ich sah das Lächeln auf seinen Lippen. "Einfach ignorieren. Der beruhigt sich wieder.". Und er hatte recht. Nach etwa zwei Minuten stand BEN auf, klopfte sich ein paar Fusseln von der Kleidung und sagte: "Psychischer Anfall: für heute abgehakt."
"Jungs? Darf ich euch eine Frage stellen?" "Klar" antworteten die Jungs gleichzeitig. "Von wem is das Blut da, und woher kennt ihr seine oder ihre Blutgruppe? Ich glaube kaum, dass ihr so viel Zeit hattet, das Blut einer unserer Opfer zu untersuchen oder überhaupt um ein passendes zu finden. Wem von euch verdanke ich mein Leben?". BENs Brauen schossen in die Höhe, Jacks Kopf nickte fragend zur Seite. Mein mittlerweile wieder scharfer Blick bemerkte aber sofort, wie Jeff unauffällig versuchte, seinen Ärmel übers Handgelenk zu ziehen. Ich nahm seine Hand und zog den Ärmel wieder nach oben. Was ich sah, erschreckte mich; Über sein Handgelenk zog sich ein zwar kurzer, aber tiefer Schnitt, der etwas unregelmäßig genäht worden war. "Jeff?" flüsterte ich. "Du hast mir Blut gespendet?". Er zog seine Hand aus meiner, stand auf, zerrte den Ärmel wieder über den Schnitt, wobei murmelte: "Kein Ding..." "Ihr hattet die selbe Blutgruppe" sagte Jack. "Da hat Jeff einfach sein Küchenmesser genommen und hat sich das Handgelenk aufgeschnitten.". Plötzlich klopfte es an der Tür. "Könnt reinkommen" rief BEN. Die Tür ging einen Spalt auf, Smile trabte herein und legte sich ans Fußende meines Bettes. Masky und Hoodie betraten ebenfalls den Raum. "Hi" sagte Masky und kniete sich zu mir. "Wie geht's dir?" "Den Umständen entsprechend gut.". Ich versuchte zu lächeln. "Wir haben uns Sorgen gemacht." sagte Hoodie leise. Masky nickte. Dieses Mal musste ich das Lächeln nicht faken. "Ist schon okay. Ich lebe.". Masky und Hoodie sahen betroffen zu Boden. "Ich würde gerne noch mit Star alleine reden." sagte Smile. Jeff zuckte mit den Schultern und murmelte: "Klar...". BEN und Jack warfen sich einen unsicheren Blick zu, dann verschwanden sie aus dem Zimmer, ihnen folgte Masky und Hoodie. Smile sprang vom Bett und setzte sich neben des Nachttisch. "Wer oder was hat dich so verletzt?"
{sry dass es jetzt schon aus is ... Aber ich hatte so Lust was hochzuladen und besser kurzes kapi als gar keins :p hoff es hat euch gefallen, selbst wenn es recht langweilig war.Nächste Woche Deutsch Schularbeit. Charakterisierung von einer Figur aus "Das Tagebuch der Anne Frank". Toll. Wünscht ich dürfte Jeff beschreiben ... Das wäre 100%ig eine eins xDD
Vorsicht Spoiler!!! Im nächsten geht es mit den Gespräch weiter, wo ihr einiges über Neā erfahrt. Es wird erwähnt, warum Liu sie 'ins Ausland befördert' hat, wie Jacks in Neās Kindheit war, und wie ihre Beziehung zu Jeff war.
Ich hoffe wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder !!! Bis dann meine Frähnds <3
Eure Nina :*(P.S.: Es wäre nett, meine Geschichte zu kommentieren xd ich kann auch Kritik vertragen, also scheut nicht davor auch mal zu sagen, was ich besser machen könnte. Danke! Also bB :***) }
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Jeff, BEN, Jack und ich. Na, ob das gut geht?
FanfictionHm, tja, wie fang ich am besten an? Ah, vielleicht so: Stellt euch vor eure Mutter hasst euch und bringt euch durch eine ihrer assi-Aktionen dazu, in einer Gartenhütte zu schlafen, wo ihr von einem mehr oder weniger 'charmanten' Typen aufgelesen wer...