Mitten in der Nacht wache ich auf. Ich weiß nicht, ob das mittlerweile normal sein soll, das ich keine einzige Nacht mehr durchschlafen kann, seit ich mit den anderen unterwegs bin oder ob es daran liegt, das ich den Brand habe. Der nimmt meinen Körper schließlich sehr mit und ich bin mir sehr sicher, dass er auch nachts in meinem Körper wütet und ich ihm auch manchmal diese grausamen Albträume zu verdanken habe. Genauso wie ich nachts von Newt träume, mein Körper und meine Seele also so meine Liebe zu ihm verkraftet, tut sie es wohl also auch mit dem tödlichen Virus, das in meinem Körper steckt. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich nicht, denn ich hasse es, dass ich krank bin, aber auf der anderen Seite finde ich es sehr gut, dass ich das nicht alles ertragen muss, während ich wach bin. Ich bin froh, wenn ich mal ein paar Stunden habe, in denen alles okay ist und ich mir vorstellen kann, dass alles wie früher ist und meinen Schwärmereien über Newt nachgehen kann, ohne Angst davor zu bekommen, ohn angreifen oder seine Finger essen zu wollen. Doch, wie ich gerade merke, bin ich heute Nacht nicht wegen mir aufgewacht. Ich wurde geweckt. Das merke ich an der Hand, die sich auf meinen Mund gelegt hat, damit ich ruhig bin und die anderen nichg aufwecke. Obwohl es zappenduster ist, weiß ich natürlich gleich, wer es ist, der mir hier einen Besuch abstattet. Man muss dazu sagen, dass es eigentlich gar keine so große Auswahl gibt und wenn man sich dann auch wieder auf den Geruchssinn verlässt, steigt einem der Geruch von Newt in die Nase, der ein sehr besonderes Gefühl in mir auslöst, das sich einfach nur wundervoll anfühlt. Nun stellt sich natürlich noch die Frage, warum er hier bei mir ist. Ich wünschte, ich könnte meinen Gefühlen vertrauen, meinem klopfendem Herzen, das denkt, dass er mich einfach nur sehen will und meinem ganzen Körper, der sich danach sehnt, ihn zu küssen und mich ganz eng an ihn zu drücken. Ich will nicht diese Angst haben, dass er hier ist, um mir etwas Schlimmes über Brendas oder meine Gesundheit mitzuteilen. Brenda und Thomas sind nämlich gerade dabei, die neue Methode auszuprobieren, in der er ihr ein bisschen von ihrem Blut gibt. Natürlich hoffen alle und ich besonders, dass es anschlägt, denn ab morgen werde ich dann an der Reihe sein, dass Newt genau das auch mit mir machen wird und mir ist wegen diese Sache ein wenig mulmig zu Mute, ich denke, das ist ziemlich verständlich. Wenn es bei Brenda nicht anschlägt, wird es das wohl bei mir auch nicht und dann können wir uns wirklich auf unseren nahenden Tod vorbereiten und vor uns hinvegetieren. Davor habe ich solche Angst, dass ich all meinen Optimismus, den ich versuche, an den Tag zu legen, vergessen kann und auch nicht mehr an Newt denken kann, da ich dann wieder Angst davor bekomme, dass es viel zu schwer wird, ihn zu verlassen. Ich kann ihn nicht alleine in der Brandwüste zurücklassen. Ich liebe ihn doch so sehr! Schon ist all die Freude, die ich verspürt habe, weil ich mich so sehr gefreut habe, ihn zu sehen, verflogen und ich könnte gerade anfangen, zu weinen und mich in seine Arme zu kuscheln, ihn nie wieder loszulassen, da ich ihn einfach nicht gehen lassen kann. „May, hey, alles ist okay. Ich bin ja bei dir. Morgen wird alles gut gehen. Ich habe mit Thomas gesprochen, er hat gesagt, dass es Brenda so weit gut geht und es wohl schon leicht zu wirken scheint. Es wird wirklich alles wieder gut, das verspreche ich. Newtie will helfen und Newtie wird auch helfen, darauf kannst du dich verlassen! Und nun komm, wir machen einen kleinen Spaziergang draußen. Wir haben zwar Glück, dass dich die anderem hier lassen, aber dich den ganzen Tag lang in ein Zelt zu sperren, ist auch keine Möglichkeit. Wir werden uns den Sternenhimmel ansehen und erkennen, wie schön das Leben ist und können uns auf die Zeit freuen, die wir durch diese Methode dazugewinnen. Ein langes Leben!" Er wartet gar nicht auf meine Antwort, sondern greift einfach nach meinem Handgelenk, um mich aus dem Zelt zu ziehen. Da stehen wir nun, vor dem Zelt, ich atme seit zwei Tagen endlich mal wieder frische Luft din und kann aus meinem Zelt treten. Es ist wirklich ein Wunder, wie er so optimistisch sein kann. Und das ist auch eine der Sachen, warum ich ihn so liebe. Ich wünschte, ich könnte es ihm sagen, ihm einfach sagen, was ich für ihn fühle, dass er jede Sekunde meines Lebens bereichert, er immer in meinem Herzen anwesend ist und ich eigentlich auch an ihn denke, wenn ich es nicht tue. Er soll wissen, dass ich nicht gehen kann, dass ich das Gefühl habe, dass ich zerstört werde und dass es mich jede Sekunde trotzdem zerstört, ihn anzusehen, da ich weiß, dass ich nie mit ihm zusammen sein kann. Egal, was ich empfinde, egal, was er empfindet. Ich weiß es nicht genau, was er für mich empfindet, ob er mich liebt oder ob ich nur so etwas für eine Schwester für ihn bin. Seine Lippen! Warum müssen sie mich denn nur so anziehen? Ich kann mich nicht länger halten, ich falle ihm um den Hals und drücke ihn eng an mich, sodass ich eigentlich schon Bedenken habe, dass ich ihn zerquetschen könnte. „Danke! Danke für alles! Du weißt nicht, wie viel mir das alles bedeutet ... wie viel du mir bedeutest." Das ist das einzige, was ich sagen kann, ohne vollkommen in Tränen auszubrechen und trotzdem kann ich ein paar Schluchzer nicht unterdrücken. Sein sanftes Streicheln über meinen Rücken lässt mein Herz bluten. Wir werden nie zusammen sein können! Nie! Vielleicht wird es auch das sein, was mich umbringen wird!
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The Desert Cranks [The Scorch Trials/ Newt FF]
FanfictionMay lebt mit Jorge, Brenda und anderen seit vielen Jahren in der Brandwüste. Sie leben relativ abgeschieden und haben kaum Kontakt zu anderen. Bis auf einmal eine Gruppe von Jungs und einem Mädchen auftaucht, die auf der Suche nach dem Rechten Arm s...