Niall POV.
"Jetzt erzählt mir mal, wo wart ihr so lange? Und warum geht keiner von euch an sein Handy!?", frage ich Sara und Harry wütend, als sie lachend ins Hotelzimmer stürzen.
"Jetzt rate mal, wer sich einen schönen, pinken Hut gekauft hat!", prustet Sara.
Fragend sehe ich die beiden an. Sind die betrunken? Ohne eine Antwort abzuwarten zieht Harry aus einer Plastiktüte den beschriebenen Hut und setzt ihn sich auf.
'Wie tief kann man nur sinken?', würden Außenstehende sagen. Ich dagegen sage: 'Das ist ganz mein Harry.'
"Sieht sehr sexy aus.", meine ich emotionslos.
Auf einmal wechselt sein Gesichtsausdruck von lustig in ernst. Todernst. Doch leider kann ich ihn mit dem Hut nicht ernst nehmen.
"So ein kleiner Penner hat meinen Geldbeutel geklaut!", flucht er.
Ich verdrehe die Augen. "Das kann schonmal vorkommen, wenn man so leichtsinnig mit seinen Sachen umgeht wie du!", meine ich kalt. Harry hat schon so oft seine Sachen verloren. Entweder seinen Führerschein, seine Jacke, seine Hose, seine Autoschlüssel, seinen Schulranzen. Man muss dazu sagen, dass er nicht der ordentlichste ist.
Aber er findet sich in seinem Chaos zurecht also soll's mir egal sein.
"Das ist noch nicht alles. Er hatte da unsere Rückflugtickets drin!", sagt Sra und guckt Harry böse an.
"WAS? Du Idiot! Du weißt genau, dass die Flüge alles ausgebucht sind und wir hier nicht mehr wegkommen würden! Ich würde dich gerade gerne umbringen, wenn du nicht mein bester Kumpel wärst.", schreie ich ihn an.
Beleidigt guckt er mich an. "Es tut mir leid, Niall. Sei nicht böse."
Ich gehe auf ihn zu und umarme ihn freundschaftlich. "Dir kann man nicht lange böse sein! Aber bitte zieh den Hut aus, du blamierst und noch alle!", lache ich.
"Aw, Bromance.", grinst Sara.
Nach dem Abendessen gehen wir auf unser Zimmer und Sara und Harry werfen sich erschöpft auf die Couch. Harry schaltet den Fernseher ein und zappt durch die Kanäle.
"Leute, ich geh nochmal raus und seh mich ein bisschen um.", meine ich.
"Aber pass auf dich auf! Es ist schon dunkel! Du könntest beklaut oder vergewaltigt werden. Wobei, wenn sie dich sehen rennen sie sowieso weg.", meint Harry.
"Hab dich auch lieb du blöde Kuh.", lache ich und verlasse das Zimmer.
Der Aufzug ist leer und auch in der Lobby tummeln sich nur wenige Menschen. An der Tür stehen zwei bewaffnete Polzisten.
"Guten Abend! Sie sollten um diese Uhrzeit nicht alleine draußen herumlaufen, es ist sehr gefährlich nachts!", warnt mich einer der beiden.
"Danke, ich komme schon klar", lächle ich und gehe nach draußen. Doch schon wenige Meter später bereue ich meine Entscheidung.
Die Straße ist nur spärlich beleuchtet, einige Glühbrinen in den Laternen sind kaputt und so ist es teilweise stockdunkel. Vor allem die unzähligen, kleinen Gassen, die von der Hauptstraße weg führen sehen bedrohlich aus. Zudem ist es kalt. Wirklich sehr kalt. Ich habe nur meine schwarze Hose, ein einfaches T-Shirt und eine leichte Jacke angezogen, weil ich dachte, es wäre wärmer. Meine Lust auf einen Spaziergang ist so schnell verflogen, wie sie gekommen ist. Um diese Uhrzeit wirkt die Stadt wie ausgestorben. Nur vereinzelt brennen Lichter hinter den dreckigen Scheiben. Die modernen Bürotürme im Norden der Stadt strahlen geradezu.
Gerade, als ich umdrehen will, kommt eine Gruppe von lauten Jugendlichen in meine Richtung. Panisch und ängstlich verstecke ich mich hinter einer Abbiegung und beobachte sie. Sie sind vielleicht zwei oder drei Jahre älter als ich, sehen aber um einiges stärker aus. Alle sind sehr leicht bekleidet. An ihren Armen kann man im künstlichen Licht große, offene Wunden und zahllose Narben erkennen. Was ist nur mit ihnen passiert?
Auf einmal stößt ein weiterer Junge zu ihnen. Doch er sieht nicht so aus, als würde er zu ihnen gehören. Die Gruppe prügelt auf ihn ein, nehmen ihm seine Jacke weg und brüllen Wörter in einer anderen Sprache.
Der arme Kerl tut mir so leid! Aber gegen die Gruppe habe ich keine Chance.
Nach circa zehn Minuten lassen sie ihn einfach so auf der Hauptstraße liegen und laufen weiter. Langsam bewege ich mich auf den Jungen zu. Er atmet schwer und hat außer seiner Hose nichts mehr an. Auf seiner Haut sehe ich dieselben Narben und eine Gänsehaut. Sofort gebe ich ihm meine Jacke.
Er sieht mich ängstlich an. "Ist schon okay, nimm sie."
Dann betrachte ich ihn näher. Er hat schwarze Haare, die ihm in alle Richtungen abstehen. Seine Augen sind sehr dunkel, ich kann aber nicht genau erkennen, welche Farbe sie haben. Er hat einen drei-Tage-Bart und seine Gesichtszüge sind weich. Keine Frage, er sieht gut aus.
Zögerlich streckt er mir seine Hand entgegen. "Danke! Ich bin Zayn."
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A New Hope? *PAUSED*
FanfictionNiall Horan ist der Sohn eines bekannten Politikers. Er lebt in einem großen Anwesen in London ein sorgloses Leben. Zayn Malik versucht sich mit harter Arbeit am Leben zu erhalten, wie seine ganze Familie und lebt in einem Slum in Pakistan. Ohne Bil...