Kapitel 18: Ich brauche Urlaub!

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Niall POV.

"Ach komm, so schlimm ist es nun auch wieder nicht gewesen.", versucht mich mein Vater zu beruhigen, als wir mitten in der Nacht unser Haus betreten. Ich bin ihm zu dieser Pressekonferenz gefahren, doch ich wünsche mir, dass ich es nicht getan hätte. Diese eine Reporterin hat ausschließlich Fragen zu meiner verstorbenen Mutter gestellt, und wie wir jetzt nach diesem tragischen Unfall leben. Sie hat alle meine Narben wieder aufgekratzt. Hat sie vielleicht auch nur eine Sekunde daran gedacht, dass sie mir damit wehtut? Was ihr gefehlt hat, ist die Menschlichkeit. Auch mein Vater war ziemlich geknickt darüber, jedoch versichert er mir, dass der Abend ein voller Erfolg für ihn und seine Partei war. Schön für ihn! Schon wieder geht es nur um ihn und seine Partei. Nie geht es um mich oder uns. Wenigstens bin ich jetzt Louis los und sobald ich mich in mein Zimemr verkrochen habe auch meinen Vater. 

"Dad, ich will nie wieder mit dir auf..." Ich halte inne. Im Wohnzimmer ist gerade Glas zerbrochen. Sofort will ich nachsehen, ob da jemand ist, doch mein Vater hält mich zurück. Genervt schlage ich seine Hand weg und betrete das Wohnzimmer. Nichts bewegt sich. ich schalte das Licht an. Auf dem Boden liegt ein Stein. Das Fenster ist zerbrochen. Der Stein ist nass und durchnässt den Teppich. Der Teppich färbt sich rot, es riecht metallisch. Blut. 

Mir wird schlecht und ich gehe auf die Knie, um einmal durchzuatmen. 'Jemand hat einen blutgetränkten Stein durch unser Wohnzimmerfenster geworfen. Das ist etwas vollkommen normales. Das passiert jedem einmal. Wahrscheinlich ist das nichteinmal Blut. Es ist nur rote Farbe.', versuche ich mir einzureden und ich schließe meine Augen. Auf einmal spüre ich eine starke Hand auf meiner Schulter. 

Eine sehr tiefe Stimme fängt an zu sprechen. "Alles in Ordnung, Niall?" Grotov. "Nein, verdammt! Da ist gerade ein Stein durch unser Fenster geflogen! Ich dachte, ihr hättet das Gebäude gesichert?", schnauze ich ihn an, obwohl er nichts dafür kann. Ich bin sicher, dass alle seine Wachmänner auf ihren Posten sind, also muss diese Person einen Weg gefunden haben, sie zu umgehen. "Was ist passiert?", meldet sich nun auch mein Vater und betretet ebenso das Zimmer. Er sieht sich den Stein an und zieht einen Papierfetzen hervor. Den habe ich noch gar nicht entdeckt.

"Auch du, Horan.", liest er vor und reicht mir den roten Zettel. "Ist das eine abgewandelte Form von Caesar's letzten Worten?", frage ich in die Runde. 

"Sehr gut kombiniert, Sohn. Ich denke, wir haben hier ein Problem Grotov. Ich möchte, dass sie das beseitigen, bevor diese Person noch mehr Schaden ausrichten kann.", bestimmt mein Vater und verlässt den Raum. Grotov folgt ihm. Zurück bleibe ich, noch immer auf den Knien und sehe aus dem Fenster. Davor stehen jetzt zwei Bodyguards und begutachten die zerstörte Fensterscheibe. Wer könnte meinem Vater so etwas schreiben? Was will diese Person damit erreichen?

Zehn Minuten später kommt auch die Polizei, um die Anzeige meines Dads aufzunehmen. Ich bekomme das nur noch am Rande mit, da ich mich schon in mein Zimmer zurückgezogen habe und meine Sachen packe. Morgen werde ich wieder zurück zu Sara, Harry und auch Zayn fliegen. Die ganze Zeit über habe ich ihn nicht vergessen. 

 Drei Stunden später liege ich noch immer hellwach in meinem Bett. Die Aufregung des Tages und die Vorfreude auf morgen überwältigen mich, und machen es mir unmöglich, einzuschlafen. Auf einmal klopft es an meiner Tür und mein Vater kommt herein. Er setzt sich auf meine Bettkante und beginnt zu sprechen. "Kannst du auch nicht schlafen? Niall, ich weiß, dass du mich nicht verstehen kannst. wie ich den ganzen Tag im Büro verbringen kann, wie ich einfach einen Unfall wegsgtecke und äußerlich überhaupt nicht mehr an deine Mutter denke. Aber weißt du, wir sind da an einer großen Sache dran und es ist wirklich unheimlich wichtig, das wir die Wahl gewinnen. Bitte glaube nicht von mir, dass ich deine Mutter vergessen habe oder dass ich sie jetzt weniger liebe, oder dich."

"Dad, du hast deine Frau verloren, meine Mutter. Ich bin sicher jeder wird es verstehen, dass du eine Zeit lang alleine sein willst. Auch wenn das ganze erst ein Jahr her ist." Ich muss mir den Kommentar, dass wir keine richtige Familie mehr sind, verkneifen. Das würde selbst ihn zu hart treffen. " Außerdem kannst du dein Leben gestalten, wie du es möchtest. Inzwischen bin ich auch alt genug, eigene Entscheidungen zu treffen. Deine ist es, diesen Wahlkampf zu gewinnen, meine, dass ich morgen zurück in meinen Urlaub zu meinen Freunden fliege." 

Sichtlich traurig verlässt mein Vater ohne ein weiteres Wort mein Zimemr und lässt mich mit meinen Gedanken alleine. Vielleicht hat er wirklich das Gefühl, dass ich ihm fremd geworden bin, doch so ist es nicht. Mich hat diese ganze Politik noch nie wirklich interessiert. Sicher möchte ich Menschen gerne helfen, am meisten natürlich Zayn, aber im Gebgensatz zu meinem Vater kann ich nicht vor einer großen Menschenmenge sprechen. Ich bekomme dann immer ein unangenehmes Gefühl, schwitzige Hände und würde mich am liebsten übergeben. Schon oft genug war ich bei solchen Veranstaltungen dabei. 

 Am nächsten Morgen stehe ich total müde auf und suche meine Klamotten zusammmen. Der Wecker hat mich mal wieder aus einem viel zu kurzen Schlaf gerissen. Ein wenig später, mit meinem Rucksack auf der Schulter betrete ich das Esszimmer, wo ich Grotov, Louis und meinen Vater beim Frühstück vorfinde. "Guten Morgen", werfe ich in die Runde, doch keiner bachtet mich. Erst nachdem ich eine Weile dumm im Türrahmen herumgestanden bin, hebt sich Louis' Kopf. "Guten Morgen Niall! Na, alles gepackt? Warte, ich bin sofort fertig.", meint er und schiebt sich den letzten Rest Brot in den Mund. Fertig wofür?

Ich muss wohl ziemlich bescheuert ausgesehen haben, da er mich breit angrinst, bevor er aufsteht. "Mister Horan, wenn Sie uns nun entschuldigen. Wir sehen uns übermorgen wieder.", sagt Louis und mein Vater murmelt etwas, das sich nach 'Bis dann und einen guten Flug' anhört. Er schnappt sich einen Koffer der in der Raumecke auf dem kleinen Sofa liegt und geht zur Tür. "Willst du nicht mitkommen? Ich fahr uns zum Flughafen." Verwirrt folge ich ihm zu seinem SUV und werfe meinen Rucksack auf den Rücksitz. Immerhin muss ich mir jetzt kein Taxi rufen.

Nachdem wir durch das Tor unseres Anwesens gewinkt worden sind, beginnt Louis ein Gespräch. "Hast du von der Sache gestern in eurem Wohnzimmer gehört? Unglaublich, da stellt man einen ganzen Haufen Sicherheitsmänner ein, und trotzdem fliegt ein Stein mitten durch das Fenster! Naja, bei mir kann das nicht passieren, meine Wohnung ist ja schließlich im 17. Stock."

"Louis, was willst du mit dem Koffer?", frage ich ihn geradeaus, da mich das schon die ganze Zeit interessiert. Er antwortet, als wäre es das Normalste der Welt: "Was denkst du denn? Ich habe mir Urlaub genommen und verbringe zwei Tage im wunderschönen Pakistan!" 

Für den Rest der Fahrt sagt keiner von uns ein Wort.  

 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 22, 2014 ⏰

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