Kapitel 14: Unerwartete Begegnungen

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Liam POV. 

"Sara, mach diese gottverdammte Tür auf! Ich will mich entschuldigen!", brülle ich und hämmere gegen die Zimmertür. Schon seit zehn Minuten stehe ich vor ihr, doch niemand hält es für nötig, sie zu öffnen. 

"Liam, hau einfach ab. Sara ist nicht hier und möchte auch nicht mit dir reden. Tu uns allen einen Gefallen und lass dich hier nie wieder blicken. Hast du verstanden?", vernehme ich eine leise Stimme aus der Suite. Das kann nur Niall sein. 

"Niall, komm schon. Siehst du nicht, dass er nicht zu dir passt? Einer wie er passt nicht in eine Gesellschaft wie uns.", versuche ich ihn zu überzeugen. Ehrlich, wie blind kann ein Mensch sein? Es hat einen Grund, warum es arme und reiche Menschen gibt. Die einen können mit ihrem Leben etwas anfangen und die anderen eben nicht. Das ist die Natur des Menschen. So ist es schon seit es die ersten Menschen gab.

Ruckartig öffnet sich die Tür und Niall steht mit hochrotem Kopf vor mir. Er ballt seine Fäuste und schlägt mir mehrmals ins Gesicht. Ich schmecke das Blut in meinem Mund und meine Sicht ist verschwommen. 

"Du wolltest es nicht anders. Du willst Krieg? Den kannst du haben. Sara wird mir gehören. Und du wirst leiden. Keiner hat es je gewagt, die Hand gegen mich zu erheben."

"Na dann wird es langsam mal Zeit. Sara ist nicht blind okay? Du hast mehr als deutlich gemacht, wo du stehst. Nämlich auf der Seite der Verlierer. Und jetzt verschwinde.", meint er gehässig und knallt die Tür wieder zu. 

Ich sinke langsam zu Boden, alle Kraft verlässt mich, und meine Augen fallen mir zu. 

Sara POV. 

Harry und ich stehen schweigend im Aufzug. Ihm geht es wieder blendend und die Tests haben nichts ungewöhnliches ergeben. Es ist, als wäre nie etwas gewesen. Aber ich habe die Sache noch nicht vergessen. Die Frage, die schon die ganze Zeit in meinem Kopf herumschwirrt, ist Warum. Warum hat er das gemacht? 

Die Aufzugtüren öffnen sich und wir gehen den Gang entlang zu unserer Suite. Vor der Zimmertüre liegt Liam, jedoch bewegt er sich nicht und sein Gesicht ist voller Blut. 

"H-harry? Lebt er n-noch?", stottere ich voller Angst. Langsam kniet Harry sich neben Liam und fühlt seinen Puls. 

"Ja. Wer ist das?", fragt er mich.

"Das i-ist L-liam." Verdammt, warum liegt der hier bewusstlos im Hotel und dann auch noch ausgerechnet vor unserer Tür? "Wir müssen sofort zu Niall!", bestimme ich. Was, wenn ihm was passiert ist? Vielleicht haben sie sich geprügelt?

"Niall, bist du okay?" Ich stürme in das Zimmer und sehe Niall an die Wand gelehnt, mit dem Handy an der Hand. 

"Jaja, ich verstehe."

"Ich nehme sofort den nächsten Flug!"

Er legt auf und sieht uns mit traurigen Augen an. "Das war der Assistent von meinem Vater. Er hatte heute einen Autounfall und sie wissen nicht, ob er durchkommt."

Harry und ich sehen uns kurz an und umarmen dann Niall. Obwohl er seinen Vater nicht sonderlich mag, geht ihm das sehr nahe. 

"Was passiert wenn er stirbt?", schluchzt er. "Erst habe ich meine Mutter verloren und jetzt auch noch meinen Dad? Ich habe doch sonst niemanden mehr! Das ist doch alles nicht fair!"

"Niall, ich weiß nicht, was ich davon halten soll", meint Harry skeptisch. "Noch vor einer Stunde habe ich mit ihm gesprochen, und er meinte, dass er schlechte Neuigkeiten für dich hat. Und jetzt das?"

"Was ist dein Problem? Ein Unfall ist schnell passiert!", ruft er verärgert und Harry hebt die Hände hoch. "Ich muss sofort den nächsten Flug nach London nehmen und nach ihm sehen. Ihr bleibt bitte hier."

"Was? Wir sollen hier bleiben und dich allein fliegen lassen? Ist das dein Ernst?", frage ich ihn und zur Antwort nickt er. 

"Der Flug geht in einer Stunde, ich packe kurz meinen Rucksack und dann fahren wir. Ich werde wiederkommen. Immerhin ist es unser gemeinsamer Urlaub. Aber zuerst muss ich die Sache mit meinem Vater regeln."

Schneller als mir lieb ist, stehen wir auch schon am Flughafen. Niall drückt mich zum Abschied und flüstert mir ins Ohr: "Such bitte Zayn und entschuldige dich für mich. Ich würde ihn wirklich gerne wiedersehen. Außerdem wollten wir noch deinen Plan umsetzen."

"Ich werde ihn finden. Pass bitte auf dich auf, Horan. Du fehlst mir jetzt schon!", sage ich, den Tränen nahe. 

"Niall, bitte hör mir zu! Deinem Vater fehlt nichts! Er will nur, dass du zurückkommst!", versucht Harry ihm beizubringen doch Niall schüttelt energisch den Kopf.

"Du hast doch keine Ahnung, wie mein Vater ist. Ich kenne ihn schon etwas länger als du und so etwas würde er nie machen! Er ist zwar ein Arschloch aber dazu wäre er nicht fähig. Hör auf, dich in mein Leben einmischen zu wollen! Ich dachte, wir wären Freunde, aber anscheinend habe ich mich getäuscht. Denk mal darüber nach, was ich schon alles für dich getan habe."

"Warte, du verstehst mich falsch! Ich versuche nur, dich vor einer Enttäuschung zu bewahren.", ruft Harry.

Niall schüttelt nur enttäuscht den Kopf und geht in das Flugzeug. Vorwurfsvoll sehe ich Harry an. Was sollte das denn? Woher will er denn bitte wissen, was bei Nialls Vater los ist?

A New Hope? *PAUSED*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt