Kapitel 13: Hör auf damit

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Niall POV.

"Verdammt, Sara, ich muss ihn finden! Was, wenn ihm irgendetwas passiert ist? Vielleicht wurde er zusammengeschlagen? Wir müssen ihn suchen gehen!", rufe ich hysterisch und renne um sie herum. Wir stehen in der Kälte vor dem Restaurant und warten auf das Taxi.

"Niall, beruhig dich doch bitte. Er kennt sich hier aus und wird schon nichts dummes anstellen.", versucht Sara mich zu beruhigen. 

"Ich weiß aber nichts von ihm. Weder wo er wohnt noch wie er mit Nachnamen heißt. Ich werde ihn nie wieder finden. Verdammt, ich kann nicht ohne ihn."

"Niall, verdammt nochmal! Erstens kennst du ihn erst seit vier Tagen. Zweitens ist er jetzt sowieso nicht gut auf uns zu sprechen also gib ihm Zeit. Und drittens: Bisher hast du ihn immer gefunden."

Das Taxi biegt um die Ecke und ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, steigen wir ein. Sara hat schon irgendwie Recht. Vielleicht übertreibe ich wirklich ein kleines bisschen. Ich weiß selbst nicht genau, warum ich so ausgetickt bin. Zayn ist mir viellleicht doch wichtiger, als ich zugeben möchte. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber er ist einfach einzigartig. Möglicherweise, weil er verboten gut aussieht oder weil man mit ihm einfach nur reden kann, ohne auf seine Worte achten zu müssen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich in London ohne ihn leben will. Auch wenn wir uns wirklich kaum kennen und kaum sehen aber ich weiß, dass er nicht weit weg ist. Dass ich ihn jederzeit ausfindig machen kann. Die Angst, das in wenigen Wochen nicht mehr zu wissen, ist unerträglich. 

"Sara, es tut mir leid.", meine ich. Es bringt sowieso nichts. Es ist dunkel und er könnte überall sein. 

***

Harry POV.

"Mister Horan? Hier ist ein Anruf für Sie.", meint mein Arzt kurz und verschwindet sofort wieder. Anruf? Wer kann das sein? 

Mit wackeligen Schritten begebe ich mich auf den Flur zu dem Telefon. Hoffentlich komme ich hier bald raus, denn der Geruch nach Tod und Desinfektionsmittel vernebelt meinen Verstand.

"Hallo?", melde ich mich. 

"Niall? Was ist mit deiner Stimme passiert? Gehts dir gut? Warum bist du im Krankenhaus?", sagt die Stimme am anderen Ende hektisch. Es ist Nialls Vater. 

"Ehm, Mister Horan, Niall geht es gut. Ich habe mich nur geschnitten und meine Karte liegt noch zu Hause. Keine Sorge, Sie bekommen das Geld zurück.", versuche ich ihm zu erklären. Er wäre wirklich der Letzte gewesen, den ich erwartet hätte. 

"Wenn das so ist. Ist Niall denn auf seinem Handy erreichbar? Ich habe nämlich schlechte Neuigkeiten für ihn." Auf einmal klingt seine Stimme kalt und gebrochen. 

"Ich denke schon. War schön, wieder mal mit Ihnen zu sprechen, Sir. Bis zum nächten Mal, tschüss." So schnell ich kann, knalle ich den Hörer auf die Gabel und lasse mich an der Wand hinuntergleiten. 

Ich bin total erschöpft. Und ich fühle mich allein. Den ganzen Tag habe ich noch nichts von Sara oder Niall gehört. Ich vermisse die beiden. Aber ich könnte wetten, dass sie sich mit ihren neuen Freunden vergnügen, während ich hier in diesem Loch festsitze. Eine einzelne Träne tropft aus meinem Auge auf dem Boden. Nein, ich werde jetzt nicht weinen. Ich bin Harry Styles. Und ein Harry Styles weint nicht. 

"Harry! Geht es dir gut? Was machst du denn auf dem Boden?!", vernehme ich eine hohe Stimme. Es ist Sara, die am anderen Ende des Flurs steht und mir hektisch zuwinkt. Ich lächle leicht und winke zurück.

Als sie neben mir steht, setzt sie sich auch auf den Boden. Sie lächelt noch immer, aber ich sehe, dass es nicht echt ist. 

"Was ist passiert?", frage ich sie besorgt. 

Sie antwortet nicht und sieht stattdessen traurig und ertappt auf den Boden. "Wir waren gestern Abend essen. Liam und Zayn waren auch dabei. Und Liam hat so gemeine Sachen zu Zayn gesagt, nur weil er nicht aus der Oberschicht kommt. Ich wusste nicht, dass er so ein Arsch ist. Bitte sag mir, warum ich mir immer die falschen aussuche. Warum kann ich nicht jemanden finden, der wie du oder Niall ist?"

Verletzt sehe ich sie an. Sie zieht es nicht in Erwägung, mich zu wählen? 

Trotzdem nehme ich sie in den Arm und tröste sie. "Du wirst bestimmt den Richtigen irgendwann finden. Wer weiß, vielleicht steht er ja schon direkt vor dir und du bist nur zu blind, um ihn zu erkennen?"

Sara lächelt mich dankbar an und steht wieder auf. "Danke, Harry. Für alles. Ich wüste nicht, was ich all die Jahre ohne dich gemacht hätte."

"Mister Horan? Wir möchten noch ein paar letzte Tests durchführen und danach können Sie wieder nach Hause gehen. Bitte folgen sie mir.", meint eine Schwester, als sie mich sieht. 

Langsam stehe ich auf, umarme Sara noch einmal und folge ihr dann. Es ist traurig zu wissen, dass man neben der Person steht, die man über alles liebt und doch die Gewissheit hat, dass sie niemals das selbe für dich empfinden wird. Das Leben ist unfair. Aber wäre es denn ein Leben, wenn es keinen Schmerz geben würde? 

A New Hope? *PAUSED*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt