F O U R
11. November"When did I become so numb?
When did I lose myself?"
(Paralyzed NF)Natürlich war ich krank geworden. Die erste Novemberwoche verbrachte ich also alleine mit Fieber und Grippe im Bett. Einzig und allein, ein Jahresvorrat Taschentücher, Hustenbonbons und ein gewisser grauer Pullover mit Styles auf dem Rücken leisteten mir Gesellschaft.
Auch Cyd sah ein bis zweimal am Tag nach mir, und zwang mich dazu Tee zu trinken, Zwiback zu essen oder Suppe zu schlürfen, denn die Grippe hatte mich ordentlich ausgeknockt.
Am 10ten Tag wurde es Cyd zu viel.
Ruckartig zog sie die Vorhänge auf und öffnete das Fenster. Sofort begrüßte mich die kalte Luft und der Lärm von New York City Verkehr.Cyd stand vor meinem Bett aufgebaut mit den Händen in die Hüften gestemmt und funkelte mich böse an. Und selbst dabei sah sie irgendwie gut aus, verdammte Model-Gene.
"Genung ist genug. Du vegetierst hier vor dir hin und verpasst alles. Es hat richtig geschneit Brook. Fünf Zentimeter. Und jetzt gehst du duschen, ziehst die Sachen an, die ich für dich rausgelegt hast, schnappst dir ein Buch und verschwindest während ich hier aufräume. Es ist nämlich nicht die Grippe der Grund dafür, dass du dich hier versteckst. Es geht immer noch um Jack."
Wütend pustete sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und langsam stand ich auf. Einerseits weil sie mir Angst einjagte, und andererseits, weil sie Recht hatte.
Ich versteckte mich tatsächlich vor Jack und badete in Selbstmitleid. Er war glücklich - warum sollte ich das nicht auch sein?Es begann damit, dass man das Bett nicht mehr verlassen will. Das ist der Moment, an dem du merkst, dass es wieder schlimmer wird.
Es war okay gewesen für lange zeit.
Jetzt ist es das nicht mehr.Es war anstrengend nach 10 langen Tagen wieder aufzustehen, und bevor ich die Dusche betreten konnte brauchte ich eine kleine Verschnaufpause. Es war furchtbar.
Das warme Wasser der Dusche prasselte auf meinen Körper und belebte mich ein wenig. Wasser hatte schon immer eine leicht therapeutische wirkung auf mich gehabt und einen Moment lang erlaubte ich mir die Stirn gegen die Fliesen zu legen und stumm zu weinen.
Es war okay. Ich war okay.
Wie ein Mantara wiederholte ich dieser zwei Sätze in meinem Kopf während ich in schwarze warme Ankle Boots, schwarze skinny Jeans und einen cremefarben Wollpullover schlüpfte. Man musste Cyd lassen, dass sie eindeutig ein Händchen für Mode und Stil hatte. Zusammen mit ihrem schwarzen Mantel harmoniert das Outfit ganz wunderbar. Selbst wenn man dazu nur einen Messy bun und eine schwarze Nerdbrille trug.
"Hier dein Lieblingsbuch im Moment und dein Notizbuch.", Cyd drückte mir beide Bücher in die Hand und schob mich schon fast zur Tür.
"Sag mal - willst du mich loswerden?", grinsend musterte ich Cyd. Eigentlich sah sie nicht aus, als erwartet sie noch Herrenbesuch."Cara kommt vorbei", und kurz bevor sie die Tür hinter mir zugeknallt wurde hörte ich noch ein, "komm ja nicht vor 7pm wieder - oh und wir organisieren dir eine Geburtstagsparty!" Und dann war die Tür endgültig zu. Ich würde Cyd umbringen. Sie wusste dass ich Party's nicht leiden konnte und konnte es sich doch nicht nehmen mir eine zu schmeißen.
"Ich hasse dich Cyd", brüllte ich extra laut, sodass sie es auf jedenfall durch die Tür hören musste.
"Du wirst nur einmal 21 Schätzchen!"Und dann stand ich auf der Straße. Der Wind war beißend kalt und der Schnee knirschte unter meinen Füßen. Aber trotzdem bereitete sich ein Lächeln auf meinen jetzt schon kalten Lippen aus. Ich hatte es vermisst. Schnee war für mich schon immer etwas besonderes gewesen. In Carbonear, wo Cyd und ich aufgewachsen sind, waren die Tage wo ich an der Küste im Wind stehen konnte und den leichten Schneefall im Gesicht fühlen konnte meine liebsten. Manchmal vermisse ich Kanada. Aber Kanada hatte nicht's mehr für mich. Die Kleinstadt bot mir nichts und Cyd erst recht nicht. Da hatte es sich angeboten mit Cyd nach New York zu kommen. Und endlich auch mal mein Journalismus Studium in Angriff zu nehmen.
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Burned out ||h.s.
FanfictionEr entglitt mir wie Wasser, dass zwischen meinen Fingern durchsickerte. Langsam, aber unaufhörlich und ich wusste, dass ich etwas festhielt, was frei gelassen werden wollte. Aber ich war zu egoistisch um ihm das zu geben, was er brauchte. Ich war zu...