FINE

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S E V E N T E E N
25. September
5 Years later

Ich hatte mal wieder eine Deadline einzuhalten und frustriert landete ein zerknülltes Blatt nach dem anderen in meinem Mülleimer. Ich würde es nie schaffen diese Buch zu veröffentlichen wenn ich nicht mal selbstgesetzte Deadlines einhalten konnte.

Vielleicht setzte ich mich aber auch nur selbst zu sehr unter Druck.

Es war eine Überraschung als mein Debüt Jugendroman einschlug wie eine Bombe. Innerhalb von Monaten war ich die New York Times Bestselling Liste kontinuirlich hochgeklettert und Schlag auf Schlag kannte jeder mein Gesicht.

Vielleicht hatten Cara Taylor und Cyd auch dazubeigetragen diese Buch zu pushen aber es war egal denn ich erhielt eine gute Kritik nach der anderen.

Das auffälligste an meinem Buch war wohl, dass ich versucht hatte es realistisch zu schreiben. Vielleicht war auch ein wenig von mir selbst und meiner Geschichte in den Seiten gelandet aber das war okay.
Ich hatte nicht diese typische Liebesgeschichte oder ein Liebesdreieck. Viel mehr war die Protagonistin einfach viel zu unsicher und hatte Angst. Beziehungen war nicht immer Liebe auf den ersten Blick. Und es war auch nicht immer so dass der eine gut für den anderen war. Das beide glücklich miteinander seien konnten. Manchmal war es einfach nicht richtig.

"Meine Güte Brooklyn wie sieht es den hier aus?", entsetzt sah sich Cyd in meinem Schreibraum um und kickte mit dem Fuß vereinzelt Blätter zur Seite die zusammengeknüllt nicht im Müll gelandet waren.
Es war zwar noch altmodisch aber ich mochte es lieber das Kratzen eines Füllers zu hören als zu tippen. Es war einfach das womit ich groß geworden war.
"Ich schaff's einfach nicht Cyd. Ich krieg keine drei Wörte auf das Papier", frustriert und mit einem dumpfen Ton landete meine Stirn auf der Tischplatte.

"Kein Wunder du hast unsere Wohnung seit drei Tagen nicht mehr verlassen", schnaubend sammelte Cyd die Papiere auf. Schon wieder räumte sie meine Chaos zu Seite.

Auch wenn Cyd noch erfolgreicher war als Model und ich als Autorin, wohnten wir immer noch zusammen. Auch wenn wir in den seltensten Fällen gleichzeitig da waren - einer von uns turnte immer in der Welt herum. Aber es war okay. So behielten wir wenigstens das Gefühl nach Hause kommen zu können wann immer wir den Drang dazu hatten.

"Du gehst jetzt sofort mal an die frische Luft das ist ja nicht zum aushalten."
Cyd funkelte mich wütend an und verschränkte die Arme.
"Du kannst mich nicht zwingen Cyd - ich bin erwachsen!"

Zwanzig Minuten später stand ich auf der Straße.
Ich war mir nicht einmal sicher wie oder warum - es war einfach passiert.

Die Menschen um mich herum waren hektisch und es war kalt sodass sie noch schneller liefen, die Hände tief in den Taschen vergraben und missmutig stampfte ich hinterher.
Ein Geschäftsmann zog verzweifelt ein heulendes kleines Mädchen hinterher, Ein Teenager surfte auf seinen alten Skateboard durch die Straßen und eine Frau drängelte sich telefonierend an allen vorbei.

Ich hatte es schon immer gemocht mir die Menschen mit den interessanten geschichten herauszupicken. Die Menschen die eine Geschichte zu erzählen hatten.

Mit jedem Schritt wurde ich leichter, nicht das ich abnahm oder so, aber ich war nicht mehr so angespannt und frustriert.

Ich liebte New Yorks Anonymität.

Alle Menschen um mich herum wurden zu einer grauen Masse und ich lies mich einfach treiben.

"Brooklyn."

Überrascht schaute ich auf und sah in grüne Augen.
Es war faszinierend, dass sie nach all der Zeit immer noch den selben Effekt auf mich hatten.

"Harry."

Er sah gut aus. Sein Haar war kürzer und er hatte die bunt gemusterte Kleidung gegen schlichte Herbstmode ausgetauscht. Ich wusste nicht ob es mir gefiel oder ob es komisch war ihn so normal zu sehen.

Er hatte sich verändert.

Aber das wusste ich. Cyd erzählte manchmal von ihm. Oder Taylor. Auf einer Party hatte ich ihn quer durch den Raum entdeckt. Unnötig zu erwähnen, dass ich die Flucht ergriffen hatte.

Um uns herum war alles grau und hektisch. Nur wir waren still und in Farbe.

"Du siehst gut aus", Harry lächelte und ich musste feststellen, dass sich selbst dieses geändert hatte. Es schien ehrlicher zu sein.

Er sah nicht mehr so traurig und erschöpft aus.

"Gehst du mit mir einen Kaffee trinken?"

Bevor ich wusste was ich tat hatte ich schon genickt und Harry hatte nach meiner Hand gegriffen.

Es war immer noch so als wenn meine Hand all die Zeit nur auf seine gewartet hatte.

Vielleicht war unsere Zeit jetzt. Vielleicht würde jetzt alles gut werden.

Mit Harry zu gehen war kinderleicht und ohne Probleme verschwanden. wir.

Einfach so.

Unsere Linien wurden eins.

Burned out ||h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt