T W E L V E
[ 3.Dezember ]"The sun will rise and we will try again."
"Gehst du zu der Hochzeit?", Harry's Lippen vibrirrten gegen meine Kopfhaut und ich genoss das Gefühl.
"Ich hab zugasagt. Für Cyd und mich...und in Begleitung",flüsterte ich fast beschämt."Okay."
"Du musst nicht mitkommen", Ich flüsterte. Ich wollte so gerne, dass er mit kam, aber ich konnte ihn nicht zwingen. Es war okay.
"Nein", ich spürte seine Hände an meinen Seiten,"Nein ich komme gern mit."Ob er aus Eifersucht oder Angst ja sagte war mir eigentlich egal.
Ich brauchte Harry. Und ich konnte nicht riskieren ihn zu verlieren.
"Harry?"
"Ja?", brummte er und war kurz vor einschlafen.
"Ich bin froh, dass du da bist."Das Harry lächelte sah ich nicht, aber ich kannte ihn lang genug um es zu wissen.
"Sind wir jetzt eigentlich zusammen? So Freund und Freundin?"Für einen Moment setzte mein Herzschlag aus und meine Hände wurden feucht. Waren wir das? Waren wir zusammen? Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er es ansprechen würde.
"Ähm", mein Hals war plötzlich trocken und Ich musste mich räuspern. Ich war mir nicht sicher was ich sagen sollte. Klar - wir verbrachten Zeit zusammen, wir küssten uns und wir machten all Pärchen Kram, Dates und so. Aber was war wenn aus dem ganzen nichts wurden? Wenn wir uns schon ein Stempel aufgedrückt hatten, den wir nicht erfüllen konnten?
Was war wenn sich gut verstehen nicht genug war?
"Du musst das jetzt nicht beantworten, für mich reicht das hier so", seine Finger umschlossen meine und er führte meine Fingerknöchel zu den Lippen.
Trotzdem hatte ich das Gefühl mich verteidigen zu müssen.
"Nein Harry. Ich will deine blöden T-shirts beim schlafen tragen und deine dumme Hand halt, ich will dass du mich weiterhin so fühlen lässt als wenn ich ständig Weihnachtslieder höre, aber ich will nicht deine dumme Freundin sein."
Einen Moment war Harry einfach nur nachdenklich und leise, aber dann glätteten sich seine Stirnfalten und er lächelte."Etwas was benannt ist kann kaputt gehen. Und ich will nicht dass es kaputt geht. Ich will nicht dass ich kaputte gehe. Ich hab einfach furchtbare Angst."
"Wovor hast du Angst Brooklyn?", Harry musterte mich interessiert und ich hatte das Gefühl als wenn er mich auch ohne Worte verstehen würde. Als wenn ich nichts sagen müsste. Ich tat es trotzdem.
"Sieh mal Harry. Wir sind Parallele Linien. Wir sind gleich, und doch ist eine Kluft zwischen uns und wir werden uns nie berühren. Das mag jetzt traurig klingeln, aber jede andere Linie trifft sich einmal und driftet dann für immer auseinander. Also sag mir Harry - was ist besser?"
"Ich hätte mit so einer poetischen Aussage rechnen müssen", lächelte Harry, "Mir reicht die Parallele Linie Brooklyn. Auch wenn ich der Meinung bin, dass du irrst. Menschen sind nicht eingängig. Vielleicht hab ich mich ja so verändert, sodass wir jetzt identische Linien sind."
Harry's Worte brachten mich zum nachdenken.
Vielleicht hatte er Recht.
Vielleicht waren wir nicht nur einfach Linien. Vielleicht waren wir Kurven und Kreise und Schlaufen und vielleicht - vielleicht waren Harry und ich mittlerweile identisch.Unter mir senkte sich Harry's Brust regelmäßig und ich stelle fest, dass er eingeschlafen war.
Es war das erste Mal, dass das passierte und ich genoss es. Das Dämmerlicht malte Schatten von Locken und Wimpern auf sein ruhendes Gesicht. Harry sah jünger aus - und wesentlich entspannter. Er schien fast friendlich - nicht mehr angespannt. Es war ein schöner Anblick, und ich wünschte, dass er immer so aussehen werde. Er hätte es verdient.
Es wurde dunkel und es wurde hell - und ich hatte die ganze Nacht nur lächelnd Harry's Gesicht studiert und seine Locken aus dem Gesicht gestrichen und mit ihnen gespielt. Ich mochte es. Es war egal, dass ich nicht schlief, aber gegen 7 Uhr stand ich mit knackenden Gelenken auf und lies Harry schlafend zurück, aber ich musste zur Uni.
Es war das erste mal, dass ich ihn zurücklies, aber ich hatte Vorlesungen von Medienproduktion und Fachsprache. Klang furchtbar langweilig, konnte aber ziemlich interessant sein. Mir machte mein Studium furchtbar Spaß und ich hoffte für Harry, dass es noch schlief wenn ich wieder kam. Er hätte es verdient.
Schnell schlüpfte ich in Jeans, Chucks und einen Pulli, kochte Kaffee für Harry und mich, und verschwand mit meinen Unisachen ohne ein Wort.
Unterwegs telefonierte ich mit Cyd. Ich vermisste sie schrecklich und lächelte dämlich während dem Telefonat. Natürlich erzählte ich ihr von der Hochzeit und das sie und Harry mich begleiten sollte - falls das in ihre Termine passte. Glücklicherweise konnte Cyd ihren Flug direkt umbuchen, sodass sie direkt in Kanada landen würde und nicht erst über New York musste. Ich freute mich und während Cyd noch über ihr letztes Shooting schwärmte und mir Bild von Outfits schickte erreichte ich meine U-Bahn Station und durchschritt den Campus.
"Ich muss auflegen Cyd - Ich hab Vorlesung", Ich bedauerte es wirklich, dass ich nicht so oft mit ihr sprechen konnte wie ich wollte. Aber ich hatte keine Wahl.
"Schon okay - ich bin auch schon 10 minuten zu spät!"Unser Abschied war knapper als sonst, aber es war okay. In etwas mehr als eine Woche würde ich sie wiedersehen.
"Hey Tim", begrüßte ich meine Mitstudenten und Pizzabäcker als ich den Sitz neben ihn rutschte und er kurz aufsah.
"Hey Brook - du siehst glücklich aus. Entspannte Nacht gehabt mit Loverboy?", er wackelte mit seinen Augenbrauen und sah dabei furchtbar witzig aus sodass ich Lachen musste und ihm gegen den Oberarm boxte, "Halt die Klappe.""Du könntest ein Vermögen verdienen mit der Story", überlegte Tim und geschockt boxte ich ihn erneut, "Bist du bescheuert?! Wag es gar nicht erst."
Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass ich praktisch dass verkörpern würde, was er hasste, was ihn verfolgte.
"Ruhig Tiger - das war ein Spaß", er lachte aber mir war nicht zum Lachen zu mute. Die ganzen Vorlesungen konnte ich mich nicht mehr konzentrieren.Ich wusste nicht, ob Harry überhaupt wusste, dass ich Journalist werden würde. Ich hatte einfach vergessen ob ich es je erwähnt hatte.
Ich wusste nicht wie Harry reagieren würde.Völlig durcheinander und in Gedanken stolperte ich über meine Füße und verpasste die erste Bahn. Das war nicht schlimm, da die nächste nur 3 Minuten später eintraf, aber es passierte mir sonst nie. Es war seltsam.
Als ich die Wohnungstür aufschloss stolperte ich über Harry's Jacke und Schuhe und irgendwie mochte ich das sich sein Chaos mit meinem mischte.
Es beruhigte mich.
Harry schlief noch immer im Wohnzimmer als ich es betrat. Aber das beklemmende Gefühl blieb. Ich musste es wissen.
"Harry", sanft rütteltet ich an seiner Schulter und er blinzelte gegen das Licht.
"Brooklyn? Was ist los?", müde rieb er sich die Augen.
"Harry ich studiere Journalismus. Ich werde Journalistin. Alles was ihr hasst und verabscheut werde ich tuen", sprudelte es aus mit heraus und ich konnte mich nicht mehr stoppen.
"Was? Ja ich weiß Brooklyn. Leg dich wieder hin - du wirst doch meine Lieblingsjournalistin."Harry war noch im Halbschlaf und zog mich einfach an sich sodass sich mein klopfendes Herz mit dem Geräusch von seinem in meinem Ohr vermischte.
Er wusste es nicht, aber er hatte mir gerade die Angst genommen einen Fehler zu begehen.
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Burned out ||h.s.
FanfictionEr entglitt mir wie Wasser, dass zwischen meinen Fingern durchsickerte. Langsam, aber unaufhörlich und ich wusste, dass ich etwas festhielt, was frei gelassen werden wollte. Aber ich war zu egoistisch um ihm das zu geben, was er brauchte. Ich war zu...