❝how strange it is;
this wicked little game
with which your words play me.
for a second it seems,
you're still here.
you still live.
but the clock still ticks.
doesn't it, my dear?
it always ticks.❞○●○●○
Hallo, kreativer Kopf.
Ich schätze, jeder von uns kennt dieses Phänomen.
Du bist felsenfest in einem Projekt verwurzelt. Du hast deinen Plan, deine Deadline, du bist motiviert und voller guter Dinge, dich ganz deiner Kunst zu verschreiben.
Und dann ... in einem Moment, so klein und verschwindend unauffällig, dass es dir zunächst vielleicht nicht einmal auffällt, wirst du korrumpiert.
Eine andere, fremde Idee kommt und macht sich nicht die Mühe, zu klopfen oder um Erlaubnis zu bitten. Sie breitet sich einfach aus. Scheinbar ungestört von deinen guten Vorsätzen, deinen Verpflichtungen. Sie ist einfach da.
Am Anfang betrachtest du sie nur skeptisch. Du hast schon zu viele Erfahrungen mit dieser Sorte von Idee gemacht. Die, die sich nie wirklich beherrschen können. Die, die in den ersten Stunden so harmlos wirken, dass du dir sicher bist, dass du ihr widerstehen kannst.
Und sie benimmt sich. Ausnahmsweise. Die ersten paar Stunden. Einen ganzen Tag. Einen zweiten, wenn du Glück hast. Aber dann verändert es sich.
Dann streckt sie die Finger aus. Bringt deine Wörter durcheinander. Spielt mit deinen Gedanken. Mischt Lieder in deine Playlist, die anfangen, dir ins Ohr zu flüstern, dass da mehr ist. Eine andere Geschichte.
Und du bist ein Süchtiger. Du hast keine Chance. Du brauchst Geschichten. Und du brauchst diejenigen, die gütig genug sind, dir ihre Geschichte zu erzählen. Sie dir zu leihen. Auf dass du ihnen versprichst, es richtig zu machen. Dich zu opfern im Versuch, ihnen gerecht zu werden, ihre Wahrheit mit der Welt zu teilen.
Also gibst du nach. Du lässt zu, dass die Idee dich dorthin führt. Zu denjenigen, die bereit sind, sich dir zu öffnen. Und damit sie es tun, schneidest du dich auf. Lässt sie ein. Lässt sie dich ausschmücken mit allem, was sie haben.
Und eure Symbiose beginnt - sie nicht ohne dich, du nicht ohne sie.
Manche von ihnen sind zärtlich. Andere grausam. Aber alle sind sie ungeduldig. Und während du dich zurück auf das Drahtseil begibst, das deine Kunst immer sein wird, ziehen sie. Sie ziehen an dir, hier und da, immer mal wieder. Legen sich dir in den Weg. Werden deine Widrigkeit und dein Gewinn. Dein Fluch und dein Segen.
Und irgendwann reden sie mit dir. Sagen: Jetzt; befehlen dir: Hier.
Und du sitzt dort vor deinem Dokument, voller Ambition und mit einem Gewissen tonnenschwer, aber du kannst nicht anders: Du öffnest ein zweites Dokument und schreibst ihn auf, den Satz, den sie dir geben.
Den ersten Stein des Fundaments, aus dem du ihnen ihr Zuhause bauen wirst.
So wie eben bei mir.
In tiefem Selbstmitleid,
Kira○●○●○
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Kira lässt grüßen und sagt...
Historia Corta❝i wanted to choose words that even you would have to be changed by.❞ Zwischen dem Begehren, zu lernen, dem Bemühen, zu verstehen, und der Hoffnung, die das Platzen nicht scheut - Gedanken eines Mädchens und Worte. Worte für die Menschen, für die We...