❝i wanted to choose words that even you would have to be changed by.❞
Zwischen dem Begehren, zu lernen, dem Bemühen, zu verstehen, und der Hoffnung, die das Platzen nicht scheut - Gedanken eines Mädchens und Worte. Worte für die Menschen, für die We...
lass uns nicht ums Thema herum reden: dieser Brief und die allermeisten der folgenden werden politisch werden.
Wieso?
Weil es verdammt noch mal notwendig ist. Weil unsere Welt es notwendig macht.
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Es ist höchstens ein paar Wochen her, dass ich meinem Vater gleich mehrmals gesagt habe, wie gruselig es ist, erwachsen zu werden. Und mit erwachsen meine ich in diesem Fall nicht das Erreichen der Volljährigkeit, sondern die schleichende Erkenntnis, dass es niemanden gibt, der die Antworten hat.
Als Kind glaubt man das so gern. Dass die Großen, die Erwachsenen das schon machen werden. Tja, ich bin jetzt seit zwei Jahren erwachsen, aber bisher ist noch niemand gekommen, der mir einen Zettel in die Hand gedrückt hat, auf dem erklärt wird, wie das geht. Und ich muss annehmen, dass auch niemand mehr kommen wird.
Das ist gruselig. Ich bin doch noch so ... unerfahren? Sicher, ich kenne die groben Strukturen, die der Welt zugrunde liegen, aber bin ich Experte genug, um das alles mitbestimmen zu können? Sicher nicht.
Und während das verlockend viel Anlass bietet, um mit den Schultern zu zucken und zu sagen, Hm, dann bin ich wohl nicht die Richtige, dann überlasse ich die Politik eben anderen und spreche mich stattdessen für [beliebiges sozialkritisches Thema einfügen] aus, kann ich das nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren.
Es fängt damit an, dass sich die Nachrichten mehren, dass sich die Eltern von Kindheitsfreunden trennen. Familien, über die ich nie genug nachgedacht habe, um damit zu rechnen, dass sie zerbrechen, tun genau das. Konstanten, die ich für gegeben gehalten haben, geben nach und fallen weg.
Dann ist da plötzlich die Abstimmung der Briten - EU oder keine EU? Was ist das für eine Frage?! Mein wohlbehütetes Köpfchen hat niemals geglaubt, es gäbe in dieser Hinsicht eine Wahl. Natürlich brauchen wir eine Zusammenarbeit über die Grenzen unserer Nationalstaaten hinaus. Wir haben eine Welt, deren grundlegende Triebkräfte in erster bis letzter Konsequenz global sind. Wie könnte man sich jemals Profit durch Exklusivität versprechen?
Aber sie haben mir das Herz gebrochen, die Briten. Haben dafür gestimmt, die EU zu verlassen. Schlimm genug.
Schlimmer ist, was danach passiert ist. Statistiken zeigen, dass die ältere Bevölkerung die Stimmen der jüngeren Bevölkerung übertönt hat. Es ging ein großer Aufschrei durch die britischen Kanäle der sozialen Medien, denen ich folge: Das Vereinte Königreich verlässt die EU? Wie konnte das passieren?
Der Skandal hat sich nur ein paar Wochen gehalten. Dann richtete die ganze Welt ihr Augenmerk auf Donald Trump. Zurecht hat er uns Sorge bereitet, dieser großkotzige Lügner, dieser gemeingefährliche Heuchler, dieser Mann der Propaganda, der Beeinflussung, der Hetze, dieser Marktschreier alternativer Fakten. Dieses Sinnbild der unendlich schädlichen Vereinfachung komplexer Problemstellungen.
