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Hallo Inspiration,
❝Ist es möglich, zu wissen, wie es ist, ein anderer Mensch zu sein?❞
❝Nein, aber man kann es sich vorstellen.❞
Ich weiß es nicht. Weiß nicht mal, ob es möglich ist, zu wissen. Ich glaube nicht.
Ein Teil von mir ahnt, dass es noch nicht einmal möglich ist, zu wissen, wer man selbst ist.
Wissen ist etwas Überdauerndes. Wissen ist etwas Erhabenes. Nicht nur ein Jetzt, nicht nur ein Hier, nicht flüchtig, nicht empfunden, sondern wahrhaftig. Etwas, zu dem man wieder und wieder zurück kommen kann, ohne dass es sich verändert hat.
Viel von dem, was wir als Wissen bezeichnen, glauben wir nur zu wissen. Gesetzmäßigkeiten der Natur. Unsere Wissenschaften. Erkenntnisse. Errungenschaften. Die Lehren, die uns das Mensch Sein in die Wiege legt, bevor man uns hinein legt. Wir sind so gierig danach, zu wissen, und wenn wir an die Grenze stoßen, an unsere ganz persönliche Grenze, an der es nicht mehr möglich ist, mehr zu wissen, bilden wir uns ein, dass es reicht. Dass das Wissen ist.
Ist es vielleicht auch.
Womöglich spinne ich mir hier gerade etwas zu recht. Ich bin inspiriert. Beatmet. Behaucht. Berührt. Bewegt. Ein Film. Ein Buch. Eine Idee. Ein Mensch. Potential. Etwas in mir steht immer offen und wartet, hofft und bebt für den Moment, in dem etwas Anderes ihm begegnet. Von außen kommt oder von innen, anklopft oder hineinstolpert. Höflich ist oder laut. Inspiration. Du.
Funken schlägst du dann in mir und fließt einen Moment in meinem Blut mit, weitest mir den Horizont, streichelst mir die Fantasie.
Meine Augen sind nicht die Besten, aber in solchen Momenten kann ich sehen.
Mehr als das, was ich meine Welt nenne.
Mehr als ... mich.
In solchen Momenten weiß ich nicht. Aber ich kann mir vorstellen.
Wie es wäre, ein anderer Mensch zu sein. Wie es wäre, ein anderes Leben zu leben. Ideen wachsen in mir, Charaktere begegnen mir - und erzählen. Von sich. Von ihren Leben.Setzen sich zu mir und reden. Um gehört zu werden.
Ich weiß nicht, woher sie komme - ob das die Begegnungen von innen oder außen sind, aber was sich auch in ihnen verbirgt, es ist etwas, das bleibt.
Jenseits dieser Momente.
Jenseits der Inspiration.Die Menschen.
Die Geschichten.
Die Sätze.Und was übrig bleibt, ist, was mich so süchtig macht nach diesen Momenten. Das mich sehnsüchtig werden lässt nach diesem Film, diesem Buch, dieser Idee, die Pascal Mercier verfolgt hat, als er mir die Geschichte sowohl von Amadeu, als auch von Gregorius erzählt hat.
Ich bekomme die Chance, sie aufzuschreiben.
Ihnen ein Gesicht zu geben.
Eine Stimme.
Auf dass sie nicht Gefangene bleiben, meiner Selbst.
Auf dass sie nicht an Momente gebunden sind.
Auf dass ihr Wesen, ihr Sein Anerkennung findet - über mich hinaus.Ich weiß nicht, ob das schon Wissen ist.
Aber gefallen würde es mir. Wenn das Einzige von mir, das überdauert, das erhaben ist über das Jetzt, über das Hier, in ihnen liegt. Wenn aus ihnen mehr wird als ein flüchtiger Eindruck, mehr als eine Empfindung. Wenn ihre Reise in Wahrhaftigkeit endet.
Menschen werden mich verlieren. Ich werde mich verlieren.
Aber sie werden noch immer dort sein.
Darauf warten, dass sie gefunden werden.
Darauf, dass jemand ihnen begegnet.
Und sie weiter geben können, woraus sie entstanden sind.Einmal, hoffe ich, komme ich an den Punkt, an dem ich aus den Funken eine Flamme zaubern kann, die brennt und brennt und brennt und nie zu Asche wird und am Ende wenigstens für einen Menschen auf dieser Welt das ist, was Pascal Merciers Geschichte für mich ist.
Inspiration. Und Lebenselixier.
In Liebe,
Kira
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Kira lässt grüßen und sagt...
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