wir haben über rap gesprochen.

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but i have seen the best of you.
and the worst of you.
and i choose both.

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Montag, 13. Juni 2016

Hallo Welt,

letztens hat mir mein soziales Kollektiv Angst gemacht. Die elitäre Respektlosigkeit, die meine Kommilitonen in jenem Seminar an den Tag gelegt haben, erschien mir bislang immer ebenso klischeebehaftet wie die Vorstellungen, die dort geäußert wurden. Stärker als je zuvor wurde mir die Relevanz unterschiedlicher, weil: individueller Erfahrungen bewusst. Wie sehr sich unsere Sicht der Welt, unser Verständnis ihrer Funktionsweisen und der Menschen, die sie bevölkern, doch daraus speist, von welchen Eindrücken wir bis dato geprägt wurden.

Ein solches Desinteresse gegenüber gesamten Bevölkerungsschichten... der haarsträubende Mangel an bloßer Bereitschaft, wohlwollend zuzuhören, an der Bereitschaft, einen gewissen Einsatz zu bringen, um zu verstehen, woraus sich die Persönlichkeit eines anderen ergibt.

Wir haben über Rap gesprochen. Genauer gesagt: Über Authentizität im Rap. Ein unglaublich spannendes Thema, das wir anhand eines Raptextes behandelt haben. Gewinnbringend, wie ich meinte.

Wir haben über Intentionen gesprochen

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Wir haben über Intentionen gesprochen. Adressaten. Formale Auffälligkeiten im Sinne der gewissenhaften Auseinandersetzung mit dem Kunsthandwerk.

Über Präsuppositionen. Über unsere Interpretation seines sprachlichen Vermögens sowie seiner Werte. Wie viel der von ihm postulierten Kraft, der Ruhe, dem Anstand, wie viel seiner Freundschaft und seinem Ideal, des Teilens mit der Mannschaft glauben wir ihm denn? Wieso inszenierte er das Gesicht des Wendepunkts seines Lebens als seinen Vater - ist das ernst gemeint, stellt es also faktualen Anspruch? Oder ist es viel mehr funktionalisiert, unterstreicht es die Nähe zu dem von uns jugendlich angenommenen Publikum dieses Raptextes?

Gute Frage. Interessante Fragen. Mit spannenden Antwortmöglichkeiten.

Einige hatten Ansichten, die ich nicht im Geringsten teile, aber wo immer sie Belege oder wenigstens Hinweise anbringen konnten, habe ich mich daran nicht gestört. Überhaupt nicht. Wie unser Dozent empfand ich die Diskussion als gut, interessant ... ja, wie oben genannt gewinnbringend.

Aber dann, aber dann...

Es kam die Frage nach der Sympathie. Nach diesen anderthalben Stunden genauester Analyse seines Textes, wirkt dieser Sprecher denn sympathisch auf uns?

Die Antworten waren verstörend.

Diese Art Mensch wolle man gar nicht kennenlernen. Auf dem Level seiner Ausdrucksweise, seiner Erfahrungen traue man ihm nicht zu, ein interessantes Gespräch zu gestalten. Bei jemandem wie ihm müsse man Angst haben, dass er einem völlig ohne Grund eine auf die Nase gäbe. Menschen, die einmal kriminell waren, können gar nicht anders als immer kriminell zu bleiben.

Kira lässt grüßen und sagt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt