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"Kathy, du musst aufstehen, wenn du nicht den ganzen Tag verschlafen willst?" dringt eine männliche Stimme an mein Ohr. Verschlafen öffne ich dich Augen und erkenne Dads Gesicht.

"Wie spät ist es?" frage ich müde nach.

"Gleich halb zwei." antwortet Dad schmunzelnd und verlässt mein Zimmer.

Gleich halb zwei? Wie lange habe ich denn geschlafen? So lange habe ich die letzten Nächte nie geschlafen. Und dabei hatte ich einen so schönen Traum. Liam war da und wir haben getanzt, wir waren auf einem Ball und haben uns wieder gut miteinander verstanden. Doch dann fällt mein Blick auf das offen stehende Fenster.
Das war kein Traum! Das ist wirklich passiert! Aber der Kuss? Langsam fahre ich mit meinen Fingerspitzen meine Lippen nach. Der Kuss war auch echt!

"Endlich bist du wach." sagt ein Freude strahlender Liam, der an dem offenen Fenster steht. "Du hast so lange geschlafen, dass ich kurz überprüfen musste, ob du überhaupt noch atmest." scherzt er.

"Dir wünsche ich auch einen guten Morgen." murmel ich und richte mich noch etwas schlaftrunken aus meinem Bett auf.

"Was hältst du davon wenn du dich anziehst, ich dich dann abhole und wir etwas unternehmen?" fragt Liam neugierig und legt seine Arme um meine Hüften.

"Das ist eine schöne Idee." antworte ich und schaue zu ihm hoch in seine tiefen grünen Augen. Was haben seine Augen nur an sich, dass sie mich so faszinieren?

"Also dann bis gleich." sagt Liam und drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich sein Jackett schnappt und wieder durch das Fenster verschwindet.

Und es sind nicht nur seine Augen, die mich so faszinieren, es ist er der mich fasziniert. Liam ist einfach unglaublich. Er steckt voller Geheimnisse und doch vertraue ich ihm nach so kurzer Zeit.

Ich hole mich selbst wieder aus meiner Faszination für Liam in die Realität zurück und ziehe mir frische Klamotten aus meinem Kleiderschrank. Also eine Jeans, ein Pullover und eine meiner heißgeliebten Westen, die ich in sämtlichen Braun- und Blautönen besitzen. Für Blue Wood sind sie das beste Kleidungsstück, da wir immer lange Herbst und Frühling haben. Wenn man noch einen kuschlgen Pulli drunter zieht, ist man perfekt gekleidet und hält die doch sehr kühlen Temperaturen gut aus.

Ich ziehe mir die Klamotten über, gehe ins Badezimmer, putze mir die Zähne und gehe anschließend zu meinem Dad runter ins Arbeitszimmer, da ich von dort her Stimmen höre.

"Ja und dann hat er... Oh hey, Kathy!" unterbricht sich Johnny selbst als er mich im Türrahmen stehen sieht und mein Dad richtet seinen Blick ebenfalls auf mich.

"Hey Johnny!" grüße ich ihn freundlich zurück und umarme ihn kurz. "Ähm, Dad? Liam kommt gleich vorbei und holt mich ab. Ist das okay?"

"Ist der nicht etwas zu alt für dich?" fragt Dad misstrauisch und hebt seine Augenbrauen.

"Dad! Er ist vier Jahre älter als ich und mal abgesehen davon sagt das Alter nichts über den Charakter einer Person aus. Ich mag Liam und da spielt es für mich keine Rolle, wie alt er ist." sage ich leicht aufgebracht.

"Ist ja gut Kleines." antwortet er und hebt abwehrend seine Hände in die Höhe.

"Redet ihr gerade von dem Besitzer des alten Reservats?" mischt sich John in unser Gespräch ein.

"Ja." antworte ich knapp und verschränke die Arme vor meiner Brust.

"Also wenn ihr mich fragt sind mir die nicht ganz geheuer. Ich meine welcher normal Mensch kauft dieses verottete Grundstück? Und noch dazu, wer sind die überhaupt? Keiner in der Stadt weiß wo sie arbeiten und was sie sonst so machen." sagt John und verkreuzt seine Arme hinter seinem Kopf und lehnt sich etwas weiter mit dem Bürostuhl zurück.

Luna - menschliche Gefährtin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt