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Wie um alles in der Welt bin ich hier her gekommen? Es ist dunkel und kalt unter meinen nackten Füßen. Es ist sogar so dunkel, dass ich kaum den nächsten Baum erkennen kann. Ja, genau Baum! Keine Ahnung warum, aber ich befinde mich im Wald. Nicht eine einzige Stelle kommt mir hier bekannt vor. Und als wäre das nicht schon unheimlich genug, höre ich ständig Äste in der Ferne knacken.
Umkehren kann ich auch nicht, da ich nicht weiß wo ich her gekommen bin. Also bleibt mir nichts anderes übrig als zu laufen. Und das vielleicht mit etwas mehr Tempo, denn aus der Entfernung ist ein leises Knurren zu hören. Wenn das nun die Wölfe sind, von denen in letzter Zeit ständig berichtet wird?
Eventuell sollte ich nicht nur schneller laufen, sondern rennen, denn das Knurren wird immer lauter.

Mit schnellen Schritten fliege ich über den nassen, kalten Boden. Hin und wieder trete ich auf einen spitzen Stein, aber Zeit zum Anhalten habe ich nicht. Zu groß ist die Angst vor einem Wolf oder einem anderen wilden Tier hier im dunklen Wald.
Mein Pullover klebt bereits an meinen Schweiß nassen rücken und meine Haare hängen wirr von meinem Kopf herunter.
Immer schneller tragen mich meine Beine in eine unbekannte Richtung.

Auf einmal höre ich ein lautes Knurren. Lauter als die Töne zuvor. Ängstlich und immer noch am rennen, wage ich einen Blick hinter mir. Doch dort ist nichts zu erkennen. Ich bilde mir das alles doch nicht ein?
Ich renne weiter und weiter, selbst als es anfängt in meinen Lungen zu brennen und ich eigentlich jeden Moment zusammen brechen könnte, weil meine Füße so sehr schmerzen. Aber ich reduziere erst mein Tempo, als der Wald sich etwas lichtet und der Mond mir ein wenig Licht spendet.

Irgendwann sind keine Bäume mehr zu sehen und ich bleibe stehen. Völlig außer Atem schaue ich in die Sternen klare Nacht hinauf. Es ist Vollmond.

Ich befinde mich auf einer kleinen Lichtung, die durch das weiße Mondlicht erhellt wird

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Ich befinde mich auf einer kleinen Lichtung, die durch das weiße Mondlicht erhellt wird. Für einen kurzen Moment bin ich fasziniert von diesem Anblick, doch dann höre ich es wieder. Dieses Knurren, ganz dicht hinter mir. Mit schnellem Atem und vom Schweiß durchtränkten Klamotten drehe ich mich zu dem unheimlichen Geräusch um. Mein Blick ist allerdings auf den Boden gerichtet. Zu groß ist die Angst vor dem, was mich erwarten wird. Selbst als ich etwas ganz dicht vor mir spüre, bleibt mein Blick auf dem Boden gerichtet. Zu hören ist nur mein panischer Herzschlag und das Schnaufen der Kreatur vor mir.
Erst als ich etwas nur Millimeter von mir entfernt wahr nehme, hebe ich meinen Blick etwas.

Zuerst kann ich nur zwei Pfoten erkennen, doch je höher ich meinen Blick wandern lasse, desto mehr erkenne ich von dem Tier. Dunkel braunes, fast schwarzes, Fell und grün schimmernde Augen, die auf gleicher Höhe in meine blicken. Vor mir steht ein riesiger Wolf? Ein Wolf!

Mit einem großen Schritt schrecke ich zurück und stolper dabei über meine eigenen Füße. Panisch versuche ich mich wieder aufzurichten, doch rutsche in dem matschigen Boden mit meinen Händen wieder ab. Ängstlich wage ich erneut einen Blick auf das riesige Tier, das mich mit schrägem Kopf gespannt mustert.

Wie es so über mir steht und von dem grellen Mond angestrahlt wird, kann man fast schon meinen es sähe majestätisch und anmutig aus. Doch das ist es nicht! Es ist ein viel zu großer Wolf mit unglaublich großen Zähnen, die ich soeben zu Gesicht bekomme, bevor das Tier mit kleinen Schritten auf mich zu geht und sich über mich beugt. Mein Atem geht dabei immer schneller und kurz bevor das riesige Tier mir etwas antun kann, wird mir schwarz vor Augen

Plötzlich und nach Luft ringend wache ich wieder in meinem Bett auf. Mein erster Blick fällt auf den Wecker neben meinem Bett. 7:48 Uhr.

Das war vielleicht ein verrückter Traum! Und er hat sich so real angefühlt. Eigentlich dachte ich meine Schlafprobleme wären vorbei. Aber jetzt scheint es wohl mit verrückten Träumen weiter zu gehen.

Um den Schreck zu verdauen, beschließe ich erst einmal heiß zu duschen. Also schlage ich die Bettdecke beiseite, begebe mich ins Badezimmer und ziehe meine Schlafklamotten aus. Dabei fällt mein Blick auf meine nackten Beine.

Sie sind völlig zerkratzt und voller Schmutz. Aber wie kann das sein?! Schon wieder überkommt mich Panik.

War das etwa kein Traum? Aber wenn das wirklich echt war, wie bin ich dann in mein Bett gekommen?

Luna - menschliche Gefährtin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt