Sixteen

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Durch einen unruhigen Traum sprang ich beinahe aus dem Bett und versuchte mich zu orientieren. „Ich sollte gehen", kam es leise vom Bett, was mich schnell den Kopf schütteln ließ.
Dash, er war tatsächlich noch hier.
„Nein, bleib...i-ich wollte nur nicht mit Klamotten schlafen", stotterte ich, da ich ihm nicht von meinem Traum erzählen wollte und zog mich schnell bis auf die Unterwäsche aus.
Danach warf ich mir das nächstbeste Oberteil über und krabbelte wieder unter die Decke.
Dashs Körper strahlte eine ungeheure Menge an Wärme aus, die mich seufzen und an ihn kuscheln ließ.
Verdammt ich war so blöd.
Wie konnte ich meine Gefühle für ihn nur zu lassen. Er war ein Player, egal was Jenna oder die anderen sagten.
„Ich hasse es, dich mit ihm zu sehen", flüsterte er auf einmal.
Ich vermutete, dass er glaubte ich sei wieder eingeschlafen, denn er strich eine Strähne aus meinem Gesicht und küsste meinen Mundwinkel. Meine Augen hielt ich geschlossen, neugierig darauf, was er sagen würde.
„Du bist so schön Freya."
Oh Gott, mein Herz explodierte gleich.
„Doch ich kann dir das nicht an tun." Und da explodierte es und zerbrach in tausend Teile, als er aus dem Bett stieg.

Dash Maunier P.o.v

Wie sie so verletzt auf dem Bett lag, brach mir beinahe das Herz.
Ich konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, egal wie sich das anhören musste.
„Lass mich nicht allein", bat sie mich erneut und krallte ihre zierlichen Finger in ihre Arme.
Sie umarmte sich selbst und schien völlig gefangen.
Für manche klang es lächerlich.
Aber das war es nicht, Freya war nicht lächerlich.
Sie war eine besondere Person, die besonderen Umgang benötigte.
Egal wie taff sie manchmal tat, sie war gebrochen. Und auch wenn ich nicht mal einen Bruchteil ihrer Vergangenheit kannte, wollte und musste ich ihr einfach helfen.
Menschen wie Tristan würden sie nur mehr zerstören, deshalb brauchte sie Schutz.
Meinen Schutz, den ich ihr gerne geben würde, doch das konnte ich nicht.
Wir taten uns nicht gut und das wusste sie, genau wie ich. Ich hatte es heute schon übertrieben, lieber stieß ich sie jetzt von mir, als wenn es längst zu spät wäre.
Meine Augen brannten, als ich mich vom Bett erhob und sie allein zurück ließ.
Es tat weh, doch es war besser so, redete ich mir zumindest ein.
Völlig verzweifelt ließ ich mich unten auf der Couch nieder und raufte mir die Haare.
Draußen war es inzwischen fast ganz dunkel, also beschloss ich hier zu bleiben.
Zumal meine Sachen bei ihr im Zimmer waren und da wollte ich jetzt nicht nochmal rein.
Den Tränen nahe legte ich mich also auf die Couch und versuchte noch ein bisschen zu schlafen, doch ihre gebrochene Stimme hing wie ein Echo in meinem Ohr.
-
Am nächsten Morgen war ich weder gut drauf, noch ausgeschlafen, was man mir auch ansah.
„Alter, alles klar?", fragte Ethan, als ich bei ihm im Zimmer stand und nach Klamotten fragte.
Mein Kopfschütteln musste vorerst als Antwort genügen.
Mit den Sachen machte ich mich ins Bad, um mich umzuziehen und etwas frisch zu machen.
Als ich fertig war ging ich wieder raus, wobei ich mit jemanden zusammen stieß.
„Sorry", murmelte ich und sah die Person dann an. Sie wirkte noch kleiner als sonst in meinem zu großen T-Shirt, dass sie scheinbar gestern zum Schlafen an hatte.
„Darf ich mal?!", fragte sie genervt, wobei ich den zittrigen Unterton bemerkte.
Stumm trat ich zur Seite und sah auf die nun geschlossene Badezimmertür.
So wie sie sich verhielt war es für uns beide leichter, also sollte ich es auch tun.
Aber allein wenn ich an sie dachte, an ihr Gesicht, ihr Lachen und ihren Körper, der jeden Mann auf die Knie zwang, wollte ich nichts sehnlicher als meine Lippen auf ihre zu legen.

„Was ist gestern passiert? Du warst auf einmal weg und tauchst dann nur in Boxer hier auf?", fragte Cole verwirrt, als wir zum Frühstücken am Tisch saßen. „Keine Ahnung, war ne wilde Nacht. Ich hab ein bisschen gefeiert", log ich und lachte leicht um lockerer zu wirken.
„Ohne uns?!", stellte Ethan gespielt verletzt fest. Theatralisch packte er sich an die Brust, wo sein Herz lag und setzte einen geschockt-verletzten Blick auf.
Ich verdrehte nur die Augen und aß mein Toast auf.
„Können wir?", fragte ich, als wir fertig mit essen waren und stand auf, bevor sie noch etwas erwidern konnten.
Gerade als ich die Autotür schloss klingelte mein Handy.
„Maunier?", sagte ich mit einem fragenden Unterton und wartete auf die Stimme des Anrufers.
„So gut gelaunt heute", lachte die Person, die ich ziemlich schnell als meinen Kumpel und Jennas Freund Ruven, ausmachte.
„Ruven, schön mal wieder was von dir zu hören", erwiderte ich und schaltete einen Gang höher.
Der Motor röhrte auf und fuhr noch mal schneller. Ein berauschendes Gefühl.
„Ja, ist viel passiert, da hatte ich kaum Zeit. Wegen des Umzugs und so. Jedenfalls hätte ich einen Auftrag für dich. Ein Typ an deiner Schule vertickt, aber nicht für uns. Du solltest ihm mal zeigen in welchem Gebiet er sich befindet und danach will der Chef dich auf der Strecke sehen."
Ich seufzte einmal und fuhr mir durch die Haare.
„Geht klar. Wie heißt er und wann ist das Rennen?" Gekonnt ließ ich mein Auto in die Parklücke fahren und anhalten.
Meine Augen scannten schon den Schulhof, als ich Ruvens nächste Worte vernahm.
„Tristan Jones."
Wütend fixierte ich die benannte Person mit meinen Augen und verabschiedete mich schnell von Ruven. Die Uhrzeit vom Rennen würde er mir schicken.

Mit Tristan hatte ich sowieso noch ein Wörtchen zu reden, denn Freya war völlig fertig, weil er mit seiner Ex abhing.
Natürlich hatte ich es gestern auch nicht besser gemacht, doch er hatte Verpflichtungen als Freund.
Ach was redete ich da, ich wollte dem Typen schon als mal eine aufs Maul hauen.
Er hatte Freya nicht verdient.
Mein Blick fiel auf die dünne Gestalt von Freya, die aus dem Auto von Jenna stieg und gemeinsam mit ihr zu Tristan ging.
Scheinbar wollte sie mit ihm reden, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen.
Seine widerlichen Lippen drückten sich auf ihre, während er mit der einen Hand seine Kippe hielt und mit der Zweiten ihre Taille umschlang.
Es war ihr deutlich unwohl, was nach den Geschehnissen von gestern verständlich war.
Er reagierte nicht auf ihre Hände, die verzweifelt versuchte ihn von sich zudrücken, wohl eher verstärkte er den Griff um ihren Körper.
Ich lehnte mich gegen meinen Wagen und beobachtete die Situation.
Alles in mir schrie danach ihr zu helfen, doch ich konnte es nicht.
Ich hatte sie von mir gestoßen.
Als er sie allerdings fest am Arm packte, da sie ihm eine geknallt hatte, damit er sie frei ließ, brannten mir beinahe die Sicherungen durch.
Man sah deutlich, dass er ihr wehtat, doch das juckte ihn scheinbar nicht.
Er zog nur an seiner Zigarette und beugte sich dann zu ihr runter.
Was auch immer er ihr zuflüsterte, es war nichts anständiges, denn sie wurde blass und versuchte sich ruckartig zu befreien.
Sein Lachen vernahm ich bis hierhin, weshalb sich meine Hände beinahe automatisch zu Fäusten ballten und ich mich vom Auto abstieß.
Er sollte gefälligst seine Finger von ihr lassen.

Badboy's girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt