Dash Maunier P.o.v
Mit schnellen Schritten marschierte ich auf ihn zu und spürte dabei die neugierigen Blicke der Schüler. Es war allgemein bekannt, dass Tristan und ich uns hassten, daher würde ein Aufeinandertreffen böse ausgehen und das wiederum lockte die dummen Schüler an.
„Dash, was ist wirklich passiert?", fragte Ethan, der links von mir lief.
Ohne zu antworten ging ich weiter.
Tristan hatte mir den Rücken zu gedreht, weshalb ich ihn an der Schulter umdrehte und gleich danach meine Faust in sein Gesicht rammte.
Geschockt taumelte er zurück und spuckte auf den Boden.
„Dir auch einen guten Morgen", lachte er und sah wieder auf.
Vor Wut entfloh mir ein Knurren, dem ein weiterer Angriff folgte.
Dieses mal schlug ich ihn in seinen Magen, was ihn nach vorne kippen und keuchen ließ.
Doch schneller als von mir vermutet richtete er sich wieder auf und verpasste mir einen Faustschlag gegen die Schläfe.
Kurzzeitig wurde mir schwarz vor Augen, jedoch ließ mich sein Tritt gegen meine Kniescheibe wieder wach werden.
Ich unterdrückte einen Schrei, biss die Zähne fest zusammen und rappelte mich wieder auf.
„Was sollte das Dash?", fragte Tristan mal wieder lachend.
Für dieses Lachen würde ich ihm am liebsten den Hals umdrehen.
„Das weißt du ganz genau!", knurrte ich und blickte kurz zu Freya, die mit weit aufgerissenen Augen zwischen uns hin und her sah.
„Ach so ist das", lachte Tristan, der meinem Blick gefolgt war.
„Während ich meinen Spaß mit Allegra hatte, hattest du deinen mit diesem Bastard!"
Seine Stimme wurde lauter und zerschnitt die entstandene Stille.
Seine Finger umgriffen hart ihr Kinn und zwangen sie ihn anzusehen.
„Du kleine Schlampe", fauchte er und war dabei ihr eine Ohrfeige zu geben.
Dies verhinderte ich, indem ich sein Handgelenk umschloss und ihn daran zurück riss, sodass er auf dem Boden landete.
„Uhh, die Kleine hat sich einen Beschützer geangelt, sehr schlau!"
Ich achtete gar nicht auf ihn, sondern sah zu Freya. Diese schien noch immer vollkommen verwirrt und geschockt.
Sanft legte ich eine Hand auf ihre Schulter, die sie allerdings sofort wegschlug.
„Ich brauch keinen Beschützer, lasst mich beide einfach in Ruhe!"
Ihre Worte versetzten mir einen Stich im Herzen, den ich versuchte zu ignorieren.
Mit wehenden Haaren schritt sie auf das Schulgebäude zu und verschwand kurz darauf in ihm.
Eine Faust, die mich hart am Kiefer traf, riss mich aus meinen Gedanken.
„Halt dich von mir und vor allem von ihr fern. Das geht dich nichts an, Maunier!"
Verwirrt blickte ich Tristan an, verstand gerade nicht was abging.„Alter, was war das?", fragte Jason, als sich die Menge wieder bewegt hatte und wir uns auf den Weg zu unseren Kursen machten.
„Er dealt in unserem Gebiet, und nicht für den Boss", murmelte ich immer noch benommen und ließ mich kraftlos auf den Stuhl sinken. Ich musste sie aus meinem Kopf bekommen!Freya (Parker) Hale P.o.v
Wütend knallte ich meinen Spind zu und begab mich zu meinen Kursraum. Wie konnte Dash nur denken, dass er mich verteidigen musste.
Gestern hätte ich ihn gebraucht, doch er war gegangen, also sollte er nicht jetzt so tun, als wäre er für mich da.
Noch mehr regte mich allerdings Tristan auf.
Es schien als würde mich meine Vergangenheit wieder einholen.
Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?Völlig fertig setzte ich mich in die letzte Reihe und versuchte nicht in Tränen auszubrechen.
Das alles war langsam zu viel für mich.
„Hey, alles okay?", fragte Jenna sanft und setzte sich neben mich.
Ich vergrub nur den Kopf in meinen Händen und schüttelte ihn.
Nichts war okay.
„Kommst du morgen mit zur Pyjamaparty von Alisha? Sie meinte ich könnte jemanden mitbringen und allein schaffe ich das nicht. Vor allem nicht nach der Sache mit Allegra und Tristan", seufzte ich und sah sie bittend an.
„Na klar", stimmte sie lächelnd zu und schenkte mir somit Hoffnung auf bessere Momente, ohne all die Ärger bringenden Personen in meinem Leben.Als nächstes hatten wir Sport mit gefühlt dem ganzen Jahrgang, worauf ich mich natürlich enorm freute. Sarkasmus lässt grüßen.
Jenna und ich zogen uns schnell um, um den anderen Mädchen aus den Weg zu gehen, denn ich hatte keine Lust darauf, blöd angestarrt zu werden. In der Halle befanden sich bis jetzt nur ein paar Jungs, da diese meist schneller waren, was das Umziehen betraf.
Zu diesen gehörte auch Dash.
Er sah nicht gut aus, Blaueflecke und Schürfwunden zierten sein Gesicht.
Doch es interessierte mich nicht, sagte zumindest mein Verstand.
Meine Gefühle hingegen fuhren Achterbahn, vor allem nach der Sache mit Tristan eben.
Er hatte mich verletzt und verraten, weshalb ich mich noch stärker zu Dash hingezogen fühlte.
Aber auch er hatte mich verletzt, hatte mich im Dunkeln allein gelassen.
Beiden waren nicht gut für mich und dennoch war ich an beide gebunden.Zuhause schnappte ich mir Devil und drehte mit ihm eine große Runde durch den Park.
Es war mal wieder siedend heiß und am liebsten hätte ich das Top und die Short auch noch ausgezogen, aber das wäre etwas komisch gekommen.
Seufzend ließ ich mich auf einer Parkbank unter einer großen Eiche nieder und ließ Devil frei laufen. Meine Gedanken kreisten um meinen Stiefvater und Tristan.
Wie kamen die beiden nur in Kontakt?
Es wollte mir nicht klar werden, allerdings war das auch mein kleinstes Problem.
Unweigerlich musste ich an früher denken, wo er mich geschlagen hat.
Es war weitaus schmerzhafter zu wissen, dass keiner mir helfen würde, als seine Hände auf mir zu spüren. Doch nicht nur das.
Er hatte es geschafft einen Menschen so sehr fertig zu machen, über ihn zu bestimmen und ihn zu erniedrigen, dass er letztendlich daran zerbrach und nur noch ein Wrack war.
Und wenn die Person nicht tat was er wollte, dann schlug er sie und zerrte sie in sein Bett um ihr auch den letzten Rest Stolz auszutreiben.
Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich mir geschworen nie wieder diese Person zu sein, doch das war einfacher gesagt als getan.
Auf der Straße ging es mir noch schlechter als bei ihm, weshalb ich beinahe begonnen hätte ihn zu suchen.
Damals litt ich unter einer schwachen Form des Stockholm-Syndroms, denn mein Stiefvater hatte mich nicht nur geschlagen und Missbraucht.
In Situationen in denen es mir besonders schlecht ging, oder nach einer seiner Bestrafungen, hatte er mich immer in den Arm genommen, mich beruhigt und mir Süßes gegeben.
Er hatte mich manipuliert, weshalb ich ihn jetzt noch mehr hasste als sowieso schon.
Meine größte Angst bestand darin, dass es wieder passieren würde.
Das Erbe meines leiblichen Vaters war mir egal, sollte er es haben, wenn er mich dafür nur in Ruhe lassen würde.
Als Tristan mir auf dem Schulhof jedoch gesagt hatte, dass er meinen Stiefvater kannte und für ihn arbeitete, wurde mir schlecht.
Wie kamen sie in Kontakt?
Schnell schüttelte ich den Kopf, um die Gedanken daran zu vertreiben und pfiff nach Devil.
Hechelnd kam er angerannt und bellte freudig.
Er war ein Lichtblick in meinem Leben und ich war so froh ihn zu haben.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Hause, wo ich das Auto der Jungs entdeckte. „Freya", begrüßte mich Ethan bedrückt und lächelte schwach.
Es tat weh sie zu sehen.
Sie waren immer für mich da und ich hatte sie von mir gestoßen.
Aber mit Recht.
Sie hatten mich verletzt und sind mir in den Rücken gefallen.
Es brauchte schon viel, dass ich mich an ihn erinnerte, und sie hatten es geschafft.
Doch ich hatte mir vorgenommen ihnen zu verzeihen, nicht zuletzt auch weil sie mit Tristan recht gehabt hatten.
Sie waren zwar nicht meine leiblichen Brüder, aber die einzigen die ich seit damals hatte.
Seit er mir meinen echten Bruder nahm.
Und deshalb war es schwer sie zu ignorieren.
„Wir wollten dir nur sagen, dass es heute spät wird. Ma und Dad sind für paar Tage weg, pass bitte auf dich auf!" Ich nickte und machte mich auf den Weg nach oben.
„Hey Rhion", sprach ich in mein Telefon, als er abhob.
„Lust vorbei zukommen?"
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Badboy's girl
Teen FictionAlle Rechte liegen bei mir!!!! ~ @sweete4636 Ein Mädchen mit schwieriger Vergangenheit. Ein Badboy der sie rettet? Ausschnitt: „Ich bin Freya, ähm eine Freundin von Tristan", sagte ich, da ich nicht wusste, was er ihnen über uns erzählt hat. „Ferna...