Twenty-two

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Ich sah ihn wütend über den Tisch hinweg an, als er seelenruhig seinen Kaffee umrührte und mich beobachtete.
„Greif zu, du bist so dünn geworden."
Mein Blick fiel auf die verschiedenen Kuchensorten, doch mein Magen drehte sich bei dem Gedanken, etwas von seinem Essen zu essen, um.
„Warum bin ich hier?"
Mit aller Kraft hielt ich meine Erinnerungen zurück und versuchte mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
„Ich habe dich vermisst mein Engel", sagte er und erhob sich.
Ruckartig stand auch ich auf und entfernte mich vom Tisch.
Grinsend umrundete er diesen und näherte sich mir. Schon damals hatte ich ihn dafür gehasst, dass er gut und nett aussah.
Er war ein Wolf im Schafspelz, doch mich konnte er nicht mehr täuschen.
Mit seinen nun 35 Jahren, die man ihm kaum ansah, war er vermutlich der Traum der meisten Frauen, doch ich konnte nichts als Verachtung spüren.
Als ich gegen die Wand stieß, begann er noch breiter zu grinsen und umfasste wieder mein Kinn.
„Hast du etwa schon vergessen wie sehr du mich vergöttert hast?"
Ich schüttelte den Kopf, wollte mich nicht erinnern. Der Psychologe sagte das Stockholm-Syndrom würde schwächer werden und verschwinden, doch ich hatte Angst wieder abhängig von ihm zu werden.
„Ich war neun und du hast mich benutzt!", schrie ich wütend und schubste ihn einen Schritt zurück.
„Nein meine Kleine, du hast mich gewollt. Jedesmal kamst du weinend zu mir und hast dich an mich gekuschelt, niemals habe ich dich verletzt."
Er sollte aufhören die Wahrheit zu verdrehen!
Mein Kopf pochte und ich schüttelte ihn.
„Nein!"
Sein Lachen brannte in meinen Ohren und ich wollte flüchten, doch er reagierte sofort und packte meine Schulter, um sie wieder gegen die Wand zu drücken. „Ich möchte nicht nur dein Geld, wie Rhion dir sicherlich gesagt hat. Ich will dich wieder bei mir haben."
„Bitte lass mich gehen. Du kannst all mein Geld haben, alles was ich besitze, aber lass mich bitte in Ruhe!"
Wieder lachte er nur und strich mit seiner Hand über meine Wange.
„Ich werde dich gehen lassen, noch. Doch sobald du 18 bist wirst du freiwillig bei mir einziehen, ansonsten werde ich den Zwillingen und deinen neuen Eltern wehtun, hast du das verstanden?!"
Mit Tränen in den Augen nickte ich.
Ich wollte einfach weg hier.

Völlig aufgelöst saß ich auf meinem Bett und starrte an die Wand vor mir.
„Freya, alles gut? Wir wollten doch essen gehen."
Ich blickte zu Dash, dessen fragender Gesichtsausdruck sofort einem besorgten wich.
Er schloss meine Zimmertür und nahm mich in die Arme.
„Wenn du reden willst Kleines, bin ich da. Auch wenn du nur im Bett liegen willst. Ich werde dich nie wieder allein lassen."
Ohne dass ich es verhindern konnte, brach ich in Tränen aus und gab mich ihnen hin.
Es war einfach zu viel passiert.
Seine starken Arme hielten mich, während ich versuchte mich unter Kontrolle zu halten. Beruhigend strich er über meinen Rücken und legte sich ins Bett, sodass ich halb auf seiner Brust lag.

„Ich hatte niemanden", flüsterte ich und versuchte mich zu konzentrieren.
Ich wollte Dash alles sagen, doch manche Worte verließen meine Lippen nicht.
Ich vertraute ihm, doch ich hatte Angst verletzt zu werden.
„Du musst nichts sagen", erwiderte er und hauchte einen Kuss auf meine Schläfe.
„Nach dem Tod meiner Mutter landete ich auf der Straße. Dort lernte ich Rhion kennen, er hat mich gerettet und mir geraten die Pflegefamilie anzunehmen. Ich hatte Angst, doch da waren die Zwillinge und sie hatten von Anfang an dieses spitzbübische Grinsen. Sie sind nicht meine Familie, doch sie waren für mich da."
Verstehend nickte er, auch wenn das alles sehr verwirrend sein musste.
Wie erzählte man jemanden, dass der Stiefvater einen geschlagen und misshandelt hatte, es bei der eigenen Mutter auch tat, bis sie sich die Pulsadern aufschlitzte.
Am meisten verletzte mich jedoch der Verlust meines Bruders.
Ich hatte früh aufgegeben ihn zu suchen, da er sich in einem anderen Land befand.
„Ich bin so kaputt und ich hasse es. Ich hasse meine Schwäche", schluchzte ich.
„Es ist okay, Kleine. Jeder darf schwach sein und du bist nicht allein!"
Dankbar lächelte ich ihn an, auch wenn die Sorge blieb.
Es war noch alles so frisch zwischen uns auch wenn ich das Gefühl hatte ihn schon mein ganzes Leben lang zu kennen.
Dash war ein Player und ich musste mich vom Gegenteil erst überzeugen, bevor ich ihm alles sagen konnte. Doch es tat gut, eine kleine Last abzugeben und ich konnte mich beruhigt an ihn kuscheln.
„Weißt du, ich hatte auch nie ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern", begann er, vermutlich um mich etwas von meinen eigenen Problemen abzulenken.
„Ich war ein klassisches Scheidungskind nur dass mich keiner von den beiden wollte und ich die meiste Zeit allein war. Ich habe mir also Beschäftigung gesucht und bin vielleicht in eine nicht so gute Szene rein gerutscht. Aber die Jungs sind meine Familie und auch wenn mein Boss ein Wichser ist, steht er immer hinter uns. Ich habe in den Jahren nicht nur Freunde, sondern Brüder gewonnen. Jason, Eric und deine Brüder sind nur ein paar von ihnen."
Er streichelte meine Haare, während ich seinem Herzschlag lauschte, der unter seinem Shirt zu spüren war.
„Ich hab immer geglaubt sie wären alles was ich brauchte, abgesehen von Jenna, die meine Nachbarin und beste Freundin aus Kindertagen war. Doch dann lernte ich sie kennen."
Kurz zog sich mein Herz zusammen, aber ich ließ ihn sprechen.
Ich erinnerte mich, dass Jenna mal gemeint hatte, dass er schwer verletzt wurde, emotional gesehen und auch wenn er begann von einem anderen Mädchen zu sprechen, wollte ich die Person sein, der er sich anvertrauen konnte.
„Ich glaubte damals das schönste Mädchen aller Zeiten vor mir zu haben, immerhin war ich naive 16 Jahre alt und völlig verschossen. Vermutlich hätte ich ihr die Welt zu Füßen gelegt, wenn sie mir die Chance gegeben hätte. Doch es dauerte nicht lange und sie zeigte ihr wahres Gesicht."
Er seufzte zittrig und verstärkte den Druck seiner Hand.
„Ich hab alles für sie getan und sie hat mit mir gespielt. Wie ein Marionette bin ich ihren Fäden gefolgt und hab mein Herz verloren. Kurz darauf fand meine Mum einen neuen Job und zog mit mir hier her. Und ich Idiot hab mein gebrochenes Herz als Vorwand genommen jedes Mädchen so zu behandeln, wie ich behandelt wurde. Ich weiß, dass es dafür keine Entschuldigung gibt, aber mir war es immer egal, bis ich damals durch die Scheibe krachte und auf dir landete. Gott Freya du hast mich mit deinem unschuldigen Blick auf die Knie gezwungen und doch hat mein verletztes Ego versucht mir einzureden es sei besser, wenn wir keinen Kontakt hätten. Aber wie soll ich dir widerstehen? Du sagst meinen Namen und ich würde alles stehen und liegen lassen. Das hat mich anfangs verängstigt und an damals erinnert."
Ich war mehr als geflasht von seiner Ehrlichkeit und sah ihn einfach nur stumm an.
Niemals hätte ich ahnen können, was in diesem Dickschädel vor sich ging und doch war ich ihm so dankbar, dass er ehrlich zu mir war.
„Danke Dash", sagte ich und lächelte müde, ehe ich seine Wange küsste und meinen Kopf wieder auf sein Brust legte.

Wir blieben noch eine ganze Weile so liegen, bis ich vorschlug Schlaf taugliche Sachen anzuziehen.
Nach dem Zähne putzen trat ich zurück in mein Zimmer und musste einfach lachen, als ich sah wie er versuchte aus seiner Hose zu kommen.
Mürrisch sah er zu mir, ehe er die Jeans einfach in eine Ecke pfefferte und auf mein Bett hopste.
Kurzzeitig vergaß ich die heutige Begegnung mit meinem Vater, als ich seinen stählernen Körper betrachtete, der eigentlich gar nicht einem 19 Jährigen gehören konnte.
Irgendwie wurde ich vom Schicksal ziemlich heraus gefordert.
Denn eigentlich wollte ich mit Dash nichts überstürzen, nicht zuletzt wegen unser beider Vergangenheiten, aber andererseits kribbelte es verräterisch in meinem Unterleib.
„Du solltest mich nicht so ansehen Frey", murmelte er und schluckte sichtlich angetan.
Unsicher huschte mein Blick zu seiner Boxer, die sich etwas wölbte und ein Grinsen auf meine Lippen trieb.
Für einen Moment war ich unglaublich froh nicht mit Tristan geschlafen zu haben, denn dieses Sahneschnittchen vor mir war definitiv ein paar Level über dem Idiot, der für meinen Stiefvater arbeitete.

Lasziv setzte ich mich auf Dashs Schoß, selbst nicht wissend weshalb.
Aber das Gefühl von seiner Mitte an meiner ließ mich leise Stöhnen.
Augenblicklich schoss sein Oberkörper hoch und seine Lippen trafen auf meine.
Während ich meine Hände in seine Haare krallte, fuhr er unter das zu große Shirt und strich meinen Rücken auf und ab.
Als er bemerkte, dass ich keinen BH trug, knurrte er auf und fuhr vorsichtig, beinahe zaghaft zu meinen Brüsten, um sie zu massieren.
Ich stöhnte in den Kuss hinein und presste mein Becken fester an seins.
Abrupt riss er sich von mir los, zumindest von meinen Lippen, denn seine Finger zwirbelten meine Nippel und ließen mich feucht werden.
„Ich will nichts überstürzen Kleine, aber du glaubst nicht wie lange ich mir schon vorstelle mich zwischen deinen Beinen zu vergraben und dich zu spüren", stieß er erstickt aus, was seine Errektion bestätigte.
„Wir müssen ja nicht sofort Sex haben", sagte ich grinsend und rutschte von seinem Schoß.
Völlig von der Lust gepackt zog ich seine Boxer schnell runter und schloss meine Lippen um seine feuchte Spitze.
Erschrocken stöhnte er auf und krallte seine Hände in meine Haare.
„Fuck, du bringst mich noch um!", zischte er, als ich ihn beinahe ganz aufnahm.
Während meine Zunge immer wieder seinen Schaft entlang fuhr, begann er das Tempo zu kontrollieren und mich am Hinterkopf zu dirigieren.
Ich fand es nicht schlimm, weil ich vorher noch nie jemanden einen Blow Job gegeben hatte und Angst hatte es könnte ihm nicht gefallen.
Als er jedoch heiß in mir kam, wurde ich deutlich vom Gegenteil überzeugt und grinste siegessicher.
„Scheiße, du bist so geil, ich will dich so sehr", stöhnte er, hielt sich jedoch sichtlich zurück.
Geschmeidig schmiss er mich rücklings aufs Bett und küsste meinen Hals hinunter.
Das Shirt fand sehr schnell seinen Platz am Boden, während er wieder meine Brüste liebkoste und zu meinem Slip vordrang.
Keine Sekunde später spürte ich seine Lippen erst auf meinen Innenschenkeln und dann auf meiner empfindlichen Knospe.
Ich dämpfte mein Stöhnen mit meiner eigenen Hand, da wir ja nicht allein hier waren, aber uns hatte vermutlich eh schon jeder gehört.
„Du schmeckst so gut Kleine", brummte Dash an meiner Mitte, was ein Vibrieren auslöste und mich noch geiler machte.
Seine Zunge fuhr durch meine Spalte und vorsichtig stieß er zwei Finger in mich.
Allein das ließ mich beinahe Sterne sehen, aber es war noch nicht genug.
Erst als er den Druck seiner Hand verstärkte und meinen Kitzler einsaugte, wurde ich in ungeahnte Höhen katapultiert.

Badboy's girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt