Kapitel 30

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„Das ist die reinste Katastrophe.", seufzte Sasuke angestrengt und beobachtete den Propheten, wie jener schüchtern auf einem Stuhl saß und das Zimmer begutachtete.
Ein roter Teppich war vor dem Uzumaki elegant ausgelegt. Die Gardinen hatten ebenfalls einen rötlichen Ton, ganz zu schweigen von dem prachtvollen Himmelbett. Der Besitzer stand wohl tatsächlich auf die Farbe der Liebe. Oder Blut, wie man es sehen mochte.

„Wieso hast du nicht besser aufgepasst!", zischte sofort die vorwurfsvolle Stimme Itachis und konnte nur den Kopf schütteln. Warum passierte das ausgerechnet jetzt?

„Woher sollte ich denn wissen, dass er in einem schwarzen Loch landet, wo man ihm jegliche Erinnerung aussaugt?! Leider gibt es noch keine freundlichen Wege für die Sterblichen in die Hölle zu gelangen.", verteidigte sich der Jüngere lautstark und erdolchte Naruto innerlich mit seinen Todesblicken. So ein dämlicher Idiot! Nur Stress und Arbeit verursachte er.

„A-Also, ich bin ein Polizist?", fragte der Uzumaki, welchem man vor wenigen Sekunden noch seine gesamte Identität erklären musste. Die Ironie des Schicksals, könnte man meinen. Nein. Das Schicksal war ein Arschloch namens Peter, der sich an der Pforte der Hölle kräftig ins Fäustchen lachte.

„Keine Angst. Ich konnte es auch nicht glauben.", gab der Prinz zurück und grübelte nach einer Lösung, die jenes Problem überbrücken konnte.
Aber war es denn nun wirklich so schlimm? Seine Kräfte wuchsen immer noch so stark, daher war es nur eine Frage der Zeit, bis er seine Erinnerung zurück bekommen würde.
Bald wäre er endlich soweit und könnte die Tafel übersetzen. Deshalb brauchten sie nur noch ein bisschen mehr Zeit. Jedoch war es so gut wie unmöglich den bevorstehenden Kampf noch weiter in die Länge zu ziehen, da Sais Schergen schon den Quellen nachzufolge einen Angriff planten, um Naruto in Besitz zu nehmen.

Der Abtrünnige wollte um jeden Preis die Dämonentafel besitzen, welche er auch hier finden würde.. Hatten sie also mit einem direkten Angriff zu rechnen?

„Na schön. Wir werden versuchen das Beste aus der Situation zu machen.", brummte Sasuke und packte den verzweifelt aussehenden Blondschopf am Handgelenk und zog ihn somit hinter sich her.
Die tadelnden Worte seines Bruders blendete er gekonnt aus und lies den König allein im Schein der Fackeln stehen, weswegen er sich auf den Weg machte für Naruto einen passenden Schlafplatz zu finden. Immerhin war dieser ja ein Mensch.

Suchend schlich er die vielen Gänge entlang, eine große Treppe hinauf, nur um anschließend wieder auf der anderen Seite eine herunter zu laufen. Der Jüngere beschwerte sich komischerweise nicht über den leicht groben Griff, sondern hielt einfach mal die Klappe. Wieso konnte er nicht öfters die Erinnerung verlieren?

Nach mehreren Minuten fand er letztendlich die Tür, nach welcher er schon die ganze Zeit über Ausschau gehalten hat. Mit einer Handbewegung, bedeutete er dem Kleineren, dass er eintreten solle und machte sich daraufhin die Gardinen am Fenster bei Seite, obwohl nur Dunkelheit von der Außenwelt eindrang. Noch nicht mal ein Mond oder derartiges stand am Himmel. Nichts. Die pure Finsternis.

Hier und da hat man mal ein leuchtendes Etwas rumfliegen sehen, jedoch konnte Naruto nicht entziffern, was das überhaupt war. Nachfragen wollte er nicht. Wusste er doch mit Sicherheit, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
Unsicher wanderten seine Augen zum Bett, welches so groß war, dass sogar fünf Personen dort drinnen schlafen konnten. Von den Möbeln her, war das Zimmer nicht viel unterschiedlicher als das vorherige. Nur die Farben waren anders, dennoch stets dunkel gehalten.

„Gut, du kannst das Bett nehmen.", murmelte der Uchiha und schmiss sich auf einen Stuhl, der einen ziemlichen unbequemen Eindruck machte.
„Was ist mit dir? Sag nicht, dass du auf dem Stuhl deine Nacht verbringen willst!", blinzelte der Blonde geschockt und krauste gleichzeitig verständnislos die Stirn.

Ein schiefes Grinsen erschien auf den Lippen des Dämons. Ach, wenn der Kleine nur wüsste, wo und mit wem er gerne eine Nacht verbringen möchte..
„Ich brauche keinen Schlaf. Das wird für die paar Stunden schon funktionieren."
Der Angesprochene nickte auf den Satz und zuckte mit den Achseln. Ihm sollte es Recht sein.

Keine Sekunde später trat das nächste Problem auf.
„Ähm. Hast du hier was zum Anziehen? Einen Schlafanzug oder so?"

„Da muss ich dich leider enttäuschen. Aber sonst hast du auch immer nackt gepennt.", schmunzelte Sasuke hinterlistig und starrte in das überreife Gesicht Narutos.

„Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich sowas gemacht habe.", protestierte der Uzumaki zweifelnd und probierte sich instinktiv an etwas zu erinnern. Doch geschah rein gar nichts. Es war, als wäre dort eine Mauer vor seinem Schädel, die ihn abhielt auf jegliche Informationen zu zugreifen.

„Na schade. Ein Versuch war es wert.", biss der Dunkelhaarige stark auf seine Unterlippe um nicht in Gelächter zu verfallen.
Kurz darauf entledigte sich der Blonde seines Shirts und seiner Hose, sodass er nur noch in Boxershorts in dem weichen Bett lag. Natürlich hatte der Prinz ihn dabei eingehend beobachtet, weswegen sein Schamgefühl nur noch stärker sichtbar wurde.

„Warum bin ich hier?", fragte Naruto plötzlich, wie aus dem Nichts, nach einer ganzen Weile Stille. Zuerst hatte der Ältere schon die Vermutung der andere Mann wäre eingeschlafen.

„Weil du eine Aufgabe erfüllen musst. Deine Erinnerungen kommen schon zurück. Es dauert nur etwas.", antwortete der Schwarzhaarige ruhig.
„Und wieso bist du dann bei mir? Bist du sowas wie ein Schutzengel?", fragte der Detective weiter, so wie in den alten Zeiten. Dennoch merkte man in dessen Unterton, dass er sich darüber lustig machte. Schließlich war er doch anscheinend Polizist, könnte er dann nicht auf sich selbst aufpassen?

„Nein, das ist nicht meine Abteilung. Mein Bruder hat mir die Aufgabe gegeben.", entgegnete der Uchiha brav und lies es über sich ergehen, dabei seufzend.
„Du machst also immer das was dein Bruder dir sagt?"

„Was bezweckst du mit diesem Gespräch, Naruto?", stellte Sasuke eine Gegenfrage, da er das Gefühl hatte, dass die Unterhaltung in eine ganz andere Richtung ging, als vermutet. Der Uzumaki wollte zwar etwas über die Lage wissen, jedoch wollte er ihm auch etwas entlocken.

„Ich würde die Klappe halten, wenn ich mich erinnern könnte."

„Du würdest nie die Klappe halten."

„Ach ja, woher willst du das wissen?", mit einem Rums beförderte der Prophet sich auf eine andere Seite des Bettes, damit er den Sitzenden besser anschauen konnte.
„Weil ich schon lange genug mit dir zusammen bin, um das zu beurteilen."

Stille.
„W-Wir sind zusammen?" Des Blondschopfes Gesicht drohte vor Scham zu explodieren, als ihn die Augen des Größeren heimsuchten.
Gott! Er wusste es! Warum sonst würde Sasuke so mit ihm rum flirten? Er wollte ihn selbst wahrscheinlich nicht damit belasten, weshalb er dazu nichts gesagt hatte. Ja genau, das war einleuchtend. Kein Wunder, dass er so fasziniert davon war, als der Schwarzhaarige ihn an der Hand genommen hatte. Er wäre fast erstickt, weil er wegen seinem wild klopfenden Herzen keine Luft mehr bekommen hatte.

Währenddessen waren die Gedanken des Dämons leer gefegt und er wusste nicht recht, was er darauf erwidern sollte, als der Jüngere noch peinlich berührt ihm angeboten hatte bei ihm zu nächtigen, war er nicht mehr bei Sinnen gewesen. Deswegen war es simpel gewesen:

„Ja.. Wir sind zusammen."

Die ganzen Stunden starrte Sasuke auf die fein geröteten Wangen des Uzumakis und traute sich nicht sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, in der Sorge den Propheten aufzuwecken.

Hach ja. Und ein neues Chaos begann.

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Sooouuuu. Da gestern das Kapitel so kurz geworden ist, habe ich heute sofort das neue gepostet.
Ich hoffe es nimmt eine spannende Wendung und ihr hinterlässt mir eure Meinung.
-> Also ihr könnt euch schon mal darauf einstellen, dass sie sich SEHR nah kommen werden und dann ist nur die Frage: Was passiert wenn Naruto seine Erinnerung zurück bekommt und ihm dann einfällt, dass das alles nur eine Lüge war?

Ich wünsche euch vorfreudige Feels für die Nacht 💗

- eure sadistische Autorin 😊

Work, Demons and other Drugs...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt