Kapitel 8
Ich saß in dem Park, den ich öfter besuchte und dachte nach. Mit meinem Eiskaffee in der Hand dachte ich einfach nur nach und genoss die Geräusche im Hintergrund. Fünfeinhalb Tage hatte ich noch Zeit. Wie so oft in letzter Zeit dachte ich nur an die Schule, stellte mir vor, wie es werden würde. Ich musste wohl ziemlich doof geguckt haben, denn ich nahm diagonal zu mir eine männliche Gestalt mit einem Grinsen im Gesicht wahr. Erschrocken schaute ich auf und erkannte diese sofort. Mit einem unschuldigen Lächeln schaute er mich an und ich versuchte auch zu Lächeln. Es fiel mir äußerst schwer, denn seine ganze Ausstrahlung plättete mich und machte mich sprachlos. Wie eben im Geschäft. Er hatte strahlend blaue Augen, die sich perfekt in sein Gesicht einfügten. Sie waren nicht so aufdringlich, aber dennoch ließen sie ihn männlich wirken, obwohl er nicht viel älter als ich zu sein schien. Seine dunklen Haare, die unter seiner Beanie hervorragten, waren in einem Kastanien-Braun. Sein drei Tage Bart ließ ihn um einiges älter erscheinen und sein tiefer Blick zog mich in Gefangenschaft. Durch sein dünnes Baumwollshirt waren Bauchmuskeln zu erkennen, ebenso wie seine durchtrainierten Arme. Gänsehaut durchfuhr mich. Zugegebener Weise sah er äußerst sexy aus. „Du hast das hier vergessen.“ sagte er mit einer rauchigen Stimme und lächelte etwas schief, was ihn aber um einiges sympathischer erscheinen ließ. Seine Gesichtszüge wurden weicher und eigentlich passte dieses gar nicht auf sein Gesicht. Dennoch ließ es ihn freundlicher aussehen.
Er hielt mir eine Uhu-Schachtel hin und ich nahm sie dankend, wenn auch verwirrt, entgegen. Ich hatte doch alles aufgehoben. Zweimal hatte ich mich umgedreht und kontrolliert, ob ich auch alles hatte. Da lag nichts mehr. Hundertprozentig. Ob der Uhu beim Bezahlen dabei war, wusste ich nicht mehr, aber ich hatte nichts mehr auf dem Boden zurückgelassen. Skeptisch musterte ich ihn. Hatte er vielleicht..? Ach komm, nein. Warum sollte er? Das wäre mehr als unlogisch. Ich prüfte seinen Blick, konnte jedoch nichts Verdächtiges darin finden. Warum sollte er ihn eingesteckt haben? Absurd! Sein Blick war neutral, freundlich. Wahrscheinlich nur aus Höflichkeit. „Danke. Ich gebe dir das Geld zurück.“ erwiderte ich und kramte schon nach meinem Portemonnaie. Ich stoppte geschockt, als sich seine weiche, viel größere Hand plötzlich auf meiner befand und mein Herz unfreiwillig schneller klopfen ließ. Mein Blick verweilte auf unseren Händen, ehe ich ihn an seinem Arm hinauf bis zu seinem Gesicht schweifen ließ und er wieder dieses kleine Lächeln auf dem Gesicht hatte. Es war so ehrlich und unschuldig. Und trotzdem wirkte es männlich und äußerst sexy. ‚Alina, was denkst du schon wieder?!‘ ermahnte mich meine innere Stimme. „Du musst mir die 1,50 € nicht zurückbezahlen. Mir reicht es, wenn ich mich als Gegenleistung neben dich setzen darf.“ begründete er charmant seine Handlung und zauberte mir mit dem Glitzern in seinen braunen Augen ein Lächeln ins Gesicht. Ich wurde zwar nicht schlau aus ihm aber mein Herz fand ihn süß und gutaussehend, was es mir schwer machte, seine Bedingung abzuschlagen. Ich nickte nur schüchtern, da ich Angst hatte, meine Stimme könnte sich vor Aufregung quietschig anhören. Sein Lächeln wurde breiter und schnell nahm er neben mir auf der gemütlichen Parkbank Platz. Aus Verlegenheit starrte ich nur geradeaus, während ich seinen beachtlich tollen Blick auf mir spürte. „Wie heißt du?“ fragte er, ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich schnellte meinen Kopf zu ihm und mein Blick fixierte sich aus Instinkt auf seine Augen. Seiner hingegen pendelte zwischen meinen Augen und meinen Lippen. Normalerweise hätte ich mir schon wieder alles Mögliche darauf eingebildet. In Filmen heißt es ja immer, wenn dir ein Junge abwechselnd in die Augen und auf die Lippen schaut, will er dich küssen. Aber warum sollte mich so ein Hottie küssen wollen?
„Alina. Alina McLarens.“ antwortete ich ihm und in seine Augen trat ein kurzes aber kraftvolles, unübersehbares Funkeln. In seinem Blick versteckte er etwas. Ich konnte aber nicht deuten, was es war. Noch bevor ich die Gegenfrage stellen konnte, sagte er: „Ich bin Jake. Jake Collans.“ Sichtlich stolz auf sich, dass er schneller geantwortet hatte, als ich meine Frage stellen konnte, vertiefte sich sein Grinsen und kleine Lachfältchen kamen zum Vorschein.
„Du bist neu hier, stimmts?“ Er schien sehr interessiert zu sein. Seine glitzernden Augen verrieten ihn. Aber ich wusste nicht, weshalb er so interessiert war. Ein Nicken gab ich ihm zur Antwort und ein kleiner Lächel-Seufzer, oder wie man es nennt, wenn jemand kurz seufzt und währenddessen lächelt, entfloh seinem Mund. „Tut mir übrigens leid, wegen vorhin und vor einiger Zeit an der Kreuzung. Ich war einfach in…Gedanken vertieft.“ Seine Entschuldigung klang so ernstgemeint und lieb, dass ein Schauer über meinen Rücken lief, was aber nichts Negatives aufweisen sollte. Eine Weile verging, in der wir nichts redeten, da er äußerst in Gedanken versunken zu sein schien. Doch dann schaute er mich wieder gebannt an. „Sorry, dass ich so viel frage. Aber du wirkst äußerst interessant auf mich. Wie alt bist du, Alina?“ meinte er und sah mich unschuldig an. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, was seinen Blick tiefer erscheinen ließ.
„Ich bin 18 geworden.“ murmelte ich. „Dann gehst du bestimmt in meine Klasse. Also nach den Ferien.“ vermutete er und seine Augen strahlten. Ein Strahlen, das ich nicht deuten konnte. Auch meine Miene hellte sich auf, da ich wenigstens Einen von meinen neuen Klassenkollegen kannte. Ein bisschen zumindest.
„Du freust dich.“ stellte er schmunzelnd fest. Geschockt schaute ich ihn an. „Bin ich so leicht zu durchschauen?“ fragte ich verlegen. Doch sein Lächeln gab mir bereits die Antwort. Ich schnaufte ergeben. „Süß.“ murmelte er und schob seine Mütze etwas nach hinten, damit sie nicht ganz nach vorne rutschte. Ich senkte meinen Blick und begutachtete mit erröteten Wangen meine Füße.
I hope you like it *-* (seitlich ein Bild von Jake Collans alias Matt Lanter) ~selfwriter14
DU LIEST GERADE
Das Tier in mir
FantasyAlina ist anders. Sie weiß jedoch nicht, was genau an ihr anders ist. Doch in ihrer Klasse wird sie deswegen gemobbt, was ihr und auch ihren Eltern sehr zu schaffen macht. Deshalb wählen sie den Entschluss umzuziehen. Neue Menschen, neues Glück. Sie...