12. Kapitel

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•Lisas Sicht•
  Nachdem Dustin Noah und mich gestern Abend nach Hause gebracht hat, war  Pete zum Glück nicht zu Hause und so konnte ich beruhigt einschlafen.
  Am nächsten Morgen wache ich verkatert auf. So muss sich also Jakob  gefühlt haben nachdem er sich eine Nacht vor der Hochzeit von Jessi und  Nico volllaufen hat lassen.
Mit höllischen Kopfschmerzen steige ich  aus dem Bett und gehe ins Bad, wo ich mir erst einmal die Zähne putze  und meine Haare zu einem lockeren Dutt hochstecke. Danach gehe ich  hinunter in die Küche wo Noah mir zwei Kopfschmerztabletten grinsend in  die Hand drückt. Ich nehme sie dankend und als ich sie eingeworfen habe  gehe ich an den Kühlschrank und nehme mir ein rohes Ei heraus. Ich  zerschlage die Schale und gebe das Eiweiß samt dem Eigelb in ein Glas.  Angeekelt starre ich die Flüssigkeit darin an.
"Wenn du das machst,  dann bist du echt nicht mehr ganz normal da oben!", lacht Noah und tippt  sich an die Stirn. Ich strecke ihm die Zunge raus und schlucke das Ei.  Sofort bekomme ich einen Würgreflex: "Bäh ist das eklig!"
"Na was hast du denn gedacht?", lacht Noah und im selben Moment klingelt es an der Tür.
"Ich geh schon, beruhig du dich mal besser!", grinse ich und gehe zur Tür. Dustin steht davor. Ich umarme ihn zur Begrüßung.
"Er ist in der Küche und lacht sich tot!", sage ich.
  "Danke.", lächelt mich Dustin an und geht. Ich gehe die Treppe hoch in  mein Zimmer als plötzlich Pete vor mir steht. Er grinst mich  herausfordernd an als er mich am Handgelenk packt. Panik durchfließt  meinen Körper und lässt ihn gefrieren. Ich kann mich nicht mehr bewegen.  Wie angewurzelt bleibe ich stehen.
"Was ist denn los Lisa?", fragt Pete scheinheilig.
"Lass mich in Ruhe!", zische ich.
"Aber Lisa, ich tu dir ja nichts!"
  "Noah!", schreie ich und im nächsten Moment kommen Noah und Dustin in  den Flur. "Pete!", knurrt Noah und kommt hoch zu uns. Zitternd stehe ich  hinter Noah.
"Bring sie hier weg!", zischt Noah Dustin zu. Im  nächsten Augenblick werde ich aus dem Haus gezerrt und in ein Auto  gesteckt. Panisch schnalle ich mich an und Dustin fährt los. Immer noch  zitternd sitze ich neben Dustin, einzelne Tränen fließen still meine  Wange hinunter. Während Dustin durch die halbe Stadt fährt werde meine  Tränen jedoch immer stärker, ich spüre das ich kurz vor einen  Zusammenbruch bin und Dustin anscheinend auch. Ich ziehe meine Knie  nochnäher an meinen Körper und vergrabe mein Gesicht darin. Als er  schließlich stehen bleibt und aussteigt rennt er zur Beifahrerseite und  macht mir die Tür auf. Ich bewege mich keinen Zentimeter. Es geht  einfach nicht, mein Körper reagiert nicht mehr. Dustin der das  anscheinend auch bemerkt hat, rennt weg und kommt im nächsten Moment  miteiner zweiten Person zurück. Ich spüre wie sich ein muskulöser Arm  unter meine Kniekehlen schiebt und ein weiterer an meinem Rücken  platzierte wird. Im nächsten Moment werde ich aus dem Auto gehoben.  Erschrocken hebe ich meinen Kopf und sehe in ein wunderschönes braunes  Augenpaar. Sofort durchflutet ein merkwürdiges Kribbeln meinen  kompletten Körper. Allerdings wird dieses Gefühl schlagartig  unterbrochen als ich jemanden Calums Nachnamen rufen höre: "Hood!"
Calum der mich immer noch auf den Armen hat dreht sich zu der mir nur allzu bekannten Person um: "Was willst du Jake?"
  "Du weißt genau was ich will.", sagt Jake und grinst mich dabei dreckig  an. Ich kralle mich in das T-Shirt von Calum uns verstecke mein Gesicht  an seiner Brust.
"Hau ab Jake, sie geht dich nen feuchten Dreck  an!", zischt Calum und dreht sich um, um zu gehen. Im nächsten  Augenblick ertönt ein Schuss. Ein geschockter Schrei tritt aus meiner  Kehle. Ich werde an eine andere Person weiter gegeben und Calum sagt:  "Bring sie rein, sofort!"
"Bau kein Scheiss! Was will der hier?", zischt Dustin und trägt mich davon.
Ich wehre mich in seinen Armen, doch er ist zu stark: "Halt still oder willst du das wir alle drauf gehn?!"
Als wir das Haus betreten vor dem wir gehalten haben werde ich sanft auf ein großes Sofa gesetzt: "Bleib hier!"
  Mit diesen Worten verschwindet Dustin und erneute Schüsse erklingen.  Ich zucke zusammen und Tränen fließen erneut über meine Wangen. Was wenn  ihnen was passiert? Was wenn sie angeschossen werden? Zitternd und mit  getrübten Blick durch die Tränenwand in meinen Augen stehe ich auf und  taste mich langsam vor zur Tür.

"Wetten dass..?" - Band 4 der "Forbidden"-Reihe - Calum Hood FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt