"Wetten dass..?" - Band 4 der "Forbidden"-Reihe - Calum Hood FF

33. Kapitel

•Calums Sicht•
  Drinnen angekommen, kommt uns sofort Jake entgegen. Ich ziehe Lisa  reflexartig noch näher an mich, und gehe ohne ihm Beachtung zu schenken  an ihm vorbei.
"Ich weiß genau,  dass du mich gesehen hast! Und ich bin noch lange nicht fertig mit dir  und deiner Schlampe!", ruft er uns nach. Sofort spannt sich mein  gesamter Körper an. Auch Lisa scheint dies bemerkt zu haben, da sie  plötzlich stehen bleibt und sich zu mir dreht: "Beruhig dich, lass ihn  einfach reden! Genau das will er ja."
Doch zu spät, meine Wut ist  nicht mehr zu bremsen. Ich befreie mich aus ihrem Griff und renne Jake  nach. Er hat den Rücken mir zugewandt und gerade als ich zuschlagen  will, dreht er sich zu mir um. Man hört genau, wie seine Nase bricht.  Und ihm nächsten Moment bekomme ich einen Schlag in die Magengrube. Doch  anstatt zusammenzusacken schlage ich erst recht auf Jake ein. Hinter  mir höre ich die verzweifelte Stimme von Lisa: "Calum hör auf! Bitte  Calum, er hat genug!"
Doch anstatt das ich aufhöre, werde ich nur  noch wütender. Dieser verdammte Mistkerl hat versucht meine Freundin zu  vergewaltigen. Ich habe sie wegen ihm geschlagen. Und sie hat wegen ihm  eine Waffe benutzt!
"Jungs tut doch was!", weint Lisa.
Keine  zwei Sekunden später werde ich von Jake weggezogen. Schwer atmend blicke  ich auf meine Freundin, die mittlerweile auf dem Boden kniet. Ihr  Gesicht hat sie in ihren Händen vergraben und die Mädels reden tröstend  auf sie ein. Sie zittert, sie weint. Und das, wer hätte es anders  vermutet, wegen mir. Enttäuscht über mich selbst knie ich mich vor sie  und nehme ihre Hände in meine. Sie sieht mich aus verweinten Augen an.  Ich ziehe sie an mich und sie legt ihren Kopf auf meine Schulter. Ich  streiche ihr die langen Haare über den Rücken und flüstere: "Es tut mir  so leid Süße, er, er macht mich einfach so verdammt wütend. Ich hätte  nicht so ausrasten dürfen, es tut mir leid. Ich hätte auf dich hören  sollen!"
"Das hättest du wirklich, auch wenn er es noch so verdient hat!", antwortet Sharon anstelle von Lisa.
"Du weißt, ich will dich nur beschützen, ich würde dich nie schlagen!", sage ich verzweifelt.
"Ich weiß, ich weiß.", wispert Lisa gegen meinen Hals.
"Sie mich an."
  Sie löste sich von mir und sieht mir tief in die Augen. Mit meinen  Daumen wische ich sanft ihre Tränen von der Wange: "Willst du nach  Hause?"
Sie schüttelt ihren Kopf und wir stehen auf. Die Menge die sich bis eben noch um uns versammelt hat löst sich langsam.
  "Komm Süße, wir bringen dich jetzt erst mal wieder auf Trapp!", grinst  Maddy und packt Lisa am Handgelenk. Ich beuge mich noch schnell etwas zu  Lisa hinunter und hauche ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen,  bevor Maddy sie wegzieht. Die anderen Mädchen folgen den beiden auf die  Toilette und die Jungs und ich bleiben zurück.
"Alter was sollte das?", geht Luke sofort auf mich zu.
"Zu machst sie noch kaputt, wenn du ständig so ausrastet!", kommt es von Noah.
  "Man die macht sich mega Sorgen um dich, du kannst nicht einfach bei  jeder Kleinigkeit so austicken, Lisa kann sich mittlerweile alleine  wehren!", mischt sich nun auch noch Ashton ein.
"Jungs, jetzt lasst  ihn doch mal in Ruhe! Er will sie beschützen, so wie Noah Maddy  beschütze will. Oder Luke Amy. Oder Ashton seine Spaghetti. Also habt  wenigstens ein wenig Verständnis, wie würdet ihr denn an seiner Stelle  reagieren?", ruft Liam sauer.
"Du hast ja Recht, wir mache uns einfach nur Sorgen um sie.", antwortet Luke.
"Man das versteh ich doch, dass tun wir alle!", kommt es von Liam.
Nun ergreift auch Michael das Wort: "Das stimmt! Sogar Dustin!"
  Sofort fangen alle Lauthals an zu lachen. Warum? Weil Dustin eigentlich  alles am Allerwertesten vorbeigeht und er Michael auch noch seinen  typischen Leck-mich-am-Arsch-Blick zuwirft.
Als schließlich die Toilettentür aufgeht und meine Freundin heraus kommt verstummen alle.
"So schlimm?", fragt Lisa zögernd.
  "Im Gegenteil, wunderschön!", grinse ich und gehe auf sie zu. Ich nehme  ihr Gesicht in meine Hände und küsse sie erneut "Aber das bist du ja  sowieso immer!"
"Ich liebe dich!", grinst sie in den Kuss hinein und zieht mich dann hinter sich her in die Klasse.