39. Kapitel

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•Calums Sicht•
Geknickt sehe ich Lisa zu, wie sie über die Wellen reitet. Während Jack mir seinen Plan erklärt. Sie wirkt so glücklich dabei. Seufzend lege ich meine Stirn auf meine angewinkelten Knie und umklammere meine Beine mit meinen Armen.
"Das wird schon wieder!", kniet sich Sharon neben mich in den Sand und streicht mir über den Rücken. Ich antworte ihr nicht. Ich starre einfach weiter vor mich hin. Wie konnte ich mich nur auf diese dämliche Wette einlassen? Wie konnte ich diesen wunderbaren Menschen gehen lassen? Wie konnte ich sie nur so verletzten?
Wütend springe ich auf: "Ich muss hier weg!"
Und mit diesen Worten lasse ich sie einfach stehen. Ich renne zur Villa zurück, die nicht all zu weit entfernt liegt. Dort angekommen stürme ich sofort in das Tonstudio und schnappe mir erneut meine Gitarre, sowie Block und Stift:
"Sometimes I start to wonder, was it just a lie?
If what we had was real, how could you be fine?

'Cause I'm not fine at all

I remember the day you told me you were leaving
I remember the make-up running down your face
And the dreams you left behind you didn't need them
Like every single wish we ever made
I wish that I could wake up with amnesia
And forget about the stupid little things
Like the way it felt to fall asleep next to you
And the memories I never can escape

'Cause I'm not fine at all

The pictures that you sent me they're still living in my phone
I'll admit I like to see them, I'll admit I feel alone
And all my friends keep asking why I'm not around

It hurts to know you're happy, yeah, it hurts that you've moved on
It's hard to hear your name when I haven't seen you in so long

It's like we never happened, was it just a lie?
If what we had was real, how could you be fine?

'Cause I'm not fine at all

I remember the day you told me you were leaving
I remember the make-up running down your face
And the dreams you left behind you didn't need them
Like every single wish we ever made
I wish that I could wake up with amnesia
And forget about the stupid little things
Like the way it felt to fall asleep next to you
And the memories I never can escape

If today I woke up with you right beside me
Like all of this was just some twisted dream
I'd hold you closer than I ever did before
And you'd never slip away
And you'd never hear me say

I remember the day you told me you were leaving
I remember the make-up running down your face
And the dreams you left behind you didn't need them
Like every single wish we ever made
I wish that I could wake up with amnesia
And forget about the stupid little things
Like the way it felt to fall asleep next to you
And the memories I never can escape
'Cause I'm not fine at all
No, I'm really not fine at all
Tell me this is just a dream
'Cause I'm really not fine at all"
Der Song ist so gut wie fertig, nur der Anfang ist noch nicht perfekt. Erschöpft lege ich alles zur Seite und gehe hoch in mein Zimmer, wo ich mich erst mal kalt dusche. Nachdem ich mir meine schwarze, kurze Adidas Jogginghose angezogen habe gehe ich hinunter in den Garten und setze mich dort auf einen unserer Strandstühle. Die Sonne brennt heiß auf meinen Körper, doch es stört mich kein bisschen, denn eigentlich ist mir eiskalt. Aber das ist mir eigentlich ständig, seid Lisa weg ist. Ich vermisse sie so unglaublich, dass es schon richtig weh tut. Und das meine ich todernst! Es ist als wäre ich in einem Albtraum gefangen, aus dem es kein entkommen gibt. Eine einzelne Träne fließt meine Wange hinunter, doch ich mache keine Anstalten sie wegzuwischen. Warum sollte ich auch? Es kann ruhig jeder wissen wie scheisse es mir geht und das es ganz allein meine Schuld ist.
"Cal!", höre ich plötzlich meine Schwester rufen und werde somit aus meinen Gedanken gerissen. Ich stoße mich vom Stuhl ab und gehe ihr entgegen. Wir umarmen uns und ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn.
Besorgt sieht sie mich an: "Wie geht's dir? Du siehst krank aus."
"Glaub mir, so fühle ich mich auch.", antworte ich nüchtern.
"Oh man, dir geht's echt mies deshalb."
"Na was denkst du denn? Lisa war was besonderes. Sie war nicht nur ein Mädchen für eine Nacht, das wusste ich von Anfang an!"
"Und trotzdem bist du auf die Wette eingegangen! Warum baust du immer so viel Scheiss?"
"Sie macht mich wahnsinnig, wenn ich bei ihr bin fühle ich mich geborgen, da kann ich einfach ich sein. Sie wusste nichts von der Band und trotzdem wollte sie mich!", seufze ich und gehe zum Pool um meine Beine darin baumeln zu lassen.
Mali streift sich ihre Schuhe von den Füßen und setzt sich neben mich: "Glaub mir, Lisa geht es da auch nicht besser."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich war bei ihr."
"Du warst was?", frage ich geschockt.
"Ja Calum, ich war bei ihr. Was denkst du, woher ich das mit der Wette weiß? Ein Vögelchen hat's mir definitiv nicht gezwitschert!"
"Oh man!", erschöpft lehne ich mich gegen ihre Schulter und schließe meine Augen.
"Du schläfst kaum, nicht wahr?", fragt Mali besorgt und streicht mir über den Kopf.
"Hmm.", gebe ich nur von mir.
"Leg dich hin, geh schlafen. Bitte."
Wie in Trance stehe ich auf, gehe in mein Zimmer und lege mich in mein Bett, wo ich kurz darauf auch schon in einen unruhigen Schlaf falle.

•Lisas Sicht•
Nervös betrete ich die große Villa vor mir. Während Liam und Jack noch am Strand geblieben sind, haben die anderen beschlossen in die Villa zu gehen. Ich bin eigentlich nur mit gekommen um meine letzten Sachen zu holen. Da Calum im gesamten Haus nicht aufzufinden war, gehe ich davon aus, dass er in seinem Zimmer ist. Leise öffne ich also die Tür und schleiche hinein. Er schläft. Doch er scheint schlecht zu träumen. Er schlägt um sich und einzelne Tränen fließen über seine Wangen. Noch dazu flüstert er unvollständige Sätze. Das Einzige was ich verstehe ist "Lisa...Wette...Idiot...verloren".
Als mir klar wird, was da gerade wirklich passiert, stürme ich auf Calums Bett zu und packe ihn an den Schultern. Ich versuche ihn wachzurütteln: "Calum, wach auf! Komm schon Cal, wach auf."
Mit einem Ruck schlägt er die Augen auf und setzt sich auf, wobei unsere Köpfe schmerzhaft zusammenstoßen.
"Aua!", reibe ich mir die Stirn und stehe auf.
"T...tut mir leid.", stottert er als er realisiert, das ich es bin.
"Passt schon, hab schon schlimmeres über mich ergehen lassen.", antworte ich und könnte mich im nächsten Moment dafür ohrfeigen. Calum sieht mich bestürzt an.
"Cal ich hab dir doch gesagt, du sollst schlafen verdammt!", platzt plötzlich Mali in sein Zimmer. Ich erschrecke mich so sehr, das ich einen lauten Schrei von mir gebe: "Ich bin schon weg!"
Ich schnappe mir meine bereits gepackte Tasche und stürme die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.

"Wetten dass..?" - Band 4 der "Forbidden"-Reihe - Calum Hood FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt