40. Kapitel

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•Calums Sicht•
Leicht überfordert wuschle ich mir mit meiner rechten Hand durch die Haare.
"Was war denn das?", fragt Mali, die mittlerweile neben mir auf dem Bett sitzt, erschrocken.
"Ernsthaft? Keine Ahnung!", seufze ich.
"Lass uns essen gehen.", sie nimmt meine Hand und zieht mich vom Bett. Ohne Widerstand zu leisten folge ich ihr schweigend hinunter ins Erdgeschoss. Während Mali in die Küche geht um was zu kochen gehe ich einfach schnurstracks ins Wohnzimmer, wo ich mich leise seufzend aufs Sofa fallen lasse. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe erschöpft meine Augen.
"Alter, alles okay bei dir?", höre ich plötzlich Luke fragen.
"Hmm."
"Bist du dir sicher? Du siehst echt nicht gut aus!", kommt es nun auch noch von Ashton.
"Ach quatsch, mir geht's gut Leute!", schnaube ich. Ich werde auf keinen Fall zu geben, wie mies es mir wirklich geht. Sollen sie doch denken, was sie wollen. Wütend drücke ich mich vom Sofa weg, und stürme in mein Zimmer. Ich muss einfach meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Und wenn das schon nicht mit einfachen Worten geht, dann muss ich es eben singen. Aber wie? Mir fällt absolut kein Text ein. Also schnappe ich mir Stift, Block und Gitarre und renne aus dem Haus. Ich steige auf mein BMX-Bike und fahre los.
"Cal verdammt, wo willst du hin?!", schreit mir meine große Schwester noch hinterher, doch ich ignoriere sie.

Ich war mittlerweile an so gut wie allen Orten an denen ich mit Lisa war und jedes Mal hat es mir erneut das Herz gebrochen. Wie konnte ich sowas nur machen? Wie konnte ich mich nur auf diese Wette einlassen? Gerade bin ich an dem Strand angekommen, an dem wir damals das Lagerfeuer machten. Ich nehme die Gitarre von der Schulter und setze mich in den noch warmen Sand. Anschließend hole ich Block und Stift heraus und schreibe endlich "Amnesia" fertig: "
I drove by all the places we used to hang out getting wasted
I thought about our last kiss, how it felt, the way you tasted
And even though your friends tell me you're doing fine

Are you somewhere feeling lonely even though he's right beside you?
When he says those words that hurt you, do you read the ones I wrote you?

Sometimes I start to wonder, was it just a lie?
If what we had was real, how could you be fine?

'Cause I'm not fine at all

I remember the day you told me you were leaving
I remember the make-up running down your face
And the dreams you left behind you didn't need them
Like every single wish we ever made
I wish that I could wake up with amnesia
And forget about the stupid little things
Like the way it felt to fall asleep next to you
And the memories I never can escape

'Cause I'm not fine at all

The pictures that you sent me they're still living in my phone
I'll admit I like to see them, I'll admit I feel alone
And all my friends keep asking why I'm not around

It hurts to know you're happy, yeah, it hurts that you've moved on
It's hard to hear your name when I haven't seen you in so long

It's like we never happened, was it just a lie?
If what we had was real, how could you be fine?

'Cause I'm not fine at all

I remember the day you told me you were leaving
I remember the make-up running down your face
And the dreams you left behind you didn't need them
Like every single wish we ever made
I wish that I could wake up with amnesia
And forget about the stupid little things
Like the way it felt to fall asleep next to you
And the memories I never can escape

If today I woke up with you right beside me
Like all of this was just some twisted dream
I'd hold you closer than I ever did before
And you'd never slip away
And you'd never hear me say

I remember the day you told me you were leaving
I remember the make-up running down your face
And the dreams you left behind you didn't need them
Like every single wish we ever made
I wish that I could wake up with amnesia
And forget about the stupid little things
Like the way it felt to fall asleep next to you
And the memories I never can escape
'Cause I'm not fine at all
No, I'm really not fine at all
Tell me this is just a dream
'Cause I'm really not fine at all"
"Calum?", höre ich da eine mir fremde Stimme hinter mir.
Schnell wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und drehe mich um. Ein kleines Mädchen, nicht viel älter als 9 steht hinter mir.
"Ja?", frage ich überrascht.
"War der Song für Lisa?", fragt sie zögernd.
Ich nicke und sehe traurig zu Boden.
"Was hast du denn? Das Lied ist doch wunderschön, aber er ist auch richtig traurig.", sie setzt sich neben mich in den Sand und sieht mich abwartend an.
"Wie heißt du?", frage ich.
"Jule!"
"Also Jule, das ist alles ziemlich kompliziert. Dafür bist du noch viel zu jung. Aber ich hab ziemlich Mist gebaut."
"Das erklärt einiges, aber was ist denn jetzt mit Lisa und dir?"
"Da ist gar nichts, ich hab's verbockt!", sage ich und merke wie eine neue Träne meine Wange hinunterläuft "Wo ist eigentlich deine Mom?"
"Bei Daddy!", antwortet sie, legt ihre zierliche Hand um mein Kien und dreht so meinen Kopf zu sich. Sie wischt mir die Träne weg und sagt: "Lisa liebt dich, das wird wieder! Und ansonsten heirate ich dich gerne!"
"Oh man.", lache ich "Hast du Lust, die anderen Jungs auch mal kennenzulernen?"
"Klar!", grinst sie.
"Na dann!"

Nachdem wir ihren Eltern Bescheid gegeben haben sind wir sofort los gefahren, was anfangs ziemlich schwierig war. Da ich mit dem Bike da war, haben ihre Eltern mir angeboten meine Gitarre später, wenn sie Jule abholen mitzunehmen. Eigentlich gebe ich meine Gitarre nie weg, doch um ein kleines Mädchen glücklich zu machen, mache ich sogar das. Auf jeden Fall saß sie irgendwann auf meinem Bike und hilt sich an mir fest, während ich im stehen den ganzen Weg zurückfuhr.
"Wow!", quiekt sie, als wir endlich an der Villa angekommen sind.
"Klasse nicht wahr?", grinse ich und helfe ihr runter.
"Calum?"
"Ja Jule?"
"Ich hab Angst!"
"Wovor denn?", frage ich und knie mich zu ihr runter.
"Vor den Jungs."
"Warum das denn?", frage ich überrascht.
"Na die sind doch total Banane im Kopf!", grinst sie.
"Oh man!", lache ich und wir gehen gemeinsam in das Gebäude vor uns.
"Cal weg da!", werde ich liebevoll von Sharon begrüßt, die mal wieder mit hochrotem Kopf Dustin hinterher rennt.
"Das waren Sharon und Dustin!", lache ich und stelle sie somit Jule vor.
Etwas verängstigt greift sie nach meiner Hand.
"Glaub mir, das schlimmste hast du schon überstanden."
"Calum, wo warst du ver...!", schreit meine Schwester, die gerade aus dem Wohnzimmer kommt. Als sie Jule sieht verstummt sie aber.
"Am Strand, das ist Jule. Wo sind die anderen?"
"Wohnzimmer. Möchtest du was trinken oder essen Jule? Ich bin übrigens Mali-Koa, kannst mich aber ruhig Mali nennen. Bin die große Schwester von Cal.", sagt Mali freundlich.
"Ich weiß und nein danke.", antwortet Jule.
"Na dann, auf in den Kampf!", lache ich und wir gehen ins Wohnzimmer, wo bereits alle anderen versammelt sind: "Also Jule, das sind Ashton, Luke und Michael, aber die kennst du ja schon."
"Ja!", klatscht sie aufgeregt.
"Und dann gibt es da noch Madison, Noah, Amy und Liam. Sharon, Dustin und Mali hast du ja gerade kennengelernt."
"Wo ist Lisa?", fragt sie mit zitternder Stimme.
Ahnungslos zucke ich mit den Schultern, doch Maddy rettet mich: "Sie ist im Garten."
"Kann ich zu ihr?", fragt Jule aufgeregt.
"Ich denke schon, kommt wer mit?", frage ich in die Runde und Luke und Ashton nicken.

"Wetten dass..?" - Band 4 der "Forbidden"-Reihe - Calum Hood FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt