"Wetten dass..?" - Band 4 der "Forbidden"-Reihe - Calum Hood FF

13. Kapitel

•Lisas Sicht•
  Ich beobachte die Situation von der Tür aus. Immer wieder ertönen  erneut Schüsse und jedes Mal fahre ich erschrocken zusammen. Doch dieses  Mal ist es anderes. Ich höre den Schuss und sehe wie Calum im nächsten  Moment auf dem Boden zusammensackt. Ohne auch nur über die Konsequenzen  nach zu denken reiße ich die Tür weiter auf und stürme hinaus zu Calum.
  "Lisa!", brüllen Liam, Dustin und Noah wie aus einem Mund als sie mich  bemerken. Ich ignoriere sie und lasse mich neben Calum auf die Knie. Ich  sehe ihn mit Tränen gefüllten Augen an. Er rührt sich keinen  Millimeter. Verzweifelt stehe ich auf und gehe auf Jake los: "Was hast  du mit ihm gemacht? Warum tust du das? Was willst du von ihm du  Psycho?!"
Ich schupse ihn und schlage auf ihn ein.
"Du gefällst  mir gleich noch viel besser, wenn du so zickig bist!", grinst Jake mich  dreckig an. Es ist dasselbe dreckige Grinsen wie bei Pete. Sofort  weiche ich ein paar Schritte zurück, doch es nützt mir nichts. Plötzlich  stehen zwei Fremde hinter mir und versperren mir den Weg. Hilfesuchend  sehe ich mich um, doch die Jungs sind selbst genug beschäftigt. In  diesem Moment werde ich am Handgelenk gepackt und Jake
zieht mich an sich.
"Lass mich los!", schreie ich und zerre an meiner Hand, doch Jakes Griff ist zu fest.
Er drückt mich näher an sich: "Einen Mucks und dein kleiner Freund ist tot!"
  Geschockt starre ich ihn an. Im nächsten Moment spüre ich wie seine  Lippen meine leicht Streifen. Ein eiskalter Schauer jagt mir über den  Rücken. Sein Atem riecht nach Zigaretten und Alkohol. Ich kann den  Würgreflex gerade noch zurück halten. Ich sehe die Erregung in seinen  Augen. Wieder kommt sein Kopf meinem gefährlich nahe, jedoch werden wir  im nächsten Moment hart auseinander gestoßen. Einer der Fremden fängt  mich gerade noch auf, bevor ich zu Boden knalle. Erleichtert sehe ich zu  Jake. Calum schlägt hart auf ihn ein. Jedoch währt sich Jake. Angst  steigt in mir hoch. Die Angst, dass Calum was passieren könnte. Ich  befreie mich aus den Armen des Jungens und renne auf Jake und Calum zu.  Ich bekomme Calums Arm zu fassen und schreie: "Hör auf Calum! Er ist es  nicht wert!"
Doch anstatt das er aufhört, werde ich nach hinten  gestoßen. Schwer keuchend und mit neuen Tränen in den Augen sitze ich  nun am Asphalt und sehe meine blutenden Hände an.
"Jungs,  Rückzug!", ruft Jake im Hintergrund. Mein Blick wandert hoch zu Calum,  der anscheinend erst jetzt merkt was er da getan hat. Aus dem  Augenwinkel sehe ich wie die Jungs herüber kommen. Calum reicht mir  seine Hand um mir auf zu helfen. Doch ich schlage sie nur weg, stehe  auf, sehe ihm noch ein letztes Mal weinend in seine wunderschönen  braunen Augen und renne ohne ein Wort davon...

•Calums Sicht•
"Shit!", fluche ich und kicke mit meinem Fuß gegen die Hausmauer.
"Alter, wir müssen sie suchen! Sie kennt sich hier nicht aus!", sagt Noah.
"Denkst du das weiß ich nicht? Mein Gott, wie konnte ich nur so ein Idiot sein?"
"Jetzt hör auf hier rum zu jammern und fang an sie zu suchen!", packt mich Luke am Kragen.
"Was macht ihr eigentlich hier?", frage ich und meine damit Luke, Michael und Ashton.
"Wir wohnen hier?!", keucht Michael.
"Aja stimmt. Wir teilen uns auf!", sage ich nur.
  Ohne ein weiteres Wort rennen Dustin und ich in die Richtung in die  Lisa verschwunden ist, während mein Verstand völlig mit Schuldgefühlen  geplagt ist. Wo kann sie nur sein?

•Lisas Sicht•
Ich weiß  nicht wie lange ich herum gelaufen bin, bis ich hier gelandet bin.  Jedenfalls wird es langsam dunkel und ich bekomme wirklich schiss hier.  Ich sitze auf einer Bank auf einem Friedhof seit einer gefüllten  Ewigkeit und kann nicht aufhören zu weinen. Zum Glück ist hier niemand!  Tja falsch gedacht, wie sich im nächsten Moment herausstellt. Denn  plötzlich steht eine mir nur allzu bekannte Person vor mir. Wie konnte  er mich hier finden?
"Lisa.", ertönt eine gespielt freundliche Stimme.
  "Pete!", knurre ich. Augenblicklich liege ich am Boden und starre den  Mann vor mir an, der mein komplettes Oberteil zerreißt um anschließend  langsam seinen Gürtel zu öffnen. Er wird doch nicht etwa? Nein oder?
"Hilfe!", schreie ich so laut ich kann.
"Keiner wird dich hier hören!"
"Warum machst du das?", frage ich unter Tränen "Macht es dir Spaß? Macht es dir Spaß mich so zu sehen?"
  "Und ob mir das Spaß macht!", grinst er, holt aus und knallt mir den  Gürtel auf meinen nackten Rücken. Ich möchte schreien, doch diese  Genugtuung gebe ich ihm nicht auch noch. Doch leider gewinnt eine andere  Person auf dem Friedhof meine Aufmerksamkeit und so kommt der nächste  Schlag ohne, dass ich ihn vorhersehe. Ein schmerzerfüllter Schrei  verlässt meine Kehle: "Calum!"