52. Kapitel

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•Lisas Sicht•
Endlich an diesem Check-In Schalter angekommen atme ich erst einmal tief ein. Gott wie unsportlich bin ich denn geworden?
"Kann ich ihnen irgendwie helfen Miss?", fragt mich die junge Frau hinter dem Schalter.
"Ja, ich brauche so schnell wie möglich einen Flug nach Los Angeles!", antworte ich atemringend.
  Sie tippt etwas in ihren Computer und wendet sich dann wieder an mich:  "Tut mir leid Miss, für die nächsten zwei Tage sind alle Flüge  ausgebucht."
"Wow, wow, wow! Nein, auf gar keinen Fall! Ich muss da hin, verstehen sie das denn nicht?", antworte ich leicht hysterisch.
"Tut mir leid Miss, sie müssen jetzt bitte zur Seite gehen.", bekomme ich als Antwort.
  Enttäuscht steigen mir erneute Tränen in die Augen, doch ich gehe zur  Seite. In diesem Moment kommen auch Maddy und Jakob um die Ecke.
"Was ist los?", fragt Jakob und kniet sich zu mir runter, wobei er seine Hände auf meine Knie legt.
"Es gibt nicht einen freien Platz, nicht einen einzigen!", schluchze ich.
"Das tut mir so leid Süße.", meint Maddy und zieht mich gemeinsam mit Jakob hoch und in eine Umarmung.
"Kann denn nicht einmal das Glück auf meiner Seite sein? Ein einziges Mal?", schluchze ich.

  Kaum sind wir wieder zuhause ziehe ich mich niedergeschlagen in mein  Zimmer zurück. Ich drehe mein Radio auf und kuschle mich in mein Bett.  Die Musik dringt nur gedämpft zu mir durch, da ich mich unter meiner  Decke verstecke wie ein kleines Kind. Immer wieder dringen laute  Schluchzer an die Oberfläche und ich wische mir hysterisch die Tränen  von den Wangen. Doch plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen,  es gibt nur einen Menschen der mir in dieser Situation noch helfen kann  und muss.
Ich springe aus meinem Bett, stopfe ein paar  Kleidungsstücke in meinen Rucksack und befreie mein Gesicht von den  Make-Up Resten. Im nächsten Moment renne ich auch schon die Treppe  hinunter, schnappe mir Maddy und renne gemeinsam mit ihr nach draußen.
"Wo willst du hin?", fragt Maddy leicht gestresst.
  "Nach LA!", ohne lange zu überlegen steige ich auf Noahs Motorrad und  Maddy steigt zögernd jedoch ohne weitere Fragen ebenfalls auf. Wir  setzen uns noch die Helme auf und dann fahre ich auch schon los. Ich  brettere die Straße entlang ohne lange nach links oder rechts zu sehen.  Ich habe mein Ziel klar vor Augen und habe nicht vor mich irgendwie  davon abbringen zulassen.
Als ich schließlich vor Jakes Haus  quietschend zum stehen komme springen Maddy und ich sofort vom Bike und  ich renne zur Haustür.
"Was hast du vor?", fragt Madison völlig außer Atem.
Noch bevor ich antworten kann öffnet jemand die Tür: "Was willst du hier Miller?"
"Ich brauche deine Hilfe! Du bist es mir Schuldig!"
"Und was genau schwebt dir vor?", fragt er desinteressiert.
"Du bringst Madison und mich nach Los Angeles und zwar sofort!", antwortete ich und wäre ihm am liebsten sofort an die Gurgel.
"Bist du bescheuert? Wie soll ich das denn machen? Ich kann nicht zaubern!", mault er mich an.
"Damit!", sage ich nur und zeige auf das Dach des Hauses in dem er wohnt.
"Mein Vater bringt mich um!", sagt er aufgebracht.
"Das mach ich auch, wenn du mich nicht gleich nach LA bringst!", antworte ich wütend.
"Na gut, aber wehe du erzählst einer Menschenseele von unserem Geheimnis!"
Mit "unserem Geheimnis" meint er die Tatsache das er schwul ist.
  "Kein Problem.", sage ich grinsend und ziehe Maddy an ihm vorbei ins  Haus. Wir folgen Jake auf das Dach und bleiben schließlich vor einem  dunkelblauen Helikopter stehen.
"Steigt ein.", sagt Jake und öffnet  uns die Tür für die Rückbank. Gehorsam steigen wir ein und setzen und  die Kopfhörer mit Mikrofon auf, die er uns im nächsten Moment in die  Hände drückt. Dann schließt er die Tür wieder und geht vor um sich ins  Cockpit zu setzen. Auch er setzt sich so einen Kopfhörer auf und startet  im nächsten Augenblick den Helikopter. Langsam steigen wir in die Luft  auf.

"Wetten dass..?" - Band 4 der "Forbidden"-Reihe - Calum Hood FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt