#8 - Satan's Rache

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"Wie können Menschen nur so eiskalt sein? Ich meine nur weil sie nicht mit der Entscheidung deiner Mutter klarkommen wirst du jetzt dafür bestraft?!", ruft Atlanta mir entgegen. Sie hat Recht. Nur weil meine Mutter damals eine Beziehung mit meinem Vater eingegangen ist habe ich jetzt die Katastrophe alias Großeltern an der Backe kleben. Ich bin meiner Mutter auf keinen Fall böse für die Entscheidung, dies war mit ein der besten Entscheidungen in ihrem kurzem Leben.

Stundenlang haben Atlanta und ich uns noch über Kelly und Theo aufgeregt. In einem erneuten Wutanfall ihrerseits hat sie sich verplappert und mir von einem Date heute Abend erzählt. Nach längerem nerven hat sie mir dann gebeichtet, dass sie sich mit Chris ausgesprochen hat und ihm nochmal einen Chance gibt um alles wieder gut zu machen. Nach einer langen Diskussion konnte Atlanta mich dann halb davon überzeugen, dass das mit Chris und Kelsey nur ein Missverständnis war. Ich traue Chris trotzdem nicht.

"Folgen Sie dem Straßenverlauf.", Elijah, so habe ich mein Navi getauft, führt mich durch die Straßen nach Damian. Richtig ich statte Damian einen Besuch ab. Eigentlich bin ich total müde und habe hunger aber ich möchte grade einfach nicht alleine sein. Das klingt nach allem nur nicht nach einer Alexa Devis. Liegt wohl an den Hormonen, nur letztens hat er sich ja noch beschwert, wir würden zu wenig machen. Atlanta wurde von Chris abgeholt und ich habe mich auf die Suche nach einem Opfer begeben. Leider erfolglos. Daria und Brian sind in den frühen Morgenstunden aufgebrochen. Aiden hat sich bei Olivia einquartiert und Tyler ist mit seinen Kumpels feiern gegangen. Also fiel meine Wahl auf Damian. "Sie haben Ihr Ziel erreicht.", unterbrach Elijah meine Gedanken. Mit einer Vollbremsung hielt ich an und fuhr dann auf das Grundstück von seiner Familie. Sein Auto steht. Glück gehabt, es war doch richtig mir seine Adresse zu merken, beziehungsweise sie im Navi zu speichern.

Nervös stehe ich vor seiner Haustür und frage mich warum ich so nervös bin. Das passt nicht zu mir. Vielleicht habe ich auch einfach nur Schiss davor, dass mir seine Eltern aufmachen und mir eine Kante ans Bein labern. Von "Erwachsenen" habe ich momentan die Schnauze voll. Ich drücke die Klingel und wenige Sekunden danach hört man Schritte auf dem Boden, sie sind nicht laut, sondern eher leicht. Ich würde sie einer Frau zuordnen, toll gemacht Devis. Wie war das mit Erwachsenen für heute. 

Bevor ich mich umdrehen und gehen konnte wurde mir die Haustür geöffnet und vor mir stand eine Frau Anfang Fünfzig. Kurz musterte ich sie. Braune Haare, etwas mehr auf den Rippen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Eine Uniform an und einen Staubwedel in der Hand. Haushälterin - Satan meint es doch gut mit mir. "Hallo Liebes, du bist bestimmt mit Damian verabredet. Komm doch bitte rein.", sie hat eine schöne Stimme der man gerne den ganzen Tag zuhören möchte. Sie öffnet die Tür weiter und lässt mich in das Anwesen. Wie es sich gehört ziehe ich meine Schuhe aus und inspiziere nebenbei das Haus. An der Wand rechts neben der Tür hängt eine Garderobe, links daneben sind zwei Kommoden aufgestellt. Auf ihr steht eine Vase mit orangenen Tulpen, drei Autoschlüssel, einer davon ist Damians und mehrere Briefe. 

"Damian ist oben, geh doch einfach hoch. Sein Zimmer ist die Treppe hoch und die zweite Tür rechts. Möchtest du etwas trinken?", fragt sie höflich. Ich bedanke mich bei ihr und verneine ihre Frage. Sie lächelt mich nur an und verschwindet in der Küche. Wenn meine Großeltern nur so freundlich wären. Treppe hoch und zweite Tür rechts. Folglich müsste ich jetzt vor Damians Zimmer stehen. 

Meine Unsicherheit ist wie weggeblasen und so klopfe ich an Damians Tür, wohl etwas zu dolle. Ich reibe mir meine Knöchel die langsam rot werden, wie ich das hasse. Es dauert nicht lange und Damian reißt die Tür auf. Mit einem fetten Grinsen schaut er auf den Boden, jedoch erlischt es, als er mich erblickt. Danke, dir auch einen schönen Abend. 

"Hey Alexa. Mit dir hätte ich jetzt nicht gerechnet. Was führt dich hier her?", verwundert schaut er mich an. Wäre ich an seiner Stelle auch schließlich war ich noch nie bei ihm im Haus und auch sonst haben wir nicht viel gemeinsam. "Mir ist langweilig also unterhalte mich.", rücke ich prompt mit der Wahrheit raus. "Also ich wüsste da eine Art der Unterhaltung.", antwortet er mir mit einem perversen Unterton und wackelt nebenbei mit den Augenbrauen. "Ehww Damian! Es gibt Sachen die möchte ich einfach nicht von dir wissen.", die Stimme von einem fremden Mädchen hallt in den Raum. Sie ist nicht selbst im Raum, das würde sich anders anhören. Es klingt eher nach Skype oder einem ähnlichen Programm zum kommunizieren. "Komm rein.", ich gehe Damians Bitte nach, nachdem er sich auf sein Bett gesetzt hat. Erst jetzt bemerke ich den Laptop und das Bild eines hübschen Mädchens. Sie hat schwarze Haare, eine blasse Haut und ihre roten Lippen stechen hervor. Sie könnte glatt als Schneewittchen durchgehen. 

"Wenn du wüsstest Cousinchen.", lacht er in die Webcam. "Wie du siehst habe ich Besuch, ich ruf dich die Tage nochmal an, ja?" "Passt. Ich muss jetzt sowieso gleich los. Bau keinen Mist.", lacht die schwarzhaarige Schönheit in die Webcam. Kurz darauf ertönt ein Plopp und Damian klappt den Laptop zu. "Kate, meine Cousine.", kommt es von ihm ehe er sich zu mir dreht. Ich sage nichts und bleibe einfach nur vor ihm stehen. "Alles gut bei dir?", fragt er mich. Schweigen existiert bei mir kaum. Und so werde ich meinem Motto gerecht.

"Nein bei mir ist nichts gut! Ich bin schlecht gelaunt. Ich bin müde. Ich habe Hunger. Und wäre dies nicht schon genug hab ich auch noch meine Tage. Also nein nichts ist gut!", kommt es in einem aus mir raus. Eigentlich würde ich dies nur zu Atlanta sagen, aber diese ist ja nicht da. 

Damian sieht mich nur an und prustet kurz drauf los. Lachend sieht er mich an und versucht mir irgendwas zu sagen, nur scheitert er da seine Worte durch die Lache nicht zu identifizieren sind. Als er sich wieder gefangen hatte bat er mich kurz zu warten und verschwand aus seinem Zimmer.

Als er nach einer gefühlten Ewigkeit wieder da war fiel ich fast vom Glauben ab. Der Typ hat doch wirklich ein Notfallpaket daheim. Bevor ich etwas sagen konnte fing er auch schon an. "Keine Sorge, mit deinem Problem kenne ich mich aus. Das ist die monatliche Rache von Satan. Wenn Kate hier ist, ist der Teufel los.", mit diesen Worten wirft er mir eine Packung Tampons aus einem dunkelblauen Karton entgegen. Auf dem Karton steht wirklich in großen, roten Druckbuchstaben das Wort Notfallpaket. 

"Bezüglich deines Problems.", fängt er an und räuspert sich. "Deine Laune kann jetzt nur besser werden, schließlich hast du jetzt mich.", und da ist wieder dieses Grinsen von ihm. Irgendwann schlage ich es ihm nochmal aus dem Gesicht. 

"Für den Hunger, Schokolade.", passend zieht er eine Tafel nach der nächsten aus dem Notfallpaket und legt sie auf seinen Nachttisch.

"Eine Wärmflasche, nicht zu heiß, gegen die Unterleibsschmerzen.", er ging zwei Schritte näher ans Bett ran und drückte mir die Wärmflasche in die Hand.

"Und zum Schluss ein Film. Du wirst so oder so einschlafen, da du müde bist und es bei euch Frauen ein Klischee ist, während eines Filmes den IHR sehen wolltet einzuschlafen, ein Film den ich mag.", diesen legt er in den DVD-Player und startet den Fernsehr. 

"Du bist unglaublich."

"Ich weiß. Du kannst dich ja mit sexuellen Gefälligkeiten bei mir Bedanken. Maria ist grade gegangen.", wie selbstverliebt kann man nur sein. "Nicht mal in hundert Jahren Damian.", lachte ich und machte es mir auf dem Bett bequem.

"Geht doch, gute Laune haben wir schon.", er legte wieder sein typisches Damian Grinsen auf und kam zu mir in sein Bett gekrabbelt. Kurz schob er mir mein Top hoch und legte die Wärmflasche in eine gute Position und reichte mir die Schokolade bevor ich meckern konnte.

"Nochmal so ein Ding und ich hacke dir die Hand ab.", zische ich in seine Richtung. "Das möchte ich sehen Schätzchen.", seine Decke zog er sich bis zum Bauchnabel. "Leg es nicht drauf an.", warnte ich ihn. "Sei still und komm her.", befahl er mir und legte seinen Arm so, dass ich mich in ihn hineinkuscheln konnte. "Um eins klarzustellen. Das hier ist eine Notsituation, unter normalen Umständen würde dies niemals passieren!", stellt ich die Situation klar und kuschelte mich an ihn. Damian kam mir nur mit einem jaja und startete den Film. 

Damals konnte ich ja nicht ahnen was durch diesen Abend alles noch passieren würde. 


The Mafia want meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt