Ne oder?

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Eine Frau mit knielangem, weißem Kleid öffnete die Tür. Sie war vielleicht Mitte 30 und sah auch so aus. Ihre langen Braunen Haare waren gelockt und zusammengesteckt und sie trug weiße High Heels. Was sich das in einem Haus brachte? Na ja wie dem auch sei stellten wir uns vor.

"Hallo, wir sind die neuen Nachbarn. Oder besser gesagt, meine Eltern sind es. Wir wohnen nur bei ihnen."
"Ach du bist ja hübsch. Kommt rein. Aber wie heißt ihr denn?"

Wir stellten uns auf dem Weg ins Wohnzimmer vor und sie sich ebenfalls. Sie hieß Isabelle Lander. Sie kam ursprünglich aus England und wohnte seit vier Jahren hier. Wir verstanden uns sofort. Doch im Wohnzimmer angekommen fragte sie uns dann eine Frage, vor der ich gezittert hatte.

"Und Sie Taio? In welcher Beziehung stehen sie zueinander?"

Er nahm meine Hand und beugte sich seitwärts zu mir.


"Schatz, ich dachte deine Eltern hätten es der Nachbarschaft schon erzählt?"

Ich sah ihn mit meinem Todesblick an. 

"Das ist jetzt nicht dein Ernst."

Er grinste.

"Wir wohnen zusammen weil wir vorhaben sobald als möglich zusammenzuziehen. Immerhin haben wir eine gemeinsame Tochter. Und meine Eltern wohnen auch bei uns."

Den Blick den die Frau uns zuwarf, könnt ihr euch nach dieser Aussage denken. 

"Sie sind doch erst 17. Wie alt ist denn die Tochter?"
"Drei. Es war... ein Unfall. Aber jetzt sind wir froh sie zu haben. Nicht war Schatz?"
"Klar."

Das war einzige, dass ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen herausbrachte. Er grinste mich an.

"Na dann, viel Glück noch euch zweien. Müsst ihr euch nicht noch den anderen Nachbarn vorstellen gehen oder bin ich etwa die Letzte?"
"Nein, natürlich nicht. Sie sind die Erste."
"Ach, das freut mich zu hören."
"Gut, tschüss."
"Auf Wiedersehen."

Kaum hatte sie die Türe hinter uns zugemacht entriss ich mich Taios Griff.

"Gehts noch? Das hatte sich fast so angehört als ob wir morgen heiraten und ich mit 19 schon 8fache Mutter sein würde."
"Wer weiß, wer weiß..."
"Argh..."
 

Ich ging ein paar Meter weg, um Abstand zwischen uns zu sichern.Doch er rief mir hinterher.

"Schatz, nicht böse sein! Dann heiraten wir eben in zwei Wochen!"
 
Er fing an zu lachen, doch das konnte ich grade wirklich nicht. Ich ging weiter doch er lief mir nach. Dann setzte er sich vor mir auf den Boden und fing an zu weinen wie ein kleines Kind. Davon musste ich so lachen, dass wir bald zusammen auf der Straße saßen. 

Ein paar Leute aus meiner Schule fuhren mit den Fahrrädern an uns vorbei und taten so als ob sie uns überfahren wollten, doch bremsten dann kurz vor uns ab. Taio lachte schwach.

"Oh, jetzt haben wir uns aber echt erschreckt. Ich hab das mit drei Jahren schon gekonnt, und da hab ich meine Kumpels damals wirklich angefahren, weil ich nicht bremsen KONNTE."

Sie wirkten verstört und fuhren weiter. Wir waren zu faul um uns bei den restlichen Nachbarn vorstellen zu gehen. Kurz bevor meine Eltern nach Hause kamen, liefen wir ins Haus und setzten uns dann in den Keller. ...

Die Tochter eines MafiabossesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt