Forever Together

19

Liam P.o.V.

Das ca. 1,60 M große Mädchen sieht in meine Richtung, und sofort fallen mir ihre strahlend grünen Augen auf. Sie strahlen fast so stark wie die von Harry. Außerdem hat sie lange blonde Haare, und sie strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Selina erklärt uns, wie die Mädels sie kennengelernt haben. Wir machen Bilder mit ihr, und wir geben ihr Autogramme. Außerdem kommen wir auf das Thema Krebs zu sprechen. Ich frage sie: "Wie lange hast du jetzt schon Krebs?"

"Die Diagnose Lungenkrebs bekam ich vor knapp einem Jahr. Damals war ich 12 Jahre alt."

"Das muss hart gewesen sein. Und wie haben es deine Eltern aufgenommen?" Diese Frage stellt nun Harry.

"Naja, ihr solltet vielleicht wissen, dass ich kein gutes Verhältnis zu meiner Mutter habe. Die Sache ist die, dass mein Vater vor 2 Jahren bei einem Autounfall um das Leben gekommen ist, und meine Mutter saß am Steuer. Sie kommt damit bis heute nicht gut klar und deshalb trinkt sie sehr viel Alkohol, oder schläft. Ihren Job hat sie dadurch auch schon verloren. Ich allerdings bin zu meiner Oma gezogen. Sie ist die beste Ersatzmutter die man sich nur vorstellen kann."

"Stelle ich mir trotzdem schwer vor, wenn deine Mutter sich nicht mehr um dich kümmert. Aber ich habe großen Respekt vor dir, dass du damit so gut klar kommst."

"Um ehrlich zu sein bin ich damit am Anfang nicht klar gekommen, denn gerade als ich meine Mutter am meisten gebraucht habe hat sie in irgendwelchen Bars gehangen und getrunken. Aber in dieser Zeit habe ich sehr viel getanzt und konnte mich somit ablenken, bzw. meine Emotionen raus lassen."

"Was tanzt du denn?", fragt Kim sie neugierig.

"Ich tanze Modern, denn da kann man am meisten Energie raus lassen. Und es ist ja ein Gefühlstanz, also perfekt für mich."

"Ich tanze auch voll gerne Modern. Willst du uns was vortanzen?"

"Ja kann ich machen, mal sehen wie lange ich heute tanzen kann. An manchen Tagen kann ich fast gar nicht tanzen, an anderen aber viel mehr. Aber da ich mich heute sehr gut fühle denke ich mal dass es kein Problem sein sollte."

"Auf welches Lied tanzt du am liebsten?", frage ich sie.

"Am liebsten auf: half a Heart. Denn ich bin in dieser Zeit auch ein Fan von euch geworden, und ich habe dieses Lied das erste Mal gehört und einfach los getanzt. Mittlerweile tanze ich jeden Tag, wenn es mein Tumor zulässt, auf dieses Lied."

"Ok, ich habe eine Idee. Niall hole mal bitte deine Gitarre." Niall verlässt den Raum und kommt nach zwei Minuten mit seiner Gitarre in der Hand zurück. Alle haben auf dem Sofa platz genommen, und auch Niall setzt sich wieder zu uns.

"Also, wie wäre es wenn Niall Gitarre spielt, wir zusammen singen und Bea tanzt?"

"Ok, ich habe nicht erwartet dass so gute Ideen von Liam kommen können.", sagt Louis und alle fangen an zu lachen. "Ne Spaß.", fügt er noch dazu.

"Also ich bin dafür.", meldet sich Bea zu Wort.

Also stimmt Niall das Lied an, und Bea fängt an zu tanzen. Das war so eine schöne Atmosphäre in diesem Raum. Ich habe mich so auf Bea konzentriert, dass ich vergessen habe zu singen. Aber das hat auch nichts gemacht, denn um ehrlich zu sein haben wir uns nicht mehr auf das Lied konzentriert, sondern auf Bea. Sie hat so schön getanzt, dass ich Gänsehaut bekommen habe. Man merkt richtig wie viel ihr das tanzen bedeutet. Ich sehe zu Kim und bemerke dass ihr eine Träne über die Backe rollt. Da Niall gerade Gitarre spielt, und sich nicht um seine Freundin kümmern kann, gehe ich zu Kim und umarme sie. Ich merke sofort dass ihr viel an diesem Mädchen liegt. Auch Bea bemerkt das und bittet Kim mit ihr zu tanzen. Also steht sie ganz verweint auf und stellt sich neben Bea. Sie fangen an zu tanzen, und jetzt fängt auch Bea an zu weinen.

Das Lied ist zu Ende, ich stehe auf und rufe: "Gruppenkuscheln!" Daraufhin stehen alle auf, rennen auf Bea und Kim zu und wir umarmen uns sehr lange. Währenddessen reden wir nicht, sondern alle genießen nur den Moment. Auf einmal höre ich ein schluchzen vor mir. Bea hat wieder angefangen zu weinen. Ich löse mich von allen und sehe besorgt zu Bea. "Was ist denn los?", frage ich sie, und wische mit meinem Daumen ihre Tränen weg.

"Ich habe einfach nur riesen Angst vor allem was auf mich zu kommt. Was ist wenn ich es nicht schaffe, und ich nie wieder tanzen kann? Oder wenn ich nie wieder so eine Umarmung bekommen werden? Es hört sich vielleicht komisch an, aber was ist wenn ich mich nie wirklich verlieben werden? Es gibt noch so vieles mehr... Ich habe einfach Angst. Ich möchte dieses Krankenhaus in zwei Tagen nicht betreten. Ich frage mich so oft: Warum ich? Aber darauf werde ich nie eine Antwort bekommen. Es tut mir wirklich leid, dass ich euch hier mit meinem Kram nerve. Aber um ehrlich zu sein tut es richtig gut mit jemanden über so etwas zu reden, denn meine Oma redet nicht gerne über das Thema, also spreche ich es gar nicht mehr an. Aber ich fresse alles in mich rein und das hat zur Folge dass manchmal alles hoch kommt."

"Hey, es ist alles in Ordnung. Manchmal ist es sogar sehr gut zu weinen. Weißt du was, ich werde dir meine Handynummer geben, und immer wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du mich jeder Zeit anrufen." Ich diktiere ihr meine Nummer, und schon kommt Paul zur Tür rein. Er sagt und dass wir gleich auf die Bühne müssen. Ich drehe mich noch einmal zu Bea um. "Genieße unser Konzert kleine, und danach sehen wir uns wieder." Ich drehe mich um und möchte gerade mit den anderen den Raum verlassen, doch wir werden von Bea gestoppt. "Ich danke euch allen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie viel das alles mir bedeutet." Und schon wieder umarmen wir uns alle.