Letting go [♡YOONMIN♡]

5. Die Sorgen eines Leaders...

Namjoon
Mein Handy klingelt und alle drehen sich neugierig zu mir um. Ich sitze in Chemie verdammt nochmal also welcher Pabo ruft mich denn bitte JETZT an?!? Glücklicherweise ist Mr. Yun gerade so in sein Experiment vertieft dass er nicht mal bemerkt wie ich aus dem Chemieraum renne um den Anruf zu beantworten.
Vielleicht ist Jin ja etwas passiert.
Oh bitte nicht! Da fällt mir ein dass er ja neben mir im Unterricht sitzt.
*Innerliche facepalm*
Ohne vorher auf den Display zu sehen gehe ich schnell ran.
Leicht besorgt murmel ich ein leicht genervtes "Was gibt's denn so verdammt Wichtiges?"
Am Ende der Leitung herrscht kurz totale Stille.
"Na... Namjoon?"
Es ist Hoseoks Stimme. Sie klingt irgendwie... zitterig? Was zur Hölle geht denn hier ab?
"Ja verdammt wer auch sonst?!? Ist alles in Ordnung?" frage ich dann, immer noch besorgt.
"Also... verdammt ich platze gleich noch vor lauter Sorgen!"
"Was hat dich denn so in Panik versetzt? Ist was mit Jin-"
"Nein, deinem Jin geht es gut. Es geht um... Ta-Oh shit!"
Kurz höre ich Hoseok mit jemanden reden. Moment mal, ist das etwa Jungkooks Stimme? War ihm etwas passiert? Tausend Fragen schießen mir wirr durch den Kopf.
"Aish! Sag mir jetzt sofort was los ist, sonst..."
"NEIN BLEIB HIER VERDAMMT KOOKIE DU PABO! ER IST DOCH NOCH IM OP!" höre ich J-Hope alarmiert rufen.
Seine Stimme überschlägt sich fast.
"Yah, was passiert gerade Hobie?!?" frage ich nun ernsthaft um Jungkook besorgt.
Stille.
Wirre Stimmen im Hintergrund.
"Tae! OH GOTT TAE!" höre ich Jungkookie rufen.
In seiner Stimme ist so viel Schmerz und Trauer zu spüren, dass ich plötzlich realisiere dass es hier um Taehyung geht.
"Tae ist im Krankenhaus verdammt! Eine beschissene Panikattake kurz vor der Mathe Klausur! Er liegt IM OP! Wie konntet ihr das denn nicht mitbekommen?!?" schreit Hobie fast in den Hörer.
Ich muss mir mein Handy ein Stück weit von meinem Ohr weg halten, kann jedoch jedes seiner Worte glasklar hören.
Mein armes Ohr.
Dieser Pabo hyperventiliert gleich noch, wenn ich nichts unternehme.
"Hör zu Hoseok. Ich fahre jetzt mit Jin sofort zu euch. Lass Kookie keinen Scheiß mach-Hobie? Hallo?"
Ich höre nur noch das Freizeichen.
Er hatte aufgelegt, dieser Pabo.
Was war da nur los?
Ohne mich vom restlichen Unterricht zu entschuldigen renne ich zurück in den Chemieraum nehme einen recht verwirrt dreinschauenden Jin am Handgelenk und zerre ihn blitzschnell aus dem Raum. Glücklicherweise bleiben wir unbemerkt. Mr. Yun bückt sich gerade günstigerweise um der tollpatschigen Yesun Li beim Afkehren der Splitter eines Experimentierglases, das sie versehentlich fallen gelassen hat, zu helfen. Sie ist manchmal sogar noch tollpatschiger als ich.
Jin will natürlich sofort gegen mein Vorgehen protestieren, aber ich halte ihm schnell eine Hand vor dem Mund, da Mr. Yun sonst noch etwas gehört hätte. Schließlich will ich mir meinen guten Notendurchschnitt nicht damit kaputt machen, aber hauptsächlich bin ich mehr als besorgt um unser kleines, liebenswürdiges Alien.♡
Schließlich trage ich als Leader von BTS die Verantwortung für das was den Membern passiert. Als ich Jin endlich aus dem Chemieraum gezerrt habe, nehme ich sofort meine Hand von seinem Mund, woraufhin er mich vorwurfsvoll ansieht.
Ich kann einfach nicht widerstehen, ich muss diesen Moment ausnutzen.
Bevor er anfangen kann mich auszuschimpfen, drücke ich ihm einen federleichte Kuss auf die Lippen, was ihn tatsächlich für ein paar Sekunden sprachlos werden lässt. Doch nicht für lange.
"Du konntest nicht länger warten, was?" seufzt er vorwurfsvoll, aber ich sehe, dass es ihm nicht anders geht.
"Darum geht es mir eigentlich gerade nicht..." Ich merke wie mein Lächeln langsam schwindet.
Natürlich merkt Jin sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt. Er nimmt meine Handgelenke und sieht mich besorgt an.
"Was ist los, Namjoon?" flüstert er leise.
Sein Blick ist so beschützend und gleichzeitig besorgt, dass ich einfach lächeln muss.
Wie soll ich diesem liebenswürdigen, mütterlichen Wesen nur beibringen, dass eins seiner Schützlinge im Op im Krankenhaus liegt?
Ich seufze und seh zur Seite, meide diesen Blick, der mein Herz höher schlagen lässt.
"Hey, ist es so schlimm? Vertrau mir, du kannst mir alles sagen." Jin nimmt mein Gesicht vorsichtig in seine warmen, schützenden Händen und dreht es so, dass er mir in die Augen sehen kann.
Jetzt weiß er es. Alles. Er kann es an meinem besorgten Gesichtsausdruck erkennen.
"Tae?"
Ich nicke nur. Er lässt mein Gesicht los und schon schließt er mich in seine liebevoll, schützenden Arme.
"Was... soll ich nur tun, Jin?" flüstere ich kaum hörbar, aber er hat jedes meiner verzweifelten Worte gehört.
"Erstmal fahren wir zum Krankenhaus und sehen wie es Tae geht. Dann kümmern wir uns um Kookie und danach sehen wir weiter wenn es soweit ist. Ich-" er muss leicht schlucken, bevor er dann fortfährt:"Ich hoffe, dass Tae... Das Ganze..." weiter kommt er nicht denn schon fangen die ersten Tränen an seinen Wangen hinunter zu laufen und er vergräbt sein Gesicht an meiner Halsbäuge.
"Hey, wenn wir uns nicht beeilen, ist es vielleicht schon zu... Beruhig dich bitte, Jin! Kookie darf dich auf keinen Fall so sehen." sage ich leise und streiche ihm beruhigend über den Rücken. Jin atmet ein paar Mal tief durch und wischt sich dann mit den langen Ärmeln seines flauschigen Pullis die Tränen aus dem Gesicht.
"Geht's wieder etwas?" frage ich und schiebe ihn behutsam ein Stück von mir weg, sodass ich ihn ansehen kann. Er nickt nur und hebt den Kopf um mir endlich in die Augen sehen zu können. Tränen glänzen in ihnen und er sieht einfach nur wie ein hilfloser Welpe aus, der auf der Straße ausgesetzt wurde, es bricht mir schlichtweg das Herz ihn so zu sehen.
"Komm her..."
Ich drücke ihn noch einen längeren, intensiveren Kuss auf die Lippen, den er wie jedes Mal sofort genauso intensiv erwiedert. Dabei laufen ihm auch die letzten Tränen sein Gesicht herunter. Schließlich müssen wir uns voneinander lösen und ich streiche ihm die kleinen Tränen, die noch in seinen Augenwinkeln schimmern, aus dem Gesicht.
So setzen wir uns in mein Auto und ich fahre mit Vollgas Richtung Krankenhaus. Es regnet zwar, und die Straßen sind leicht glatt, aber das ist mir vollkommen egal.
Alles für unser kleines, lebhaftes Alien.♡

Hoffentlich baut Rapmon nicht auch noch einen Autounfall...