9 | unexpected guest

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gestern war ich busy, aber jetzt bin ich wieder hier, whoop whoop. jamie xx

Meine Reise um die Welt auf der Suche nach dem einzig wahren Prinzem führt mich schließlich in ein abgelegenes Dorf in der Nähe Londons.

Ich habe den Kamin angezündet und sehe melancholisch aus dem Fenster.

Der Regen fällt und prasselt draußen auf meine Kutsche. Mein Personal bemüht sich darum die Pferde zu beruhigen und in den Unterschlupf zu lotsen. Ich höre das Wiehern und bin froh, dass ich als Prinz mich nicht um solche Angelegenheiten kümmern muss.

Ich halte den Krug Wein in der Hand, der reichlich verdient scheint nach einem öden Tag wie dem heutigen.

Ich werde ihn nie finden. Meinen Prinzen. Wieso dachte ich auch jemals ein Mann könnte meinen Ansprüchen gewachsen sein?

Die Welt mag mich für arrogant und wählerisch halten, aber so bin ich eben. Ich heirate nicht irgendeinen. Immerhin soll ich mit dieser Person mein Leben verbringen.

Ich habe es mit Frauen versucht, aber es war vergebens.

Ich konnte sie nicht beglücken, geschweige denn heiraten.

Ich konnte sie nicht küssen, geschweige denn lieben.

Ich brauche einen Mann.

Einen echten Prinzen, der gewillt ist, an meiner Seite zu stehen und das für unser Leben lang.

So etwas mag mit Bedacht überlegt und geplant sein und so nahm ich die Reise auf mich von der ich am heutigen Abend so erschöpft bin.

Meine Füße schmerzen, so lege ich sie auf den leeren Sessel, der mir gegenüber steht.

Vielleicht sollte ich aufgeben. Einfach zurück in mein Land reisen und dort auf eine schicksalhafte Fügung warten.

Man sollte auf die Liebe warten und sie nicht erzwingen, oder?

Eines Tages wird er schon vorbei kommen. Mein Prinz.

Ich höre es klopfen und so klingele ich mit der kleinen Glocke neben mir. Soll einer meiner Diener aufmachen und demjenigen sagen, dass ich mich schon zu Bett begeben habe.

Doch auch nach dem dritten Klingeln kommt keiner.

Ich seufze. Es scheint als sei mein ganzes Personal draußen mit den Tieren beschäftigt oder vielleicht in der Küche.

So raffe ich mich auf, trinke noch einen Schluck des Weines und begebe mich an die Tür.

Ich höre den aggressiven Regen und fasse an die Türklinke.

Wehe, es ist jemand unbedeutendes.

Ich öffne die Tür und nicht nur kommt eine Menge Wasser ins Haus geschwappt, sondern dort auf meinen Stufen steht ein Mann. Er ist in feine Kleider gehüllt und hält die Arme schützend um seinen Brustkorb.

Er friert offensichtlich und ich kann mich nicht erinnern ihn schon einmal gesehen zu haben.

Er klappert mit den Zähnen, als er spricht: „Prinz Louis... Mir ist ein Missgeschick passiert."

„Leider bin ich für Euer Versagen nicht zuständig." Ich versuche die Tür vor seiner Nase zu zuknallen.

Doch er hält sie, frech geworden, auf. „Nein, mein Pferd ist geflüchtet, als ich im Wald jagen war."

„Ein Jäger wagt es zu mir zu kommen? Es ist mitten in der Nacht." Ich verziehe ärgerlich die Stirn.

Der Mann schüttelt den Kopf und springt ungeduldig von Bein zu Bein. „Ich bin ein Prinz, Eure Majestät. Und ich wäre froh, würdet Ihr es mir erlauben, heute Nacht hier zu bleiben. Ich finde unmöglich bei diesem Sturm nach Hause ins Schloss."

Ich schnaube. Ich kenne jeden Prinzen im heiratsfähigen Alter auf der Welt. Er ist unmöglich ein Prinz.

„Ich weiß was Ihr denken müsst, aber bitte glaubt mir!", fleht er mich an. Er scheint fast im Wasser des Sturms davon zu schwimmen.

Er ist pitschnasse.

Ich drehe mich um, lasse die Tür jedoch auf. „Kommt herein. Ich werde nach Handtüchern verlangen und Euch ein Bett bereitstellen."

Ich schmunzele, als ich die Glocke klingele und diesmal eine Magd kommt.

Ich erkläre, dass wir heute Nacht einen Gast hätten und flüstere ihr etwas ins Ohr. Wenn es wirklich ein Prinz ist, wird er merken, dass etwas unter seiner Matratze liegt. Selbst wenn er auf sieben schläft, wird er es merken.

Ich lasse ihn sich abtrocknen. Er hängt seine nassen Sachen vor den Kamin, während ich in einem der beiden Sessel sitze und ihm leicht erregt dabei zu sehe, wie er sich immer weiter entkleidet.

„Wie ist Euer Name?", frage ich und schenke ihm ebenfalls Wein ein. Er setzt sich in eine Decke gehüllt auf den anderen Sessel und zittert weiterhin. Dankend nimmt er den Krug an. „Harry."

Ich nicke und nehme einen Schluck. „Seid Ihr verheiratet?"

„Nein, ich bin es noch nicht."

„Jemanden... den Ihr heiraten wollt?"

Harry errötet. „Nein."

Ich weiß, dass er lügt und Gefallen an mir findet. Ich weiß, dass es ihm gefallen hat sich vor mir zu entkleiden.

Und ich weiß, dass er mir gefällt.

Also beschließe ich meinen Spaß mit ihm zu haben.

Ich ziehe mir mein Hemd und meine Hose aus und lege die Sachen feinsäuberlich neben das Feuer. Ich lächele ihn an und meine unschuldig: „Ich will nicht, dass Ihr Euch mir ergeben fühlt. Es muss unangenehm sein neben einem voll bekleideten Mann zu sitzen." Wieder fährt ein Schmunzeln über mein warmes Gesicht.

Harry schaut schüchtern hinunter in seinen Schoss und nickt.

„Leider habe ich nur diese eine Decke, Harry. Also wenn Ihr es mir erlaubtet, würde ich sie gern mit Euch teilen."

wonderland | larry ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt