Flucht

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1. Kapitel

Ich schlich den dunklen Flur entlang. Dann plötzlich ein Knarren. Ich drehte mich um; niemand war da. Voller Verwirrung und Angst riss ich eine nebenstehende Tür auf und stolperte hinaus in die Finsternis.

Es war kalt an dem alten verlassenen Bahnhof und obwohl ich schon einmal hier gewesen war kam mir alles so fremd vor...Um mich herum sah ich nur zerfallene Gebäude und eingeschlagene Scheiben. Ich fühlte mich so, als wäre ich nicht da, als wär alles nur ein Traum. Der Wind blies durch mich hindurch und verursachte in meinem Körper einen Schauer. Die zerklüfftete Schule, aus der ich gerannt war bevor ich an den Bahnhof kam, lag nun still und lauernd in der Ferne. Aber egal wie weit sie entfernt war, mir würde nie das Bild aus dem Kopf gehen, welches ich jene Nacht sah. Moms Stimme halte in meiner Erinnerung. ͵͵Amy, lauf!" Ich hatte sie zurückgelassen. Eine einsam glänzende Träne glitt über meine Wange.

Ein Luftstoß weckte mich und als ich die Augen aufschlug sah einen alten Güterzug davonrauschen. Ich stand auf und bewegte mich Richtung Bahnhofsgebäude. Der unterirdische Gang, der die Gleise passierbar machte, war mit Graffiti und Flaschenscherben übersäht. Dieser Anblick entlockte meinem Körper ein Schaudern. Da errinnerte ich mich daran, was Mom gesagt hatte:͵͵Du musst zu Dad! Bei ihm bist du in Sicherheit!" Ich hatte kein Geld, keinen Zufluchtsort, war ganz alleine. Wie sollte ich es schaffen zu Dad zu kommen?!

Er befand sich hunderte von Kilometern weit weg und er wusste nicht, dass ich ihn brauchte.

Er würde nicht darauf kommen mich zu suchen.

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