18. Kapitel

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"Wach auf.", ertönte eine sanfte Stimme neben mir. Sie war so leise und zart, dass ich sie fast nicht wahrgenommen hätte.

"Wach auf." Es war eher eine Feststellung als eine Aufforderung und doch hörte ich auf sie.

Ich schlug meine Augen auf und alles war leer und hell. Weiße Bahnen zogen sich wie Wände an mir vorbei. Aber ich wusste, dass es sie nicht gab. Es waren sozusagen Nicht-Bahnen.

Und dann hörte ich wieder die Stimme:"Du bist zu schnell gestorben. Aber jetzt sind wir wieder vereint. Wir sehen uns wieder."

Ich sah eine lichte, fadenscheinige Figur auf mich zu schweben. Sie sah aus wie... meine Mutter. Glücklich wollte ich auf sie zu rennen und nach ihr rufen, aber ich konnte nicht. Meine Füße lösten sich nicht vom Boden und meine Stimme versagte sofort. Plötzlich fiel ich - meine Mutter streckte mir die Hände entgegen, doch ich fiel weiter und weiter... Bis sie schließlich verschwand...

Schweißgebadet schlug ich die Augen auf. Ein paar Tränen liefen mir über das Gesicht und ich atmete viel zu flach.

Entsetzt sah mich Miles an. "Alles okay?" Ich schniefte bloß und nickte.

"Drei ein halb Stunden.", sagte Frank.

"Was?", fragte ich, denn ich war total irritiert.

"Dann sind wir da."

"Wo?" Brett vorm Kopf, Amy!

"In Bakersfield!", betonte Frank, "Wo dein Vater wohnt!" Ich nickte sofort.

"Ja, natürlich." Aber mittlerweile war ich nicht mehr so sicher, ob ich das überhaupt noch wollte. Müsste ich mich dann von Miles verabschieden? Und würde mich mein Vater überhaupt zu ihm lassen? Wusste er, dass Mom tot war und unsere Familie aus Mördern bestand? Hatte er vielleicht eine neue Frau oder sogar Kinder?!

Wollte das Schicksal, dass ich zu ihm gehe?

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