Die Türe ihres obersten Zimmers knarrte. Es hörte sich an wie das grummeln, welches man im Bauch hat kurz bevor alles was du je gegessen hast, wie aus einem Springbrunnen nur so aus dir herraus spritzt.
Sie dachte immer es sei Nachts ruhiger als am Tag. Dass sie ihre nackten Füße auf dem Asylumboden platschen hört. Doch die Stille wird übertönt. Übertönt von Schreie, Krechtzen und Gehuste.Es war nicht mehr weit bis sie an dem langen, abgeranzten Gang mit nur einem Patienten ankam. Es war eine gruselige Stille. Noch vor ein paar Minuten waren Tausende Stimmen zu hören. Doch jetzt hörte sie nur noch dieses Flüstern. Sie bog um die Ecke und hatte ihren Blick grade aus in die Weiten des Ganges. Die Lampe die noch bis vor ein paar Wochen so hartnäckig abf**ckte ist nun ganz erloschen. Hat seinen Geist aufgegeben und endlich von uns gegangen.
Das Flüstern verstummte.Leise flüsterte sie zurück. Ein kaum zu hörendes ''Hallo?''..
Das Flüstern hörte schlagartig auf. Wie ein Grammophon welches plötzlich aufhört zu spielen. Stille. Das gluggern der scheiße in den Wänden war nur noch zu hören. Pisse die durch die Rohre in der Wand fließt.
''Komm..''. Eine sanfte Stimme. Leichter unterton. Als ob sie aus der Blutdurchträngten Fresse Hannibal Lecters käme.
Angst macht sich in ihr breit. Alles was sie bissher wollte, war ihn zu sehen, zu wissen wer und was er war. Zu wissen das es jetzt so weit ist bereitete ihr Angst. Wieder ertönte dieses Wort. Sie Stand vor der Tür. Legte ihr Ohr auf die Tür. Ein kräftiger Schlag gegen die Tür. Sie schreckte zusammen. Ihr Ohr schmerzte. Was denkt er sich nur dabei? Wieder ein Schlag. Es hallt im ganzen Gang. Sei doch still du mieser Pisser. Sie schlug die Hand auf ihren Mund. Du Nichtsnutz. Sie klopfte sich zur strafe gegen den Kopf. Dumm. Dumm. Dumm.''Rede''. Ihre Augen rissen auf. Es war als würden ihre Augenlieder in ihrem Schädel verschwinden. Dass ihre Augen aus ihrem Kopf quillen und wie JoJo's an ihrem Gesicht herrunter hängen. Wieder ein Schlag. ''Rede?''. Nur ein Schluchtzen. Ein jämmerliches weinen. Ganz leise. Wie dies eines kleinen Kindes.
''Hast du geflüstert?''. Das Weinen verstummte. ''Ja, das habe ich.'', ''Wie?'' ''Ich kann das einfach.'' Er hat eine so schöne Stimme. Sie setzt sich direkt vor die Tür. Scheiß egal wie dreckig dieser ekelhafte Boden ist. ''Wieso hast du nach mir gerufen?'' ''Ich fühle mich allein. Du nicht auch?'' ''D..doch und wie! Aber wieso nach mir?'' ''Du bist anders als die ganzen Fotz...NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN!!..'' Stille. Sie erschrack bei dem geschrei.
''HÖR AUF DAMIT''. Er wurde schlagartig ruhig. ''Wieso tust du das?'' Er geht nicht auf ihre frage ein. ''Erzähl mir was'' ''Ich kenne keine Geschichten. Erzähl mir wieso du hier bist!'' Wieder schweigt er. ''Nicht ohne Grund bin ich hier allein.'' ''Dann erzähl mir den Grund'' Schweigen. Dieses mal schlägt sie gegen die Tür. Wieder und wieder. ''ERZÄHL ES MIR!'' Gelassen, ohne Unterton und völlig sanft spricht er zu ihr. ''Lauf.''
''WIESO? WIESO SOLL ICH LAUFEN??? SAG SCHON. WAS MEINST DU DAMIT? SAG SCHON!''
Das einzige was sie noch hört ist ein leises Kichern aus seiner Zelle.
Dann ein Tap..Tap..Tap. Als wenn ein Einbeiniger Pirat den Gang hinauf schreitet. Sehr langsam. Der Geruch von Kotze macht sich breit. Wiederlich, abgeranzte Kotze vermischt mit Dünnschiss. Getrocknetes, altes Blut und verbranntes Fleisch. Sie muss fast Kotzen bei dem Geruch. Das Tappen kommt näher. Dann ein Dunkles 'UGH' Träumt sie jetzt von Zombies? Sie klopft leise an seine Tür. ''Noch da?'' erst antwortet er nicht. Dann flüstert er ''Lauuuuuuffffff'' Im Augenwinkel sah sie eine Bewegung. Ein Mann? Eine Frau? Sie konnte kaum erkennen was sie dort sieht. Ein etwa Zwei Meter großer, krüppeliger Körper. Ganz steif mit einer grauen Haut. Die Füße waren fast schon zu groß für den Körper. Es fehlten einige Zehe. Dort wo die Zehe nicht fehlten ragten Nägel unter dem Nagelbett hervor. Alles drumrum war bereits schwarz und dunkel lila gefärbt. Die Venen waren zu sehen. Sie ziehrten den ganzen Körper und schmückten ihn mit einer eigenartigen Farbe. Fast wie Girlanden oder Luftschlangen. Die Beine waren lang und dürr. Sie wirkten fast wie Zahnstocher und knickten in den Knien nach Innen ein. Auch die Knie waren dich und Knubbelig. Geschlechtsteile hatte dieses Vieh nicht. Dort wo sie sein müssten war einfach nichts. Nur nackte Haut. Das Becken steht sehr weit hervor, dennoch hat es einen leicht, dicken Bauch. Die Männlichen Titten hängen wie bei einem alten Großvater. Die Nippel scheinen wie Würmer aus dem Körper raus zu kriechen, so lang. Der Rücken wölbt sich nach vorne. Das Ding hat einen riesen Buckel dennoch sitzt der Kopf direkt oben auf. Die arme hängen genau wie die Beine zur Seite runter. Gestützt auf zwei Krücken. Sie scheinen mit den Händen verwachsen zu sein. Sie haben auch die selbe Farbe.
Sie traut sich kaum in dessen Gesicht zu schauen. Als würde der Körper sie nicht schon genug entsetzen. der Hals ist unnormal lang. Schräg nach hinten geneigt. Der Mund ist weit aufgerissen, so weit dass das Kinn am Hals aufliegt. Überall Falten. Nase und Augen besitzt das Stück Dreck nicht. Der Mund scheint mit einer Art Maulkorb ohne Korb 'gefesselt' zu sein. Alte rissige Lederriemen gehen von beiden seiten ab und sind am Hinterkopf befestigt. Die Zähne sind teils vergammelt und Zanfleisch wie Zunge sind dunkel. Als ob ein totes Chemieabfall gezeugter Mensch auf dem Weg zu ihr war. Sie realisierte erst jetzt was LAUF zu bedeuten hatte. Sie solle WEGLAUFEN. Sie rannte. Das Vieh stieß ein lautes schreien aus. Es klang wie der todes Schrei einer Ziege oder eines anderen Tieres. Sie rannte. Ihre Beine wurden wackelig und viel vor angst auf die Knie. Es stand hinter ihr. Wie konnte es so schnell sein? ''GEH WEEEEEEEEEEG!'' Als ob ihr dieser Satz jetzt noch helfen würde. Sie öffnete ihre Augen. Bereit in die Hölle zu schreiten. Die sie bei ihren Eltern doch bereits überstanden hatte.Doch es war weg.
DU LIEST GERADE
Der Patient
HorrorDie Welt ist ein mieser Dreckshaufen. Zumindest für unsere Protagonistin. Als sie ein Praktikum in einer Psychatrie beginnt merkt sie schnell, einer der Patienten ist anders als die anderen. Als sie endlich aus ihrer beschissenen Familie flieht und...