"Herr Manuel Büttinger bitte zur Untersuchung." ertönte eine nett klingende Frauenstimme durch einen Lautsprecher, der eher wie ein Toaster klang. Ich erhob mich von meinem Platz und lief zu der großen Tür auf der anderen Seite der Halle.
Mit jedem Schritt, der mich näher zu der teilweise angsteinflößenden Tür brachte, wurde ich nervöser.
Das Getuschel links und rechts von mir dröhnte, obwohl es leise war, in meinen Ohren und die Blicke brannten auf meinem Körper.Nun stand ich vor der Tür, unwissend, ob ich mein Leben so weiterführen konnte wie bisher oder als Soldat früher oder später zu Grunde gehen würde.
Vorsichtig drückte ich die Klinke nach unten und mit einem Quietschen öffnete ich die schwere Stahltüre. Sowie ich durch diese hindurch gegangen war, schloss ich sie auch schon wieder hinter mir und sie fiel sanft zurück in ihre Angeln.
Ein schüchternes "Guten Morgen." war das Einzige, was ich von mir gab. Selbiges, nur ohne verängstigten Unterton, bekam ich als Antwort vom Arzt und den Helferinnen, als ich das vorher ausgefüllte Formular abgab und mich nach dem Nicken des Arztes, Dr. Dado, auf einen der 2 Stühle vor dessen Schreibtisch setzte.
Dr. Dado nahm mein Formular und tippte die Angaben in seinen Computer, während ich von den 2 Assistentinnen, links und rechts vom Arzt sitzend, skeptisch beäugt wurde. War ja klar, wenn man einen dünnen, großen, langhaarigen Kerl mit Maske vor sich sitzen hat und den gleich untersuchen soll.
Eine Weile herrschte vollkommene Stille. Das Einzige, was zu hören war, war das Klicken der Tastatur. Nach ein paar weiteren Minuten wandte sich Dr. Dado wieder mir zu.
"So, Herr Büttinger, ich schlage vor sie nehmen erstmal ihre Maske ab, damit ich sie untersuchen kann." meinte er ernst.
Das war der Satz, den ich auf keinen Fall hören wollte. "Aber-" wollte ich ansetzen, doch unterbrach mich der Arzt "'Aber' gibt es nicht beim Militär und jetzt nehmen sie die Maske ab oder ich tue es."Es kostete mich extreme Überwindung, doch langsam setzte ich meine zitternden Hände an die Ränder meiner Maske und schob diese nach oben. Jetzt fühlte ich mich so nackt, nie hätte ich die Maske freiwillig abgesetzt.
Mein Blick heftete an meinem Schoss, auf dessen ich meine Maske legte. Meine Haare waren lang genug mein Gesicht zu verdecken während ich nach unten sah.
"Es geht doch. Aber schauen sie mich wenigstens an, wenn ich mit ihnen rede." entgegnete mir der Arzt. Ich wollte aber nicht aufschauen und mein entstelltes Gesicht zur Schau stellen, jedoch hatte ich wohl keine Wahl. Ein paar Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, als ich meinen Blick Dr. Dado zuwand.
Dieser saß stumm an seinem Tisch und ich begann wieder ein großes Interesse für meine Maske zu entwickeln, bis mich ein Räuspern seinerseits abrupt aufschauen ließ.
"Dann können wir sie ja jetzt untersuchen." sagte er, als würde ihn mein Aussehen auf einmal nicht mehr stören.Angespannt lief ich hinter dem Arzt Richtung Waage. Stumm stand ich vor dem blechernen Ding, das angeblich mein Gewicht genau messen soll und wusste nicht was ich nun tun muss. In dem Moment kam ich mir mal wieder so richtig hilflos vor.
Dr. Dado übernahm zum Glück das Wort und bat mich, mich bis auf die Unterhose auszuziehen. Augenblick schoss mir die Hitze ins Gesicht und führte dazu, dass ich knallrot wurde. Es war mir peinlich meinen ebenso enstellten Oberkörper einfach so zur Schau zu stellen.
"Sie können sich auch hinter der Abtrennung entkleiden." erklärte mir der Arzt. Anscheinend hatte er gemerkt wie unangenehm mir diese Situation war. Ohne lang zu überlegen lief ich hinter die kleine freistehende Trennwand und trennte mich von meiner Kleidung, natürlich behielt ich die Boxershort an.
Ein leises Seufzen verließ meine Kehle, als ich nochmal meinen Körper musterte. Bevor ich zurück zum Arzt ging atmete ich nochmal tief ein und wieder aus, das soll ja angeblich beruhigend wirken.
Mann es ist nur eine Untersuchung. Eine fucking Untersuchung!
Ich war irgendwie gespannt auf das Ergebnis beim Wiegen, seit Monaten stand ich nicht mehr auf einer Waage. "62 Kilogramm. Wenn sie jetzt noch in unsere Größentabelle passen, haben sie eine höhere Chance als Soldat zu dienen.
Gott, bitte lass mich entweder zu groß oder zu klein für mein Gewicht sein.
"1,78 m, da müsste ich eben mal auf die Liste gucken." setzte der Arzt an. "Also mit der Größe und ihrem Gewicht passen sie noch gerade so in das Schema." setzte er freudig fort.
Fuck! Kann ich nicht noch dünner sein, als ich ohnehin schon bin? Dann hätte ich den Stress jetzt nicht!
Dr. Dado wies auf den Stuhl, auf dem ich am Anfang saß und ich nahm stillschweigend erneut darauf platz.
Als dann die kalte Metallfläche des Stethoskops auf meine nackte Brust traf, zuckte ich kurz zusammen und eine Gänsehaut begann meinen Körper zu zieren. Doch so schnell wie diese kam, war sie auch schon wieder verschwunden.
"Atmen sie bitte mal tief ein." ordnete der Arzt an. Zwei bis drei mal atmete ich ein und wieder aus, dabei wechselte die mittlerweile angewärmte Fläche des Stethoskops ständig seinen Platz auf meinem Brustkorb.
In etwa das Selbe spielte sich dann auf meinem Rücken ab. Das Einzige was nun im Raum zu hören war, waren meine zittrigen Atemzüge, bei denen ich mehr und mehr hoffte mein durch die Nervosität schnell schlagendes Herz würde das Ergebnis verfälschen und ich könnte nach Hause.
Zum Abschluss klopfte der Arzt noch kurz meinen Rücken ab, bevor er sich zurück an seinen Schreibtisch setzte. "Ihr Herz schlägt zwar etwas schnell, aber das dürfte sich normalisieren sobald sie nicht mehr aufgeregt sind. Ansonsten ist alles normal."
Mist.
Und damit starb eine weitere Hoffnung ungeeignet zu sein. Dr. Dado legte das Stethoskop auf seinen Schreibtisch und bückte sich zu einem Schrank hinunter. Er holte ein Gerät heraus, das ich noch nicht kannte.
"Zur Erklärung, das ist ein Gerät mit dem man das Lungenvolumen messen kann, genannt Spirometer. Sie werden gleich einatmen und auf meinen Befehl pusten sie bitte hier in das kleine Röhrchen, bis sie das Gefühl haben dringend neu Luft holen zu müssen." erklärte er, während er mit diesem Alkoholtest ähnlichem Ding auf ich zukam.
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Soldiers - Kürbistumor FF
FanfictionDeutschland droht der 3. Weltkrieg. Deshalb wird die Wehrpflicht wieder eingeführt und viele junge Männer, darunter auch der 20-jährige Manuel und der 24-jährige Patrick, werden zur Bundeswehr geschickt. (Und ja ich weiss die beiden sind älter, aber...