life's a bitch

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"In three words I can sum up everything I've learned about life: it goes on."     - Robert Frost

Ich habe niemals aufgehört zu leben. Ganz im Gegenteil, ich habe gekämpft. Für meine Mutter und meinen Bruder - meine Familie.

Doch wenn dir das Leben eines Tages den Rücken zukehrt und dich alle Götter dieser Welt verlassen, hörst du auf, stark zu sein. Nicht, weil du nicht mehr willst, sondern weil du nicht mehr kannst. Ich nenne dieses Phänomen folgendermaßen: Tod.

Es heißt, dass du ein weißes Licht erblickst, wenn der letzte Atemzug deine Lungen verlässt. Es heißt, dass alle schönen Dinge deines Lebens noch ein letztes Mal an dir vorbeiziehen. Ich weiß nicht, ob mein Bruder dieses Licht gesehen hat, als er gestorben ist. Ich möchte daran glauben, doch ich schaffe es nicht. Denn sein starrer Körper und leidender Blick lässt mich an keinen friedvollen Tod erinnern.

Eine Säule meines Lebens wurde niedergerissen und das, was es getragen hatte, bröckelte über mir. Noch heute trage ich die Last auf meinen Schultern, die mir ruhige Nächte und süße Träume verweigert. Als hätte mir man das Lächeln aus dem Gesicht gerissen.

Es lohnt sich nicht mehr zu kämpfen, denn ich habe aufgegeben zu leben. Der Tod klopft jeden Abend an meine Tür und auch wenn ich ihn hereinlassen will, hindert mich etwas daran.

Ist es die Angst?

Oder habe ich doch nicht aufgehört, mich gegen all das Unglück zu wehren?

Ist der Tod meines Bruders erst der Anfang oder schon das Ende?

Ist mein Schicksal der Anfang von etwas Neuem oder das Ende meines Lebens?

Gebe ich mir oder dem Krebs eine Chance?

Entscheidungen, Entscheidungen...

Riley's wish *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt