Grayson
"Der Millionär auf der Wall Street",hörte ich jemanden lachen. Ich fuhr kerzengerade aus dem Bett und schaute mich um. Das Langzeit EKG piepte und mein Arm wurde immer noch durch eine Schiene umarmt. Auch die blauen Flecken schmerzten unverändert stark. Mir gegenüber saß Rose und schlief. Sie hatte sich auf dem kleinen Holzstuhl zusammengerollt und den Kopf auf die Lehne gelegt. Hatten wir uns nicht daraufhin geeinigt, dass sie in meinem Bett schlafen würde?
"Du siehst ja scheiße aus, Matthews",lachte es erneut. Ich fuhr um mich, blickte aber in die Leere des Krankenzimmers. Sofort riss ich die Decke zur Seite und entfernte das Kabel an meinem Finger. Das durchgehende Piepen des EKG's weckte Rose in weniger als einer Sekunde auf.
"Oh Gott, Grayson!",schrie sie und rannte panisch auf das Bett zu. Wenig später bemerkte sie, dass ich lediglich das Kabel abgemacht hatte. Fassungslos sah sie mich an und griff nach meiner Hand. "Ich dachte, du wärst...tot",schluckte sie schwer und presste sich an mich. Ich vergrub meinen Kopf in ihrem Nacken und sog ihren vertrauten Duft ein.
"Er nicht",hörte ich erneut die Stimme, die mich aus dem Schlaf geweckt hatte. Auch Rose schien sie zu hören und drehte sich zur Tür um. Aus dem Schatten des Zimmers trat eine große Gestalt.
"Aber ich bin es, kleine Schwester. Ich bin tot",lachte Riley leicht und öffnete ihr die Arme. Ich spürte, wie Rose ihre Finger in meine Haut krallte und laut losschrie.
"Das ist nicht echt",wisperte ich und blickte ungläubig in das Gesicht meines verstorbenen besten Freundes. Rose glitt zu Boden und musterte ihren Bruder, während sie laut weinte.
"Du bist nicht echt!",brüllte ich und presste die Lippen aufeinander. Mein Kopf spielte mir einen verdammten Streich. Das war doch ein scheiß Witz.
Ich packte Rose am Oberarm, unbewusst meiner enormen Kraft, und zog sie wieder auf die Beine. Sie wimmerte und presste ihr nasses Gesicht an meine Brust, ohne ihren Bruder aus den Augen zu lassen. "Sieh mich an",flehte ich sie an und umgriff ihre Wange. Rose wehrte sich dagegen, sich von Riley abzuwenden. "Sieh mir in die Augen, Rose",sagte ich erneut. Als ihr schmerzerfüllter Blick mich traf, spürte ich die kochende Wut in meinen Adern.
"Warum ist er hier?",wimmelte sie und presste die Augen zusammen. "Was ist das hier? Ich...",schrie sie verzweifelt und schüttelte ungläubig den Kopf. Ich atmete bereits panisch und wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Riley stand immer noch vor uns, die Arme ausgebreitet und das Lächeln im Gesicht.
"Ganz ruhig",sagte ich sanft und presste meine Stirn gegen ihre. Vorsichtig strich ich ihr über die Wange und zog sie näher zu mir heran. "Das ist nicht echt, hörst du? Du träumst",sprach ich ihr gut zu. Ich bemerkte, dass Rose langsamer atmete und meinen Worten vorsichtig lauschte.
"Das ist nicht real",wiederholte sie meine Worte und nickte sanft. Ihre kleinen Hände vergriffen sich im Stoff meines T-Shirts. "Ich träume",seufzte sie. Ich schloss sie in meine Arme und fuhr ihr langsam über den Rücken. Als mein Blick Riley traf, war ihm jegliche Freude aus dem Gesicht gewichen. Stattdessen hatte er die Augenbrauen verwirrt zusammengezogen und musterte mich streng.
"Was hat das zu bedeuten?",knurrte er und kam einen Schritt auf uns zu. "Was hast du für einen perversen Gesichtsausdruck?",schrie er jetzt, packte Rose am Arm und schob sie hinter seinen Rücken. Ich hörte, wie sie vor Schock anfing zu schreien.
"Das ist nicht real!",wimmerte sie und schloss ängstlich die Augen. Im nächsten Moment schlug Riley mir direkt ins Gesicht. Ich taumelte schmerzerfüllt nach hinten und griff mir an die blutende Unterlippe.
"Als ich dir gesagt habe, dass du auf sie aufpassen sollst, habe ich nicht damit gemeint, dass du sie ficken sollst, Matthews!",schrie er wieder, holte aus und trat mir in die Magengrube. Schmerzerfüllt glitt ich zu Boden und hielt mir die bereits verletzte Stelle. "Dafür wirst du bezahlen, du widerlicher Dreckskerl!"
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Riley's wish *ON HOLD*
RomanceVor zwei Jahren hatte Rose Harper nicht nur ihren Bruder Riley, sondern auch ihre Lebensfreude verloren. Seitdem kämpfte sie täglich mit den Nervenzusammenbrüchen ihrer Mutter und den Schuldenbergen, die ihr verschwundener Vater ihnen hintergelassen...